Ich werde mich nach Memphis bewegen

Trace that Highway down to your Doorway

Gar nicht diese späte Novembersingle Move to Memphis von a-ha selber war es, die mich 1991 verzauberte, sondern die sechs unplugged Songs, die auf der Platte und auf der Kompaktscheibe dabei sind. Anfang November hatte ich mir die vorab Single zum Greatest Hits von a-ha Album zunächst auf Kompaktscheibe gekauft und war völlig hin und weg von den Bonustracks – unplugged Versionen, die aber im Studio ohne Zuschauer aufgenommen schienen.

Als mir ein paar Wochen später die 12″ in die Finger kam, bemerkte ich, dass dort drei andere Tracks in unplugged Versionen drauf waren – so passierte, was in den frühen 90ern nicht oft passierte: Ich erwarb den digitalen Tonträger und den analogen Tonträger gleich mit, sodass eine kleine a-ha unplugged Sammelung zusammenkam:

  • I’ve Been Losing You
  • East of the Sun
  • (Seemingly) Non-Stop July
  • Crying in the Rain
  • Early Morning
  • Manhattan Skyline

1,2 sogar 3 tiefgreifende Geheimnisse

Tonight it’s you and me in total Unity

Seit etlichen Monaten – genau genommen schon das ganze Jahr – schwirren bereits neue Röyksopp Songs durch das weltweite Netz. Erst nur instrumental, dann einer mit Alison Goldfrapp als Sängerin. Nach einer Weile wurde bekannt, dass diese Tracks zu einem Album gehören werden, welches Profound Mysteries heißt. Wiederum ein paar Wochen später gab es dann dieses Album, aber man konnte es nur auf einer Kompaktescheibe oder Musikkassette (das war einigermaßen lustig, aber auch blöd ohne Kassettenspieler) erwerben. Vinyl sollte irgendwann später kommen …

from: vinyl@jpc.de

Dann kamen weitere Tracks in das Internet, die nicht auf dem Album Profound Mysteries enthalten waren und nach und nach entlüftete sich auch das nächste tiefgreifende Geheimnis: Es sollte auch ein Profound Mysteries II geben und auch ein Profound Mysteries III und eine alle drei Alben Megabox für 123 EUR – was ein Preis, für neues immerhin dreifach doppel Vinyl.

Heute am 18.11. ist die Vinylbox aus Georgsmarienhütte hierher gekommen.

18.11. am Veröffentlichungstag von Achtung Baby – große Dinge passieren immer Mitte Dezember …

Am Ende sind es 30 Lieder geworden, die laut den beiden Norwegern, jede ihrer kreativen Schaffensphasen über die letzten über zwanzig Jahre abbildet. Egal wann, die waren scheinbar immer schon mega geniale Synthiegötter.

Es gibt vier Lieder, welche die wunderbare Susanne Sundfør singt, wovon eins If you want me mein Track des Jahres wird – ganz bestimmt (wunderschön: die Kinderhände versuchen es auf dem neue Klavier von Familie B aus Bi nachzuspielen).

Allerdings gibt es ja überraschender Weise zwei Lieder bei denen Alison Goldfrapp ihr Debut bei Röyksopp gibt – die sind fantastisch, aber ob sie es in die Profound Mysteries Top 10 schaffen bin ich nicht sicher. Dorthin schafft es aber sicherlich die Songs

  • Unity von und mit Karen Harding PM2 und
  • Breathe PM1 und Just wanted to know PM3 von und mit Astrid S und
  • This Time, this Place PM1 von und mit Beki Mari und
  • Me&Youphoria PM3 von und mit Gunhild Ramsay Kovacs
  • und und und Denimclad Baboons ohne Vocalista – großartig
  • The Night PM3 von und mit Alison Goldfrapp ist auch super, allerdings besonders ab Minute 4:55 wo sie mit Singen fertig ist
Seite 12 – you feel it – believe it

Ein paar Songs von dem PM Teil 3 sind noch ganz neu und konnten in den vergangenen Woche noch nicht im Internet rauf und runter gehört werden, da wartet noch mehr Jamie Irrepressilble und Susanne Sundfør. Und

Could it be the right Time?
  • Stay awhile ist ein Duett von Susanne und Svein Berge himself – es treibt erneut ein paar Kanäle in die Tränen …

Die etwa 160 Minuten Klänge, Geräusche, Stimmen, Stimmungen, Beats alle verteilt auf so viel Liedgut, es ist Stand jetzt das beste, was ich seit langer langer langer Zeit um die Ohren und in den Händen hatte. Das Konzept Röyksopp macht fantastische elektrisch Musik und Gastsänger und -spieler helfen mit analogen Instrumenten und Stimme ist großartig, aber insbesondere Stay awhile zeigt, dass am Ende auch Svein selber auch ordentlich singen könnte und kann.

Dickes Doppel und dreifach Doppeldanke nach Norwegen – ihr macht den November 2022 so hell, als wäre wochenlang Midsommer!

Ey und ich habe sehr wohl gemerkt, dass Feel it PM3 eigentlich das selbe Lied ist wie Unity PM2 nur mit dem PetShopBoys-Heart aka Wetten dass…? -Sound und einer andern Performerin. Aber auch stark performt!

Wo ich kaum etwas anfangen kann sind die 3D Kontrukte, die es zu jedem einzelnen Track gibt. Als Bilder und auch als animierte Videos mit Rundumflug und Tiefenzoom. Das ist eine andere Kunst, die eben nicht klingt sondern sieht – ich sehe es nicht, ich höre lieber weiter – vielleicht nochmal Seite 9 …

Frieden oder Liebe

Vor Wochen hatte ich mir doch gewünscht, dass die Kings of Convenience sich nochmal zusammenfinden und ein Album machen. So schnell hatte ich jetzt gar nicht damit gerechnet, aber seit Freitag ist es nun da. Peace or Love.

Es ist neues Material, aber in gewohnter gitarriger Loungeentspanntheit. Für den ein oder anderen mag der Gastgesang von Feist gelungen sein und es passt auch stilistisch in die Lieder, aber es macht nicht direkt Megaknaller aus den Songs.

So sehr ich mich freue, diese weiße Vinyl nun zu besitzen, so sehr ist aber auch klar, dass dieses Jahr schon deutlich bessere Alben neu auf den Plattenteller gekommen sind.

Dunkle Herzen

Alben, die das Zeug haben zum Album des Jahres zu werden aber von mir zu spät in Gänze entdeckt wurden gibt es bestimmt einige. Pretty Hate Machine von Nine Inch Nails und Disintegration von The Cure sind zwei Beispiele aus den sehr sehr frühen 90ern.

Annie, Annie, they playing our Song

Jetzt hat es die Tage eine Lieferung aus Norwegen gegeben, auf die es auch zutreffen könnte: Dark Hearts von Annie aus dem Jahr 2020 in Gänze entdeckt Pfingsten 2021 und das auch nur, weil Nils, der die Atemtechnik von Nena nicht mag, es nochmal auf die Agenda geholt hat. Ob es bei mir final gereicht hätte Jarv.is zu entthronen glaub ich aber auch gar nicht.

Es ist sehr starker und intelligenter düsterer Synthiepop mit Untermischung toller Gitarren und andere Instrumente und besungen von einer kuhlen passenden Stimme. Der Familienbetrieb Storm hat hier einiges auf die Spur und dann auf das Doppelvinyl gepackt. Ein bisschen schade, dass es das nur für teuer oder in Norwegen zu erwerben gibt. Es weckt jedenfalls sofort die Lust auf mehr Musik aus Norwegen und zwar nicht nur aber auch a-ha. Was macht Röyksopp eigentlich gerade?

Annie kommt ins Plattenregal zwischen Alt-J und Arctic Monkeys.

Leise ist das neue Laut

Still I don’t know what I can save you from

Die sehr relaxte Art und Weise wie die Kings of Convenience Musik machen hat mir von der ersten Sekunde an gefallen. Dass das Album Quit is the new Loud mittlerweile zwanzig Jahre alt ist, ist natürlich schon erstaunlich, macht aber das Album nicht schlechter oder langweiliger – es ist und bleibt seht tiefenentspannt.

Gleichzeitig ebbt meine Wunsch nach dem passigen RemixAlbum Versus aus dem selben Jahr nicht ab, sind auch diese in der Masse sehr gut – allen voran der Röyksopp Remix.

Failure is always the best Way to learn

Es wäre sehr spannend, wenn Erlend Øye und Eirik Glambek Bøe nochmal gemeinsam an die Produktion eines Albums gehen, wie es wohl würde …

… und sie haben es ja wohl vor ein paar Monaten probiert, waren aber mit den Ergebnissen erstmal nicht zufrieden genug.

Schurkentage

I’m trying to keep my Newspaper dry

Nach dem so sagenhaften Debutalbum von a-ha lag die Messlatte für das zweite Album schon sehr hoch, aber wen ich mir mein 86er Herz nochmal ansehe, hat mich auch das zweite Album mit seinen Radiosingles damals schon verzaubert und im Sommer 1990 komplett verzaubert, denn in den Sommerferien hatte ich mir die beiden ersten a-ha Alben ausgeliehen.

Im Vinylockdown2 hat mich tatsächlich dieser Zauber so halb noch einmal wieder abgeholt und ich habe mir einen Vermerk zum genaueren Nachhören und schriftlichem Lobhudeln gemacht. Also auf den Plattenteller die norwegischen Popperlen.

Genau, es war neben Manhatten Skyline und I’ve been losing you der Nicht-Radio-Song October, der mich im November/Dezember so massiv fasziniert hat, der Song kommt mit einer Air-artigen Plastiktrompetenleichtigkeit daher, dass es Tiefenentspannung und gleichzeitig Tanzlust erzeugt.

Passte auch ganz gut in die letzten Wintertage kürzlich …

Weniger Erde, mehr Himmel und die Lebenslinie

For the first Time – Good Morning Plattenfirma

Der Anfang des 21. Jahrhunderts war für Plattensammler und a-ha Sympathisanten nicht immer fair. Heute hat die Plattenfirma diesen Fehler mit zwei Doppelalben korrigiert.

Auf beiden Alben sind jeweils ein Megahit und jeweils ein Bestellpferdhit und jede Menge Füllmaterial, welches es früher nur auf B-Seiten geschafft hätte, aber Summer moved on und Forever not yours sind nicht aus der Lifelife von a-ha wegzudenken.

Beide Alben sind aber nett hergestellte Doppelvinyls, so wie die Songs es verdient haben.

Heul doch nicht mehr, Baby!

In Erinnerung an Målselv gemixt

Einer meiner ersten Audiokontakte mit Röyksopp war gar kein Röyksoppsong, sondern ein Spillersong, der allerdings von Röyksopp geremixt war. Wunderschöner Erstkontakt via 1-Live-Clubbing auf einer Badmintonfreitagheimfahrt.

Jahrelang hatte ich diesen Track dann nur als einen digitalen Abklatsch und seit gerade eben auch auf Vinyl. Macht den Samstag noch ein fettes Stückchen wochenendiger, sollte gleich mal die anderen beiden Hammermixe hinterherballern. Clocks und Don’t know what I can save you from

 

Das Verständnis

It was me on that Road but you couldn’t see me.

Eigentlich ist The Understanding auch ein Album des Jahres, aber eben unglücklicherweise 2005 veröffentlicht. Es ist das zweite Album der Synthiepopgötter von Röyksopp. Mit

  • What else is there
  • Beautiful Day without you
  • 49 Percent
  • Only this Moment

sind zunächst mal die radiobekannten Singles großartig, aber die Tracks die mich beim Hören immer wieder flashen, sind diese beiden Instrumentale Alpha Male und Triumphant von der C-Seite.

What else is there?

Immer wieder können die Röyksoppjunx für ihre Megasounds gute Stimmen dazuholen. Karin Dreijer bei What else is there ist so eine Mischung. An bestimmten Tagen könnte ich mir vorstellen, dass dieses das beste Album der Jungs ist und mindestens, das What else is there ihre beste Single.

Oder halt die Songs mit Susanne Sundfør oder die mit Robyn oder die mit Erlend Øye.

Unruhe

Als die EM angepfiffen wurde habe ich (schweineteuere, ihr spinnt wohl) Post aus Frankreich bekommen, und zwar das Unrest Album von Erlend Øye. Unrest ist das erste Album von Erlend Øye nach den Kings of Convenience und so ganz alleine hat er das auch nicht gemacht, sondern etliche Produzenten aus diversen Ländern mit an Bord.

usaunrest

Auf den vier Plattenseiten, sind diese Songs dann so sortiert, dass die Kooperationpartnerarbeitsstädte via Landkarte abgebildet werden. Das ist nett gemacht, so GeoTaggingmäßig voll vor der Zeit.

Unrest ist sehr synthelektrisch und wunderschön tiefenentspannt, und ich finde es sogar besser als das Legao-Album insbesondere die ersten drei Tracks auf der A-Seite. Die drei haben allesamt fast die Klasse des Röyksopp-Remixes von I dont’t know what I can save you from.

Jedenfalls musste ich es eben gerade nochmal hören und da es im Stapel war, ist auch der Logstapel entsprechend wegsortiert worden.

 

 

Liebe ist der Grund

lir
Love is reason enough!

Liebe ist der Grund weswegen ich mir in meinem zweiten Ebayjahr (muss so 2003 oder so gewesen sein) alle a-ha 12″ Maxis ersteigert habe, was damals noch sehr günstig ging.

Dabei auch die meiner Meinung nach beste Maxi aller Zeiten, The Sun always shines on T.V. und die ordentlich gelungene lange Version von Hunting high and low. Letztere war dieses Jahr das erste Vinyl auf dem Plattenteller.

Besonders bemerkenswert ist aber die Single-B-Seite von Take on meLove is reason. Dieser Track hat sich für mich immer wie die fünfte Single aus dem a-ha Debutalbum angefühlt, besser noch als Train of Thoughts, was eventuell stark damit zusammenhängt, dass die B-Seite damals als Hit bei der Schlagerralley mit Wolfgang Roth vertreten war.

hhal
Do you know what it means to love you?

Das ist jetzt alles schon 30 Jahre her. Eine Zeit in der es noch so gut wie nichts digitales gab, ach das war schön: Keiner hat mit Streamingdiensten rumgedaddelt, keiner hat 64GB-Cards mit mp3s vollgeballert, Musik wurde noch mit Liebe beim Gang in einen Plattenladen angeschafft, es gab in Marktkäufen Schallplattenregale und heute gibt es nur noch Gutscheinkarten in der Quengelzone.

Liebe geht sicherlich anders. 

tot
At heart he’s full of strangers dodging on his train of thought.

Zurück aber zu den  Gedanke zu Train of thoughts, der Track ist als Albumtrack ganz ordentlich, aber die Maxiversion auf der 12′ ist ein US-Remix und der taugt leider nicht, trotzdem gehört er natürlich zum a-hasuleum dazu.

tom
I don’t know what to say, I say it anyway.

Okay. Alle vier Seiten und Rückseiten gehört, und dabei einen mir (glaub ich) unbekannten Track namens Driftwood auf der Sonnenrückseite gefunden. Naja, das gehört auch nur auf eine Rückseite, schnell nochmal umdrehen und Anlage nochmal lauter drehen und die Sonne noch mal auf den Fernseher scheinen lassen. Hach, das wird ein schönes neues Jahr, ich höre das schon …

und der Kindermund so: Taaatschmie! Hau in it bie.

tsasotv
Give all your love to me, to me!

PS: Kommt einem ein bisschen wie ein gelebtes Abenteuerspiel für Jungens vor, oder?!

In Stahl gegossen

Als a-ha vor ein paar Jahren auf einer hohen Note endete, dachte ich wirklich, dass es das gewesen wäre. Die haben sicher ausgesorgt, die haben alle Familie, die lassen sich die Sonne vorm Fernseher jetzt die ganze Zeit schön auf ihren norwegischen Pöter scheinen.

cast-in-steel

Stimmt aber scheinbar nicht.

Denn sie haben doch noch einmal ein Album rausgebracht, ca. 30 Jahre nachdem sie das das erste Mal gemacht haben, haben sie es ein zehntes Mal gemacht.

In der Palasthotelhörbar streamte ich mir vor ein paar Wochen den Vorabtrack um die Ohren und war direkt heftigst entzaubert. Klang wie eine überladene, durch und durch lustlose Ballade, die mal mindestens im Arbeitsalltag so ganz und gar nichts zu suchen hat. Hatte ich noch Tage zuvor begeistert die Schallplatte bei den Amazonen bestellt, so ärgerte ich mich nun schon ein wenig und wünschte, sie hätten geendet, als sie sagten sie endeten.

Letztes Wochenende kam dann die ganze Platte. Zehn Lieder sind auf Cast in Steel und nicht alle so langweilig, aber zugegebener Maßen auch alle recht weit weg, von den besten 10 a-ha Tracks aus den Vorjahren. Also weder was frisches noch was langsam und beschwungenes, das haben die Mädels von Boy besser hinbekommen.

Eismaschine

Es ließ mir ein bisschen das Blut in den Adern gefrieren, dieses YouTube Video, wo zuerst mal vier kraftwerkesquen Puppen an Schlagzeugen standen und dann diese eiskalte perfekte Popsongstimme von Susanne Sundfør zusammen mit RøyksoppElektroSounds Depeche Modes Ice Machine nachmusizierten.

Es ist mindestens die Coverversion des Jahres und ich möchte auch meinen, dass die Coverversion besser ist, als die Single-B Seite von Depeches Mode’s Dreaming of Me.
Auch die rote 10″ Vinyl ist ein echter Knaller.

Habe es gerade zweimal gehört und denke über einen drittes Mal nach …

ice
Leider stinkt die Plastikhülle unfassbar.

 

Zehn Liebeslieder

Vor etlichen Monaten verzauberte Susanne Sundfør meine Ohren zusammen Røyksopp und der  Coverversion von Depeche Mode’s Ice Machine. Entsprechend freute ich mich, als ich sah, dass die Norwegerin ein eigenes Album für 2015 plante (auch ein bisschen hoffend, dass da vielleicht nen M83 oder nen Røyksopp produzierter Track bei ist). Und tatsächlich es ist, sowohl als auch …

susanne
Blasting, blazing, stars exploding!

Nachdem es schon am 1. Dezember bei RecordStore in England bestellt wurde, die mir aber am Mittwoch sagte: Vergriffen?! habe ich es nun bei den Amazonen bestellt.

1olovesongs
We have different Heartbeats

Heute morgen ist es mit dem gelben Wagen geliefert worden und seitdem läuft es auch quasi ununterbrochen, denn es ist wirklich ein richtig gutes Album. Und es sind keine Balladen, auch wenn der Albumname das suggeriert – in Norwegen gehen Liebeslieder offensichtlich anders.

Lediglich das von Røyksopp produzierte Lied Slowly, ist ein wenig langsamer, aber auch technisch so vielseitig, dass es sich nicht als Ballade einsortieren lässt.

Es sind – wie der Albumname diesmal richtig verrät – zehn Tracks auf dem Album, die auf Doppelvinyl sehr interessant verteilt sind. Die ersten fünf auf Seite 1A, dann ein Track auf Seite 2A (Memorial, der sehr ordentlich mit Orchester und allem daherkommt und auch nen paar Minuten länger ist, als der Durchschnittssong und von den von mir erwünschten M83 Jungs mit produziert wurde) und dann nochmal vier Lieder auf Seite 1B. Seite 2B ist leer.

doppelalbum
Zehn Lieder auf Doppelvinyl

Das Booklet kann man so auseinanderklappen, dass man ein Cover von einem mysteriösen überirdischen weiblichen Wesen mit einer Schreibfeder in der Hand hat. Okay, das hätte es nicht gebraucht.

Wenn Sundfør, Susanne im Regal ankommt, findet sie Platz zwischen Sting und T’Pau, was ein geradzu ulkiger Ort in meinem Regal.

(Wir) tun es wieder

Mitte 2014 hat Röyksopp zusammen mit Robyn eine Projekt-EP herausgebracht, die etwas mehr als eine halbe Stunde lang fünf gewohnt downbeatig poppige Songs gepresst hatte. Übrigens auf leicht marmoriertem weißen Vinyl in einer enormen Qualität.

doitagain_ADass diese Mini-Album nur der Vorbote zu dem Album des Jahres war, konnte man im letzten Mai noch gar nicht ahnen. Do it again und Monument sind die beiden herausragenden Tracks, die jeweils die Starttitel auf den beiden Plattenseiten sind.

Was ich eine völlig gute Idee finde: solche EP-Projekte möchte Röyksopp jetzt nur noch machen und dafür gar keine richtigen Alben mehr. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann das die beiden dann so schnell es geht eine Projekt-LP mit Susanne Sundfør machen. Dieses Running to the Sea und Ice Machine Miniprojekt macht Lust auf sehr viel mehr. Allerdings wäre auch nen Projekt mit Erlend Øye okay.

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Shades of Robyn

 

Oben- und untenjagend (und dabei ein Jugenabenteuergeschichte leben)

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Upon this my dreams are depending.

Es erschien vor der Zeit meines ersten Plattenspielers, ja sogar vor der Zeit meiner zweiten Schwester, aber es ist vermutlich das beste Album des Jahres 1985. Das Debut-Album Hunting High and Low von a-ha. Es ist vollgestopft mit tollen Erinnerung an das Jahr 1985 und an das Jahr 1990.

Hunting High and Low ist ein perfektes Candy-Pop-Album mit allem was man sich wünscht. Viel Popgitarre, viel Syntheziser und der Stimme von Morten Harket. Die Musik kommt unbeschwert und sorgenfrei daher und kann einen schnell in die Lage versetzten, dass eigentlich doch das ganze lausige Leben ein kunterbunter Teller ist.

Idee des Tages: Man sollte dieses Album ab und wann als Therapiealbum anwenden. Ich stelle gerne ein Rezept aus.

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Living a Boy’s Adventure Tale, because of you.

Ich zähle a-ha (jetzt mal ohne das detailiierter zu überprüfen) zu den besten 10 Bands in meiner Sammlung. Sie haben den besten Track des Jahres 1985 gemacht und die beste jemals gepresste Extended 12″ Version eines Songs produziert. Pål Waaktaar-Savoy hat diese ganzen großartigen Songs komponiert und betextet, er ist daher so ein bisschen der Martin L. Gore Norwegens.

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Vier fantastische Singles von einem fantastischen Album.

Auch noch erwähnenswert, die dritte Single und Maxiversion dieses Albums – dem gleichzeitigen Namensgeber – Hunting High and Low und die vierte Single Train of Thoughts. alle Wert nebenbei noch als 12″ Maxi artig neben die Albumplatte ins Regal zu stellen.

a-ha steht völlig zu recht ganz am Anfang im Plattenregal direkt vor ABBA.

PS: Das Album wird dieses Jahr Ende Mai 30 Jahre alt.

Das unabwendbare Ende von Røyksopp Alben

inevitable

Schon beim allerersten Mal hören, haben mich die beiden Atompilze verzaubert, dabei könnte ich gar nicht mal mehr sagen welcher Track das genau im Radio war, aber ich vermute, dass es das von Erlend Øye mitgeschriebene und gesungene Remind Me gewesen ist.

Später haben sich noch so bekannte Mädels wie Lykke Ly und Robyn an weiteren Tracks mitgemacht und so sind dann dreieinhalb fantatische Alben entstanden und mit Junior sogar eins, das Album des Jahres Qualitäten hat, aber am Ende „nur“ den Track des Jahres lieferte. The Girl and The Robot

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Inevit Abel

Aber jetzt das: Das letzte Album, The Inevitable End! Danach nur noch Projekte. Okay spannend. Es gibt Tracks mit den lieben alten Bekannten, Susanne Sundfør und Robyn und allerlei downtempo Elektronik. Wundervoll. Immernoch verliebt in Susanne seit Ice Machine letztes Jahr. Jetzt ist sie völlig brillant in Running to the Sea, das macht mich 40jährigen doch fast nochmal 20.

rong
Gute Frage Robyn, simple beantwortet. Songtext direkt auswendig gelernt.

Vier wunderbare LP-Seiten, teils getragen, teils hightech und immer wieder mit einer anderen toll gefeatureten Stimme.  Neu im Programm Jamie McDermott von The Irrepressibles (Alternativ, Orchestral, Ambient, Electronic) bringt diese vier Attribute und ne tolle Stimme mit. Im Rausch des ersten Hörens habe ich direkt zwei andere RYXP-Vinyls dazubestellt. Die Singles Ice Machine und Do It Again. Fühlt sich an wie das erwartete Album des Jahres, aber da schlaf ich erstmal noch eine Woche drüber und höre es vor allem erstmal nochmal und nochmal und nochmal.

Hab heute Nacht geträumt, dass Svein and Torbjørn das Album für das Palasthotel geschrieben hätten. Netter Zug wäre das gewesen Jungs, genauso nett wie die Vulgären Verse von Tocotronic quasi.

Uhren mit zitterndem Herzen vermischt

Gerade eben noch den Kings of Covenience – What I Can Save You From HammerMix abgefeiert, da fällt mir im Regal der nächste Røyksopp MegaMix in die Finger. Clocks von Coldplay, Røyksopp Trembling Heart Remix ist mindestens auch der Mix des Jahres.

clocksmix

Clocks ist in der Coldplay Version allerdings besser gelungen und in der zweiten Coldplaywahn Welle von mir 2003 auch zur Single des Jahres gewählt worden.

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Closing walls and ticking clocks, gonna come back and take you home.

Legao

Irgendwie hat Erlend Øye sich wohl sehr doll angestrengt, dass er jetzt so müde ist.

Vielleicht ist sein Album voller Sommerlaunemusik daher auch erst im Herbst fertig geworden.

Kurzweilig, sommerlaunig ich warte mal bis zu den richtigen Herbstdepressionen im November um das Album nochmal zu hören, aber die zwei kompletten Durchhörer waren auch im frühoktobrigen Altweibersommer schonmal wunderbar.

Leise ist und bleibt das neue und das alte Laut.

So, jetzt mal schauen, Øye eigentlich korrekt ins Regal einsortiert wird: Entweder zwischen Oasis und Oldfield Mike’s Moonlight Shadow, oder eins weiter neben die West End Girls, der Pet Shop Boys? – Bløde skandinavische Umlaute.

Nimm es mit mir auf

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Sieben Zoll, skaliert auf 300px.

1985 ist ein tolles Jahr gewesen. Meine zweite Schwester wurde geboren. Musikalisch hat man – habe ich – europe kennengelernt und eben auch a-ha, die mit Take On Me am Geburtstag meiner Schwester in ganz Europa den Platz #1 in den Charts hatte und gar nicht mehr aus dem Ohr heraus zu bekommen war.

Sehr schön, denn eigentlich möchte ich auch lieber mehr als weniger a-ha und a-ha-ähnlichen Lieder im Ohr und im Kopf haben.

Das diese Band nun vermutlich nichts Neues mehr machen wird, ist also schon ein bisschen schade, aber um die über 20 Jahre, die es sie gab, freue ich mich um so mehr.

Atompilz

Ach ja, schade. Wir hatten ja in Hamburg zu Zeiten von vor TomTom und GoogleMaps mal die Alsterdorfer Sporthalle nicht gefunden. Daher ist immer noch der Wunsch Röyksopp einmal live zu sehen da!

tgatr
Noone’s playing Songs for me.

Immerhin gibt es schon das ein oder andere Vinyl bei mir und mit The Girl and the Robot auch schon eine Vinylsingle des Jahres 2009.

Wunderbare Single von einem wunderbaren Album, auf dem noch vier oder gar fünf andere Toptracks sind.

Die Sonne scheint im Fernsehen immer

Das erste Album von a-ha, hatte meine Popwelt 1985 ja direkt mit vier Megasingles versorgt und obendrein mit meiner allerbesten 12″ Maxi: The Sun always shines on T.V. (extended Version)

aha1985 war gerade meine kleine Schwester geboren, das war sehr sehr aufregend. Dann 20 Jahre später als ich gerade am heiraten war und es wieder sehr aufregend war wurde bei unserer Hochzeit vom DJ ohne es mit uns abzusprechen, damit die Dancesession gestartet :: Perfekter Submoment im perfekten Moment, blieve me.

Nach 2005 habe ich angefangen und es auch einigermaßen hinbekommen, alle 12″ Vinyl Maxis von a-ha zu bekommen, da sind noch ein paar ähnlich gute Dinge dabei …