Ich hätte ja gedacht, das Bosse auf seinen letzten beiden Alben alles Pulver verschossen hat. Kranich war im Prinzip schon eine (ziemlich gute) Fortsetzung vom Wartesaal. Eine dritte Fortsetzung hätte vermutlich keinen neuen Reiz mehr ausgelöst und darum freut es mich, dass ein paar Dinge anders sind.
Es gibt mehr Synthetik, es gibt Orchester und es gibt ein Duett mit Casper (ein viel besseres als es der schwarze Kraftklub gemacht hat). Und, hey – mag Einbildung sein, aber Bosse singt in den anderen Liedern auch casperiger.
Was ich noch mag: Es gibt jede Menge Wortwitz und ich freue mich voll, dass da auch Zeilen von der Heldin Judith Holofernes dabei sind im Steine Song. Axel Bosse hat echt nen paar gute Musikerfreunde – Medienherz und ich hatten uns ja schon lange ein Casper Duett mit Bosse gewünscht, auf dem nächsten Album wäre dann ein Track mit Farin Urlaub ganz geil …
Ich denke aber nicht, dass Bosse mit dem Engtanz und meinen aktuellen Musikvorlieben ein Album des Jahres in meinem Vinylherzen geschaffen hat.
Das Album stellt sich nach zweieinhalbmal hören erstmal im Regal ganz artig und demütig neben die Singles Collection von David Bowie.