Ich habe tatsächlich vergessen im November 2021 Novemberrain zu hören und das obwohl es jetzt wieder als Vinyl auf dem Greatest Roses Album im Regal steht. Naja, ich habe auch kein Prince gehört in 2021.
Das Plattenregal ist um ganze 20 2021er Platten angereichert worden.
Dreimal alleine gab es das neue PeterLicht Album Ibuprofen und Beton in ColaGlasFarbendem Grünen Vinyl – die ersten beiden hatten auf der A-Seite einen Pressfehler, die dritte klang dann perfekt.
Das Plattenlabel hatte eine Menge Spaß und Kommunikation und Versandkosten mit uns – aber sie bekommen dort alle mehrere Sternchen für Kundenfreundlichkeit – die habe es echt gut gemacht.
In einer opulenten Verpackung gab es das Doppelalbum dunkel der Ärzte. Oft gehört aber es kommt an sein Zwillingsdoppelalbum hell aus dem Vorjahr nicht heran.
Bosse hat nach immer schwächer werdenden Alben zehn Jahre nach Wartessaal mal wieder ein richtig frisches Album gemacht, dass Lust auf das schon zweimal verschobene Konzert mit Clueso macht. Clueso selber auch, der hat ein sehr poppiges Album gemacht, wo man sich gut die hälfte der 18 Tracks super gut anhören kann.
Deine Lakaien haben ein Album mit Coverversionen und eins mit neuen Songs rausgebracht, beide haben ein zwei nette Lieder zu bieten, aber so richtig auf die Düstertanzfläche holt einen keins der Songs.
Coldplay hat mit Higher Power mindestens einen richtig guten Track auf dem esoterischen Erguss von Album platziert – Coldplay ist mit den letzten beiden Alben auf einem echt guten Weg in Zukunft ignoriert zu werden, wenn was neues rauskommt.
Über Spotifyempfehlungen sind die beiden Bands The Mobile Home und Masha Qrella an meine Aufmerksamkeit gekommen. Beide sehr gut gelungen, aber in der breite noch nicht so packend, dass man ins komplette Schwärmen geraten würde.
Anfang 2021 hatte ich mich sehr auf das angekündigte The Notwist Album gefreut, war mir auch schon sicher, dass das Cover mit dem Artwork lange an der Wand hängen könnte. Dann lag die Messlatte wohl zu hoch, denn ich wurde lange nicht warm mit den Liedern – erst zum Jahresende gefielen mir wieder ein zwei Songs besser.
Leider gilt das auch für die Entspannungsjungs von Kings of Covenience mit ihrem ebenfalls sehr lange erwartetem neuen Album. Diese kommt auch nur mit feinem Artwork daher. Die Songs sind allesamt sehr unspektakulär – auch beim zwischendurch immer mal wieder reinhören stellte sich da keine Besserung ein.
Besser lief es beim Slut Album, da war nach einer sehr langen Pause noch im Ohr, dass sie mehr Theateruntermalung singen als Indieüpopsongs, aber das ist bei dem 2021er Album gar nicht so. Es ist wunderschön.
Der als Juxsänger entdeckte Dagobert entpuppte sich bei mir Stück für Stück als ganz Großer. Mittlerweile habe ich drei von vier seiner Alben und bin schwer entzückt. Immer wieder ganz fantastische Lieder dabei. Das gilt auch für sein 2021er Album Jäger.
Auf Steve Wilson und Paul Weller wurde ich gleichzeitig aufmerksam, da sie als BritPopIkonen mit Soloalben angekündigt wurden, sie mir aber beide nix sagten und das obwohl ich die halben 90er nix anderes gehört habe. Beide Alben haben tatsächlich ganz ordentliche Songs dabei, das von Steve Wilson allerdings ein zwei mehr. Paul Weller hat dafür von den Pet Shop Boys eine 10 Minuten Version eines seiner Songs bekommen – der Song war allerdings etwas lang um ihn zweimal zu hören und auf Vinyl habe ich ihn im Sommer auch nicht gefunden.
Nachdem das letzte Album von James eine faustdicke Überraschung für mich war, ist das 2021er Album zwar auch toll, aber es entfacht nicht die Begeisterung, die 2019 erreicht wurde. Das Artwork ist jedoch auch hier wieder gut geworden.
Der Frühling wurde bei mir durch mein erstes Klee Album begleitet. Lange fand ich das Album komplett gelungen und habe es oft gehört, aber dann zum Schluss vielleicht etwas zu oft.
Das Lumpenpack lieferte mit dem Song WZF eine der besten Zusammenfassungen der immer noch andauernden pandemischen Lage. Das komplette dazugehörige Album Emotionen ist jedenfalls kurzweilig zu hören und beinhaltet ein paar nette Texte.
Das Billie Eilish lange Musik macht mit der ich etwas anfangen kann, hätte ich bei ihrem Debutalbum nicht gedacht. Trotzdem gefällt mir sowohl ihr neues Album super und ich habe unfassbar oft den neuesten James Bond Song gehört. Also auch öfter als den von Madonna vor Jahren.
ABBA ist für mich die größte Überraschung des Jahres. Einmal dass sie überhaupt ein Album veröffentlich haben nach 40 Jahren Pause und dann aber auch wie wunderbar das geworden ist. Sonnenaufgangsartwork ist ebenfalls wunderschön. Das Album hat mich definitiv am meisten ergriffen und sowohl Kindheits- als auch Jugenderinnerungen wachgerufen, die toll sind.
Purple Disco Machine macht genau die Musik, die ich mag. Volldampf Elektropop. Er hat mich direkt mit zwei Radiosongs (Hypnitized vielleicht eher durch TV-Werbung) aufmerksam gemacht, die dann dazu führten das Album zu kaufen. Hierdrauf waren noch viel mehr Überraschungen in Form von guten Songs zu hören.
Beim Album des Jahres habe ich schonmal weniger Nachdenken müssen, ich kann von den zwanzig beschriebenen sehr viele ausschließen, aber am Ende bleiben schon viele -sechs oder so – über, wo ich es beinahe von meiner Tagesform abhängig mache.
ABBA :: Die größte Gesamtfaszination geht von dem ABBA Album Yoyage aus, die beste Partylaune kommt aus dem Purple Disco Machine oder aus dem Clueso Album heraus. Der meiste Spaß wird von PeterLicht und das Lumpenpack verzapft.
PeterLicht / Verloren :: Ich denke der Song des Jahres ist Verloren von dem PeterLicht Album. Der Song hat einen wunderbaren Witz, er klingt toll, auch dank der Gaststimme von und hat insbesondere den kleinen Kindermund auch mitverzaubert.
Sommer von Bosse, Tanzen von Clueso, Hypnotized von PDM, NDA von Billie Eilish, dunkel von die Ärzte und WZF von das Lumpenpack sind aber auch Knaller. Heimlich ist es aber auch For the Soul there is no Hospital von Slut.
Inventur :: 2021 habe ich 10% weniger für Vinyl ausgeben als im Vorjahr. Über die Hälfte wurde bei jpc gekauft und weniger als 1/4 beim Internetriesen. PeterLicht und DagobertJäger habe ich mehr oder weniger direkt beim Label des Künstlers gekauft, was jeweils sehr schick war. 2022 würde ich gerne mal wieder eine Schallplatte in einem Schallplattenladen kaufen – das habe ich gefühlt seit fünf Jahren nicht mehr gemacht.