Verhalten

Der Tag an dem mein Vater und ich gleichzeitig das 1990er Behaviour Album nachmittags mit nach Hause brachten, werde ich wohl nie vergessen. Zwei Kompaktscheibe. Das Vinyl habe ich tatsächlich erst in den ersten Discogszeiten nachgekauft, aber nun steht das auch schon über sechs Jahre im Regal, aber ich hab noch nichts drüber geschrieben.

In den sehr frühen 90ern habe ich dieses Werk gut abgefeiert und es erinnert so sehr an die Liebe zu Musik meines Papas, dass es zu lange zu traurig war. Letztes Jahr habe ich es aber mal wieder komplett gehört und es ist immer noch sehr gut, aber nicht das beste was die Boys je gemacht haben.

Schon damals war ich sehr beeindruckt, dass hier Harold Faltermayer und dem seine alten analog Synthesizer eingesetzt wurden, um den Songs einen anderen Klang zu geben – aber viel mehr sind mit Gitarren aufgefallen, die sich nach kurzer Zeit unter anderem als die Klänge von Smiths Gitarrist Johnny Marr herausstellten.

In the Nineteenninties

Was damals unter den neuen Sennheiser Kopfhörern schon nervte, nervt heute immer noch – Neils Stimme zischt, sowohl auf der Kompaktscheibe, als auch auf dem Vinyl. Das scheint Teil der Aufnahmeidee mit den neuen alten Synthies gewesen zu sein. Die monumentalen Songs wie This must be the Place I waited Years to leave hatten am Ende noch viel toller klingen können.

Dem Album entspringen dreieinhalb Singles, die vierte ist ein U2 Cover von Where the Streets have no Name mit einer Doppel-A-Seite namens How can you expect to be taken seriously? Zudem sind ein paar echt gute beinahe Singles auf dem Album, und ein paar Lieder, die ich als anstrengende Kunstlieder einstufen würde (My October Symphony zB). Ganz okay, aber auch ganz okay, wenn man sie nicht jedesmal mithört. Dieses Mal habe ich sie mitgehört, die Symphony. Die Symphony eröffnet die zweite Seite bevor der Smash Hit So Hard aus der Trägheit zurückholt in die Pop Disco. Leider habe ich mir diese erste Single über die viele Jahre auch sehr leid gehört (So Hard war meine zweite oder dritte KompaktMaxiScheibe, gekauft bei WOM in Nürnberg 1990).

Die letzten drei Songs werden aber auf Dauer unschlagbar bleiben:

  • Nervous Boy
  • End of the World
  • Jealousy

Jealousy ist vermutlich die beste Ballade von den Pet Shop Boys, leider natürlich überhaupt nicht tanztauglich, aber zeigt am Ende, wie sehr gerne und gut die Boys mit ganzen Orchestern arbeiten.

Losing my Mind

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