Der Rückbau

Mein erstes 10″-Doppelalbum mit obendrein gelbtransparenten Vinyl ist das neue Eels-Album The Deconstruction. Während ich das letzte Eels Album von 2014 eher mau fand, ist dieses hier sehr gut anzuhören. Irgendwie verhält es sich für mich so, dass außer auf dem Debutalbum, meiner Meinung nach immer nur ein Song überragend und der Rest nett anzuhören ist. Das ist hier auch so. Der albumnamengebende Track The Deconstruction ist für mich der Hit.

Shoobeedoobeedoo!

Nochmal zu der Aufmachung: Doppelalbum ist ja für die Tonqualität immer sehr nett und 10″ auch irgendwie niedlich, aber auch hier fragt ich mich einmal wieder mehr: Warum nicht 12″ und 45RPM? Naja, dieses hier ist irgendwie alles in allem gelungen – ich mag es, wie es ist.

Fantastischer Kapitän

Tanz in den Mai 2018 mit den Fantastischen Vier:

Ich bin der Typ, der dir Geld für ne Fanta leiht!

Hier ist mein erstes Album von den Fantastischen Vier auf Vinyl – Captain Fantastic. Das ist einigermaßen spät, dafür dass ich die Fantas seit den frühen 90ern schon immer sehr gut fand. Ab davon bin ich von dem Neuen tatsächlich begeistert, da kommt einiges an Sound rüber und auch schon der ein oder andere gute Wortwitz.

Doppelvinyl und fing erstmal mit dem Verpacker des Jahres an, denn es gab mal wieder zweimal die zweite Schallplatte des Doppelalbums. Also Freitag 18:00 Uhr reklamiert und Samstag 10:00 Uhr schon die neue Lieferung und diesmal mit der Seite A und B und C und D, alle vier unterschiedlich also.

Aus dem Radio kannte ich schon das Stück Zusammen mit Clueso und fand es ziemlich gut. Im direkten Vergleich mit den letzten Alben von Fettes Brot, Absolute Beginner und Fünf Sterne Delux macht das hier ne sehr gute Figur.

Geht immer etwas unter in der Fantawelt, aber der Techniktüftler wird auf diesem Album wieder einmal schön in die Mitte gestellt in die er gehört mit dem Track Modulandy, der ordentlich die Soundarbeit vom Andypsilon abfeiert.

Kein Album des Jahres, aber ein sehr ordentliches 2018er Album ist das schonmal schon.

Funkeln, wie ne Nacht in Asien.

Reduziert!

Reduzier auf was? Auf eine mehr oder weniger akustische Darbietung von Phillip Boa Songs. Reduziert heißt, Cello statt Synthies. Reduced!

So habt ihr es noch nie gehört!

Wer sich an diedunkelblau/lilafarbenden Campino Bonbons in erinnern kann, die Farbe und transparenz hat die Platte. Ziemlich kuhl, wenn man sie gegen das Licht hält, aber nahezu schwarz, wenn sie auf der blauen oder schwarzen Slipmap liegt.

Die Songs haben ein hübsches neues Klangbild Fine Art in SilverDeep in Velvet und And then she kissed her sind wirklich gelungene neue Versionen.
Man kann sich aber auch das ganze 16 Songs Werk komplett anhören und eigentlich alle Songs genießen.

Pia gatefolded

Es gibt ja auch ein mehrere Jahre alte Livealbum aus den 90ern. Dieses reduzierte Album ist aber um einige Einheiten besser gelungen.

Widerstand ist zwecklos

People get tired, People get old, People get forgotten, People get sold

Der Startrekkie in mir wittert Borgs in der Umgebung, aber es ist nichts dergleichen. Die Manic Street Preacher predigen so ihre 2018er Predigt.

War auf den 90er Alben noch eine Fülle an Hits, so waren die Supersongs zuletzt an einem Daumen abzählbar. Der erste Track auf der A-Seite People give in holt mich allerdings schon direkt ab. Ist kein Manic Street Preachers Standard Track, sondern überraschend lebendig im Rhythmus und vielseitiger von den Instrumenten und nur um sicher zu sein, habe ich ihn auch gleich zweimal hintereinander gehört.

Die folgenden Tracks sind dann eher die Bonustracks, die es geben muss damit das Album keine Single ist. Sowas haben wir früher elf B-Seiten genannt.

The Wars we fight are doomed to be lost

 

 

Gefährlich

It’s the best Part, I wanna listen to it, okay?!

In den späten 80ern konnte ich Michael Jackson nicht mehr hören, da Bad und die sieben oder acht Singleauskopplungen und die ständige Präsens im Radio es einem etwas vermasselt.

Dann war zwei, drei Jahre Pause und mit der Rückkehr vom Michael und Black Or White war aber eine gewisse Begeisterung zurück.

Das Album ist bei mir erst so richtig zum 18. Geburtstag angekommen. Insbesondere das Cover fand ich damals schon richtig super. Aber erst 26 Jahre später ist das Vinyl auch wirklich im Regal angekommen, ein bisschen deshalb, weil ich es wirklich vermisst habe. Die Heal the World Schnulze ist allerdings auch überhört habe ich herausgefunden – aber Jam, Remember the Time, Who is it und eben Black or White sind super.

Hat mindestens eine Stunde lang meinen Geburtstag verschönert.

Für immer jung

Juchu, ich hatte Geburtstag und ich habe glaube ich noch nie so viele Schallplatten zum Geburtstag bekommen. Alleine von Nina vier, eine 7″ kuhler als die andere. Aber zu alleroberst eine nahezu unberührte vom Vorbesitzer 34 Jahre lang vermutlich in einem dunklen Vakuum-Behälter gelagerte Alphaville Platte, genauer gesagt, DIE Alphaville Platte: Forever Young

Sounds like a Melody

Der Haussegen hat da einen tollen Fang getätigt, den die Platte kommt mit einem wunderbaren Sound daher und so haben wir uns wie Bolle gefreut, den Hitmix rund um Big in Japan, The Jet Set, Sounds like a Melody und Forever Young zu hören.

Die anderen Platten muss ich auch nach und nach vorstellen, eine ist nämlich insofern besondern, als dass der Mitproduzent sie als seine eigene erste Platten herausgebracht hat. Glückwunsch an Marc daher auch.

Ich fühle mich jetzt jedenfalls jünger als vorher.

Echt blau

Mit La Isla Bonita ist mir damals Madonna das erste mal als kuhle Musik aufgefallen. Der Track ist eine von True Blue’s insgesamt fünf Single-Auskopplungen. Alle Singles sind richtig gute Songs, wie mir heute nochmal aufgefallen ist und ich mich sogar gefragt habe, ob das vielleicht das beste Madonna Album ist.

Leider kann ich das nicht mehr so enthusiastisch wie in den 80er und 90er beurteilen, da Madonna auch schon so viel Mist gemacht hat, den man sich gar nicht anhören kann. Eigentlich ist sie schon die einzige Sängerin, die ich die ganze Zeit in meinem Lieblingsmusikköfferchen hatte. Immer mal wieder was gutes dabei, aber niemals wieder so konzentriert gut, wie das True Blue Album.

Allerdings mag ich auch nach all den Erfahrungen nicht ausschließen, dass Madonna in den nächsten Jahren nochmal einen richtig hammergeilen Song produziert bekommt.

True Blue Vinyl hab ich doppelt, wer will die aussortierte Platte haben?

Bitte

I’ve got the Brain, you’ve got the Look.

Ach wie schön. Ich hab gerade eine neuaufgelegte Pet Shop Boys Platte vom UPSman bekommen, die ich schon hätte vor 32 Jahren kaufen sollen. Please, das Debutalbum der Pet Shop Boys. Unberührtes MINT Material!

Die Originalplatte hatte ich zuletzt in der Hand, als ich in der 8. Klasse mit Sonja eine Musikreferat über die Pet Shop Boys halten mussten. Inhalt und musikalische Besonderheiten des Songs: Suburbia.

Was weiß ich noch? Da war eine komische Version auf Sonjas Platte, die nicht im Ansatz so kuhl war, wie die Radio Version. Ich hatte aber eine ordentliche Radioaufnahme der 7″ Version auf BASF-Kassette. Aber was kuhl war:
Two divided by Zero – der NonPlusUltraNonSingleTrack und Hammeropener des Albums.

Später – zu Kompaktscheibenzeiten – war ich auch noch schwer angetan von dem Kuschelsong Later Tonight. Please ist schon nen ganz schön starkes Debutalbum, war sehr schön es gerade komplett durchzuhören.

Angreifer müssen sterben

Ich habe 2017 wochenlang sehr starke Lust gehabt morgens im Auto Prodigy zu hören.

Take me to the Hospital!

Ein Album ist mir dabei immer wieder sehr positiv als Antrieb behilflich gewesen: Invaders must die das Prodigy Album von 2009. Vor acht Jahren war es nur The Omen gelungen als Radiosingle bis in mein Bewusstsein zu gelangen.

Jetzt finde ich aber mehr als vier Tracks auf den vier Seiten ziemlich gut gelungen. Elektrischer Strom ist in den Songs – großartig eigentlich.

Aber am besten bleibt immer noch das Fat of the Land – Album.

Alles war wunderschön, und nichts tat weh

Moby ist wieder da. 19 Jahren nach seinem 1999er Megaalbum play. Auf dem Cover liest eine Kuhpapa seinem Kuhkind aus dem Buch Everything was beautiful, and nothing hurt vor.

Everything was beautiful, and nothing hurt

Sollte eigentlich am 2. März hier ankommen, hatte dann aber ein wenig angekündigte Verspätung. In den Opener Track Mere Anarchy hatte ich schon reingehört, als ich überlegte das Album zu kaufen, wegen dem lustigen Cover dann aber auch wollte, dass man was nettes hört. Was ich hörte war ziemlich kuhl. Nette Vocals von Moby, nette Melodie, nette Geräusche und eine bombastischen Klangwelt ab der 50. Sekunde, was ein bisschen wohl sowas wie der Refrain des Songs ist.

Ich denke ich werde über den Track noch zum Jahresende berichten und die beiden Kühe werden noch ein paar Tage an der Wand hängen bleiben.

Tisch from the Scratch

In den 90ern habe ich schon einmal Tische gebaut – einen Computerschreibtisch mit zwei Etage (1. Tastatur, 2. Monitor und jede Menge Ablagefläche) und einen altarähnlichen Tisch auf Säulen, die von hintern mit Schwarzlicht angestrahlt wurden, für den Plattenspieler. Letzteren vermisse ich schon seit längerem, weiß aber auch, dass der nächste Plattentisch anders hier ins die Wohnlandschaft passen muss: flexibeler und abbaubarer.

Daher ist der Plan einfach. Wenig Holz nämlich nur eine Platte für zwei Turntable auf den HiFi-Schrank und nen Holzbalken als Fuß drunter.

Etwas so:

111mm hoch

Und schon einen Baumarktbesuch – der hat in Wirklichkeit Wochen auf sich warten lassen – später so:

Michelle, where’s Mabelle?

Was jetzt noch Mist ist, ist im gebauten Modell angedeutet. Dort fehlt eine zweiter MK2 neben Michelle. Ich bin mal eben weg bei Amazon und Ebay …

Gewalt

Blutrotes Vinyl ist ein passende Farbe, wenn man sein Album Violence nennt schätze ich. Was eine nette Verpackung, das DeluxeAlbum hat. Es gibt kein Booklet, sondern zu jedem Track ein quadratisches Blatt mit Songtext drauf und Artwork dahinter.

Die einzelnen Tracks sind beim ersten Hören okay, allerdings erstmal ohne klar erkennbaren Höhepunkt. Das war beim letzten Album anders, da bin ich bei den ersten vier Tracks halb irre geworden vor Freude.

Aber alle Tracks sind schon nett anzuhören, aber ich schätze auch mein fünftes Editors Album kommt nicht ins Album des Jahres Regal.

ohohohoho hoho hoho violence

Nachtvogel

I bet you’re mad at me

Das wunderbare 2005 ging auch musikalisch sehr ordentlich los – angefangen mit einer radiotauglichen Single Breath war Erasure aus seiner längeren Pause zurück. Leider gab es damals das Album nicht als Vinyl sondern nur als Kompaktscheibe. Diesen Fehler hat mute zehn Jahre später korrigiert. Seitdem steht der Nightbird nicht nur im Kaffeetassenregal, sondern auch endlich im Plattenregal, wenn das schöne Cover nicht an der Wand hängt.

I can’t live without you and I’m in Love with you.

PS: 24 Erasurelivetrack in Hannover heute Abend sollten noch schnell als spektakuläres Fest erwähnt werden.

Leben ist was du drauss machst, kannste nicht vor weglaufen

Normalerweise sind BestOf Alben ja eine erbärmliche Sammlung, aber ich hatte die letzten Woche ein paar mal so unnatürlich Talk Talk Musikhörwünsche digital im Audichen, dass ich mich mal schlau gemacht habe, wo die Tracks eigentlich so alle auf deren Alben versteckt sind.

All you do to me is talk, talk

Leider verteilt auf vier Alben von denen ich nur eines hatte und ein BestOf Album konnte ich dann bei dem netten klaus@discogs für einen tollen Preis in super Qualität erwerben. Und jetzt habe ich die Tracks:

  • Talk Talk,
  • Such a Shame,
  • It’s my Life,
  • Life’s what you make it und
  • Happiness is easy

alle auf einer Platte. Und wirklich gutes Zeugs drauf, ich höre die Platte gerade zum zweiten Mal und bin hocherfreut, was für gutes Zeugs Talk Talk in den 80ern gemacht hat. Und der Haussegen hatte immer recht: It’s my Life ist von Talk Talk auch besser als von Gwen Stefanie und auch als von Dr. Alban.

Es ist alles so ruhig und rosa

Volle Kanne It’s Oh so quiet vom Post Album von Björk anzumachen, wenn die Kinder zu laut sind ist lustig. Es ist ja bekanntermaßen durchaus anstrengend ein Björk Album komplett zu hören. Es hat schon dazu geführt, dass ich das Debut Album im letzten Rutsch auf den Dachboden rangiert habe.

But soon again comes another big Riot

Jetzt gerade feiere ich aber Post doch ab, allein die Tatsache wie quietschpink die Platte ist und wie viele richtig kuhle Tracks drauf sind: Army of me und Isobel die Starttracks der A und B Seite sind fantastische Songs – wunderbar düster geradezu maximaler Kontrast zum pinken Vinyl. Enjoy dabei nicht zu vergessen.

Abgerundet von der durchaus überarbeiteten Cover-Version des deutschen Spätvierziger-Song von Harry Winter, den ich hier gerne mal zum Schmunzeln empfehle:

Immerzu aufsteigend

Cirrus caress you, Cumulus kiss you.

Normalerweise würde mich wohl ein neues Franz Ferdinand Album erstmal nur freuen, denn die letzten Jahre konnte man sich drauf verlassen, dass es minimum ein richtig gutes Lied drauf hatte.

Seit FFS liegt die Messlatte auf einem höheren Niveau, daher hab ich mir für den 9. Februar das neue Album Always Ascending bestellt, ohne auch nur einen Track zu kennen und ohne dass Cover des Albums auch nur im Ansatz hübsch zu finden.

Jetzt habe ich aber gerade den ersten Track (Albumnamensgeber) Always Ascending gehört und ihn etwa nach 40 Sekunden angefangen abzufeiern – was nen geiler Song vom ersten Hören an …

Ascending

Die restlichen neun Songs sind auch super. Der Ausflug zu den Sparks scheint Franz Ferdinand echt sehr gut getan haben.

Das ist meine erste Franz Ferdinand Platte, die auch ins normale Regal passt und sortiert sich zwischen Frankie Goes To Hollywood und Frittenbude.

Mein kleines dunkles Zeitalter

The only Reason it never worked out is he didn’t worked out.

Booklet, Cover und Verpackung sind mit einer wunderschönen Typo versehen und die Vorabtracks haben es auch schon versprochen, dass das neue MGMT ein schönes Album werden könnte. Jetzt sind die vier Seite da und die A-Seite finde ich auch beim Zuhören super.

  • She works out too much und
  • My little dark Age

Der Rest ist wie schon früher mitunter sehr experimentell und läuft gut nebenher aber meistens ohne einen zu Bewegungen zu motivieren.

Ich hatte schon so eine Ahnung, dass MGMT die Abkürzung für Management ist, habe aber gerade eine eigentlich viel kuhler MGMT Abkürzung gefunden, O6-methylguanine-DNA methyltransferase, wenn Vinyl irgendwann mal uninteressant wird, dann blogge ich über medizinische Fachausdrücke.

Little dark Age ist meine erste MGMT Platte und kommt ins Regal zwischen Mesh und George Michael.

Infinitum

Was starrst du mich an?

Da ist es – mein erstes Album 2018 und es ist von niemand geringerem als von Tocotronic. Schon seit Wochen bin ich begeistert, weil das Cover im Internet-Kaufladen so toll aussieht.

Darum habe ich mir dir FanBox bestellt:

Sex mit der Gitarre im Reihenhaus

Hier war für Jay das Album als CD mit drin und ein paar Aufkleber, die die Schrift nachts leuchten lassen. Leuchten, das macht auch die glow-7inch auf der die vier Bonustracks sind, die ich beim Vorab-Stream-Hören so grausam fand …außerdem noch ein fettes Poster für das Palasthotelbüro. Sehr liebevoll gemacht, da vergesse ich glatt den Ärger
>> Eigentlich sollte die Box Freitag kommen und mein Wochenende erleuchten, doch dann musste ich das Album per Rip über das Handy hören – das war echt doof!

Mittlerweile habe ich mich mit einigen Tracks echt gut angefreundet ohne behaupten zu wollen, dass wir es hier mit einem Tocotronic Meilensteinalbum zu tun haben.

Manic Depression im Schukarton

Du hast mich gerettet, Electric Guitar, Bis uns das Licht vertreibt und Unwiederbringlich sind allerdings wunderschönes Songs und auch die Single Hey Du ist eine super Single.

Album des Januars ist es ja, konkurrenzlos klar, aber da lege ich mich fest – das wird kein Album des Jahres werden, wenn sich das Palasthotel nicht in Wilde Wirbel GmbH umbenennt.

 

 

Für die treuen Abgewandten

Eigentlich fand ich damals nur zwei Dinge kuhl: Eine gelbe transparente Platte und das Risko, eine Platte zu kaufen, dessen Vorgängeralbum ein Meilenstein der 90er ist. Tja, gelb ist die Platte bis heute geblieben und nahezu ungehört auch. Ich habe mehrfach überlegt sie auf den Dachboden auszuquartieren, fand dann aber dieses ganze gelb und so immer wieder zu nett.

Salvation! Salvation! Salvation!

Jetzt ist leider Dolores gestorben und die Platte konnte statt auf den Dachboden transferiert zu werden für etliche US-Dollars zu einem begeisterten Vinylsammler nach Florida wechseln. Win-Win-Situation.

Tschüss gelbe Platte!

Reise, Reise

Ihr wisst, was es ist.

Die letzten Wochen habe ich erstaunlich viel und erstaunlich gerne Rammstein gehört. Das Album Mutter und Sehnsucht habe ich schon etwas länger im Regal, Reise, Reise ist jetzt die Tage um Weihnachten dazugekommen, sicher seiend, dass ein Chrirstkind niemals Rammsteinschallplatten verschenken würde.

Auf Reise, Reise ist allerdings das beste aller Rammsteinsongs drauf: Mein Teil Sowohl das Thema des Liedes, als auch die musikalische Umsetzung sind extrem gut gelungen. Eigentlich ist mir Rammsteins Gitarre zu hart, aber zwischendurch entzücken sie mit wunderbaren Melodien, sowie synthetischen Klängen. Das klappt bei Mein Teil richtig gut.

Außerdem mag ich wunderbare Amerikapersiflage (We all live in) America, ein Rammsteinradiopopsong. Rammsteins erfolgreicher Kuschelrock-Track Ohne Dich ist tatsächlich eher mein Lowlight dieses Albums.

Highlight des Albums ist natürlich auch, dass die Pet Shop Boys Mein Teil für einen Remix ohne Gitarre geschnappt haben – @Disco4.

… und vor der Tür steht Mickey Mouse.

Technik, aber vor allem Liebestechnik

Ich habe seit Jahren, die 12″ Fine Time Single von New Order, vermutlich ist das sogar meine erste oder zweite New Order Platte gewesen – ich hab sie so 88/89 gekauft als sie noch aktuell war, weil ich New Order damals schon so mochte und weil das Cover so kuhl aussieht.

you’ve got love technique

Außerdem ist ebenfalls die B-Seite erwähnenswert: Don’t do it, ein wunderbarer ChemicalBrotheresquer Song mit lustigen Computersprechgesang-Bombast-Elektropop.

Technique selber ist dann aber völlig an mir vorbeigerauscht – sogar als Kompaktscheibe – sodass das Album erst heute als meine erste Neuverpflichtung 2018 bekannt gegeben werden kann. Sie wechselte für ein paar Britische Pfund von der Insel an meine Wand, fast 30 Jahre nachdem sich Fine Time in mein noch sehr sehr kleines Plattenregal lümmelte.

Im Schuhkarton ist aus dieser Dekade noch die zweite Technique-Single Run zu finden.

Ein Jahr mit New Order zu starten scheint mir eine unglaublich guter Start. Frohes 2018!

My life ain’t no holiday – I’ve been through the point of no return.

2017

Fünf vinylige Neuerscheinungen mehr und damit 29 Platten (30 mit der 7″ des Jahres) gab es dieses Jahr neu in meinem Plattenregal und natürlich auch ein paar aus älteren Jahren. Etliche Alben haben es mir in einem musikalisch nicht ganz einfachen Jahr angetan, davon zwei schon vor dem Sommer.

The Revolution?

Was ein wunderbares Depeche Mode Album gab es im April und was für ein großartiges Goldfrapp Album. Spirit und Silvereye zähle ich definitiv zu den beiden Topalben des Jahres. Beide Alben sind frei von Tracks, die die Welt nicht braucht – was man von den letzten fünf Depeche Mode Alben nicht behaupten konnte. Daher für mich eine der größten Überraschungen dieses Jahres.

Auch die U2 Altrocker haben mich auf sehr ähnliche Weise positiv überrascht. Die Songs of Experience haben es mir eigentlich allesamt angetan und einige würde ich zu den besten U2-Songs dieses Jahrtausends zählen, auch wenn kaum eins besser als alle Achtung Baby Tracks sind.

Just the Beginning

Endlich gab es ein neues Shout out Louds Album und ein Jahr nach der Bestellung das dritte von Casper. Auch diese beiden Alben haben ihren Zauber. Weit vorne für den Track des Jahres vom Casper Album ist der Song Keine Angst feat. Drangsal.

Von allen Casper Gastsängern passt mir Drangsals Stimme zu dem neudüsterpoppigen Style auf Lang lebe der Tod super. Leider werde ich überhaupt nicht warm mit der zweiten Seite des Albums, würde die erste Seite aber zur A-Seite des Jahres wählen wollen.

Die Shout out Louds haben für mich mindestens zwei Hymnen auf ihrem 2017er Album geschaffen allerdings diesmal auch etwas mehr gewöhnliches B-Seiten Beiwerk. Ein weiterer Track auf dem Niveau von Paola und Jumbojet und ich könnte mich hier zum Album des Jahres entscheiden.

Earsure und Jamiroquai hätte ich beiden nicht nochmal ein Album zugetraut, welches man auf volle Länge durchhören kann, aber sie haben es beide geschafft. In Wahrheit habe ich das Jamiroquai Album gekauft, weil ich noch keins hatte, das Cover und die neuen Hüte lustig aussehen und der Radiotrack Atomaton irgendwie auch schon kuhl war. Ergebnis ist ein Album, das sehr stark an das 2014er Daft Punk erinnert.

Wer hat noch überrascht?

Immer ist ja auch jemand aus dem Nix dabei. Das sind dieses Jahr für mich Joe Goddard Electrolines, wobei insbesondere der Song Music is the Answer einer der meistgehörtesten Tracks ist. Er ist sowohl mein Arolsen Track 2017 als auch ein bisschen Motto.

Where will we be?

Ich bin endlos traurig, wie wunderbar das The National Album Sleep Well Beast in seinen Spitzen aber auch im Allgemeinen ist. The Day I Die ist für mich der beste The National Song, den ich kenne. Für den Rest fehlen wir so oft die Worte.

Beck, Liam Gallagher und Morrissey haben supergute Alben mit teils sehr schönen Songs gemacht. Die Sparks sind immer noch stark und sehr musikwitzig und haben vermutlich das beste Cover des Jahres auf ihrem Hippopotamus im Pool.

Coldplay und The Chainsmokers haben vermutlich meinen Sommerhit für das dänische Radio produziert.

Von den weiteren Deutschsingern hat mich dann noch Stefan Zauner, die Stimmer der großen Münchner Freiheit Hits, aus den Schuhen gehauen. Vielleicht aber auch nur auf dem falschen Fuß erwischt. Kraftklub und Wanda haben nach wie vor mindestens einen Topsong pro Album, da ist nicht nachgebessert worden. Wobei Colombo von Wanda für mich einer der Top Songs des Jahres ist – vermutlich der beste österreichische Track des Jahres.

Kraftklub ist insgesamt eher langweilig und noninnovativ.

Was hat noch enttäuscht?

Jarvis Cocker in seinem Raum 29 war sehr mau, wie auch das Jens Lekmann Album. Ich kann überhaupt nix mit den Gorillaz anfangen und bin traurig für die, die Ed Sheeran gut finden müssen – hier ist mein fast 44jähriges Musikherz tatsächlich verschlossen für so einen Schnulzkack auf Rille, ich denke, dass das Album Division nächstes Jahr auf den Dachboden kommt, zusammen mit dem langweiler Doppel-Album von 2raumwohnung.

J-Boy

Wäre nicht J-Boy auf dem Phoenix Album, das dann übrigens auch – reicht halt nicht, das Vinyl transparent zu machen, um ein Superalbum zu werden. Phoenix hat leider 2009 alles an Pulver verschossen, was geht und kann nun nur noch Aussortierbares – schade.

Das beste zum Schluss:

Ich habe mir 32 Karten gebastelt, auf denen je ein optionaler Track des Jahres steht. Diese Karten habe ich mehrfach gemischt und zunächst 16 gegen 16 zufällig verglichen und über ein K.O.-Verfahren die eher besseren Songs rausgefiltert. Unter den letzten vier Karten waren eigentlich immer Depeche Mode, Goldfrapp, Shout out Louds und oder Casper Tracks.

Gefühlt ist Keine Angst von Casper Track des Jahres und Silvereye von Goldfrapp das Album des Jahres. Aber es könnte auch von Depeche Mode So much Love der Track des Jahres sowie Spirit das Album des Jahres sein.
War für mich nie so schwer, aber so ist es wohl:

  • Track des Jahres (deutsch): Keine Angst
  • Track des Jahres (englisch): So much Love
  • Album des Jahres: Silvereye
t: dirk felsenheimer

7″ Inch Single des Jahres ist übrigens außer Konkurrenz:
Einer bleibt liegen von Bela B.

PS: Den Kacktrack des Jahres Despacito gibt es zum Glück nicht auf Vinyl – danke!

Hier mal nochmal alle Platten 2017 sortiert.

Gewalt hinzufügen

Focus?

Im Sommer hat es eine neue Nine Inch Nails e.p. gegeben. Eine Fünf-Track-Platte, die so einigermaßen brauchbares Zeugs enthält. Ein radiotauglicher Popsong Less than und nen bisschen was, was sich wie SocialMediaSoundtrack anhört (ist halt Atticus Ross mit dabei). Produziert wurde es mal wieder von dem wunderbare Alan Moulder – einem Garanten dafür, dass ich es mag was raus kommt.

Ich hab es zum Weihnachtswichteln geschenkt bekommen und freue mich riesig – ein schöner Vinylabschluss 2017.

Nilpferd

Das hier ist so kurz vor Toreschluss noch somit das lustigste,
was es dieses Jahr neu auf Platten gab.

Probably nothing

Also zwei Platten. Doppelvinyl. Mit FFS überraschten die Sparks schon 2015 über alle Maßen und auch ihr neustes Werk ohne Franz Ferdinand ist keinesfalls Giddy Giddy okay Giddy Giddy schon, aber der Rest ist mehr oder weniger klamaukige Popmusik, die man mal hören kann.

Allen Tracks voran Hippopotamus, was hier von den ersten drei Takten an auch von den Kids geliebt wurde.

Völlig ungerechtfertigter Weise ist Hippopotamus mein erstes Sparksalbum. Warum weiß ich auch nicht genau, Kompaktscheiben habe ich unendlich viele, aber kein Vinyl. Tze!

There’s a Hippopotamus in my Pool. How did it get there?  

In Kürze kommt die Platte mit dem Cover des Jahres dann zwischen The Soulsavers und DJ Spiller ins Regal.

Weihnachtswunderland

Push me, shove me, I don’t call that love me

Als Vince Clark mit einer Stellenanzeige nach einem neuen Sänger suchte und damit den multilingualen wunderbaren Andy Bell fand, haben die beiden ein Album aufgenommen, was trotz seiner super 80er Jahre Sounds 1986 total floppte. Nur in Schweden und Deutschland schenkte man den beiden gehör und die dritte Singleauskopplung Oh L’amour brachte dann auch Erfolge.

Ich finde es ist ein brilliantes Vince Clark Frühwerk und auch Andy Bell packt gesangstechnisch schon einiges aus und ist keinesfalls ein billiger Ersatz für Alison Moyet (was die verpeilte Fachpresse damals behauptete, Yazoo hinterherheulend).

Einer der wunderbarsten Erasuretracks ist für mich My Heart, so blue, der auf dem Two Ring Circus mit Orchester noch ne Spur bombastischer ist, kann aber auch in der Wonderland-Album-Version schon eine ganze Menge.

Flood seine Producerkünste sind hier auch schon verwoben, allerdings würde ich schätzen, dass es sich hier nicht um eines seiner besten zehn Alben handelt.

Say what? It’s a crazy Situation.

Ich hätte übrigens bis gerade eben niemals gewettet, dass es einen Erasuretrack namens Pistol gibt, da habe ich wohl jahrelang das US-Album gehört und erst jetzt auf Vinyl den Europetrack mitbekommen, lustig.