Jotjunge

Neue Phoenix Alben haben seit Wolfgang Amadeus Phoenix eine recht hohe Erwartungshürde zu überspringen. Als es den Albumteasertrack früher Single genannt im digitalen Netz zu hören gab, waren diese Erwartungen kurz befriedigt, denn der Track J-Boy war schon ziemlich tanzig anzuhören.

Is it so bad? Is it so true? Is it still you?

Jay fand im übrigen einen Song namens Jayboy ganz gut.

Dann kam Anfang Juni das Album Ti Amo in wunderschönem transparent-türkis Vinyl. Openertrack war ja bekannt, jetzt ging die Suche nach nem zweiten Supertrack los und offen gestanden läuft diese Suche seit ein paar Monaten, denn der Rest ist belangloses B-Seiten gesudel. Daher habe das Album jetzt als Single definiert mit neun B-Seiten – wie U2 Zooropa damals, hihi.

Letztes Jahr hätte es Ti Amo nicht in meine Top 10 der besten Alben geschafft, kein Track ist besser als irgendeiner auf dem Wolfgang Amadeus Phoenix. What Messlatte is all about. Vielleicht das nächste Album.

Der Zwei-Manegen-Zirkus

Vorletztes Jahr habe ich bei New Order Music Complete gefeiert, wie zu einen Album direkt noch ein RemixAlbum mitproduziert wurde. Jetzt merke ich gerade, das Daniel Miller das bei Mute schon vor 30 Jahren gemacht hat.

Vor dreißig Jahren wurde aus The Circus das Remix-Album The Two Ring Circus. Großartige sechs neue Remixe von keinen unbedeutenderen Menschen wie Flood, Eric Radcliffe oder Daniel Miller geremixt. Außerdem hat sich der klassische Komponist Andrew Poppy noch drei Orchesterversionen von weiteren Liedern ausgedacht.

Alles wunderbar auf eine Geschwindigkeit von 45rpm gepresst, gibt es sechs Track auf den ersten drei Seiten und drei auf der vierten Seite:

Sometimes und It doesn’t have to be

Always One against the Other

Victim of Love und Leave me to bleed

I’m building a Wall everyday it’s getting higher.

Hideaway und Don’t Dance

Don’t dance to the Rhythm

Und die Klassikseite: Erasure präsentiert drei Alben ohne Syntheziser sondern im Rahmen eines Orchesters – was ne Manege! If I Could, Spiralling und das unschlagbare My Heart… So Blue das frecherweise nichtmal ein The Circus Song ist.

My Heart, so blue …

Zwei The Circus Albentracks Sexuality und The Circus haben es nicht auf das Mix-Album geschafft – schade, wo es so einen kuhlen Gladiatormix von The Circus gibt und auch einen Extended Mix von Sexuality auf der B-Seite der Sometimes 12″.

Naja, darum sammelt man ja Platten, damit man am Ende nicht alle Tracks auf einer Scheibe hat und auch über mehr als nur die eine Platte was verschreiben kann.

Wirklich 30 Jahre

Zum Jahresanfang schon angekündigt, jetzt ist es wirklich passiert. Samstag haben wir den 30. Geburtstag von Pet Shop Boy’s actually gefeiert. Es herrschte große Einigkeit, dass es nicht nur für damalige Verhältnisse, sondern für heutige ein hammergutes Album ist. Es ist immer wieder ein Ereignis, es zu hören. Auch letzten Samstag!

Hit Music in Stereo.

Wie gesagt, ist es die erste selbstgekaufte Platte meiner Sammlung. Wenn ich heute alle Platten nochmal kaufen müsste, dann wäre die unter den aller aller ersten.

Aber eine Vinylabelparty, wäre nicht eine Vinylabelparty, wenn nicht davor und dahinter mehr stecken würde:

Erkenntnis 1) des Abends: Man braucht dringender einen VinylStopper, als einen VinylButler.

Drinks a lot of Beer at least he doesn’t smoke.

Erkenntnis 2) des Abends: Man braucht mehr als einen Sixpack Flens, selbst wenn nur ein Gast Bier trinkt. Selbst wenn das SambucaConCoffee nicht fehlte und es sonst viel Fassbrause gab.

Tender is the Night.

Erkenntnis 3) des Abends: Es gibt immer noch ein bestes letztes Lied des Abends als man denkt. Tender von Blur, war schon nen guter Absang, gab trotzdem noch fix nen BeatlesMonoOriginal von einer 50 Jahre alten 7″.

Und dabei wäre auch Rent 12″ Extended Dance ein guter Abschluss, Stunden zuvor :-) Leider musste uns der Professor sogar schon nach dem halben Stapel verlassen und bekam so die Boys an der Seite von Jean-Michel-Jarre zum Abschied, verpasste aber das komplette (nur ohne: Love to hate you) Erasure-Chorus-Happening.

War wunderbar mit Euch, actually.

Lang lebe der Tod

Finger weg vom Stacheldraht?

Alles schon gesehen, alles schon gewohnt …

Am 13.7.2016 habe ich aus dem Strandkorb im Sommerurlaub das neue Casper Album Lang leben der Tod bestellt, noch bevor klar war, wie sehr ich mich in Kürze und für längere Zeit in mehreren Variationen mit dem Thema beschäftigen müssen würde.

Am 01.09.2017 also 415 Tage später, wurde die Platte dann auch mal veröffentlicht. Vorab gab es 2016 schon einen Song. Gemeinsam mit Dagobert und Blixa Bargeld entstand  ein Song der war oberdüster gemischt mit Dagobert-Poesie-Pop. (Über mein Dagobert-Album wollte ich unbedingt mal etwas schreiben, wenn ich mal mit einer Flasche Wein alleine bin.)

… und so sing ich ein Lied und noch ein Lied.

Thematisch hat das Album jedenfalls durchaus Zeug mein Album des Jahres zu werden. Es hat eigentlich alles, was sich das düster Popherz wünscht plus Textmaterial, was beim Verarbeiten von Vitasteps hilft.

Ein Absatz zum Produzenten Markus Ganter darf hier nicht fehlen: Der Herr hat schon zuvor Casper produziert, aber eben auch Dagobert, Sizarr und das Drangsal Album letztes Jahr. Jetzt schafft er es bei ein zwei Songs, seine Künstler alle zusammen nahezu perfekt zu vermischen. Der Track Keine Angst ist so ein Produkt dieser Mischkunst. Ich bin schwer verzaubert und hätte das Lied sehr sehr gerne mal mit dem Lieblingshasen gehört but goesn’t, nie wieder nicht Du nicht ich.

Es ist als ob man den Verstand verliert.

Im Radio gibt es seit Juni den Promotiontrack Sirenen, den ich auch schwer abgefahren finde. Seit Prodigy’s Fat of the Land hat es keiner mehr geschafft so dreckig und düster mit Synthesizern umzugehen. Auch Martin L. Gore nicht. Ist jetzt vielleicht etwas aggressiv, aber das passt schon.

Was mir gerade auffällt: Es gibt gar kein Rückspiel von Axel Bosse, auf dessen letztem Album Casper ja den besten Track mitgebaut hat.

Hat sich gelohnt so lange zu warten, es ist echt gut getimet.

Ich liebe Schweden

Warum kann nicht jedes Land wie Schweden sein?

Nach dem kuscheligen 2000er Album mussten die Ärzte Fans dieser Welt gut drei Jahre auf das neue Album Geräusch warten. Und es sind mindesten zwei Lieder auf dem Album, die es sehr weit nach vorne in meine Lieblingsliederwelt schaffen, allen voran die Vorabsingle unrockbar.

Ich glaub ich schmeiss dich raus!

Auf dem Doppelalbum sind übrigens auch doppelt so viele Lieder wie es normal wäre, nämlich mindestens sechs Tracks pro Seite. Und kaum ein Ärzte Lied ist so wunderbar albern, wie Jag älskar Sverige. Leider sind auch etliche von den über zwanzig Songs unnötiges Bonusmaterial, naja für die zwei, drei, vier Megatracks hier kann man das gut in Kauf nehmen.

Und dann wäre da noch etwas Soundtrack des Lebens …

Es ist vorbei und nichts in der Welt wird es je wieder gut machen können.

Tag und Nacht

Tagweißes Vinyl, nachtschwarzes Vinyl, sonniggitarrige Songs und dunkelsynthetische Songs. Lustige Idee von 2raumwohnung, aber für mein Dafürhalten hätte das dunkle Album genügt und hätte ruhig etwas ausführlicher gemacht werden können statt dem Tagalbum, das etwas mau daherkommt.

1993

10 Songs in zwei Varianten zu produzieren habe ich aber bisher nicht so im Vinylregal, außer bei den Krupps mit den echten Songs und den Demosongs (was auch ne megasinnlose Aktion ist).

Wiederveröffentlichte Veröffentlichung

Release ist das 2002er Pet Shop Boys Album an dem ich beinahe nur den damaligen Titel Release gut fand und Home and dry und Here. Allerdings ist obendrein ganz viel Johnny Marr Gitarre in den Liedern, das ist schon wieder sehr schön.

Love is a Catastrophe

Jedenfalls fand ich den Discogs Preis zu hoch, um das Vinyl der Sammlung hinzuzufügen. Aber jetzt kommt das witzige Wortspiel mit dem:
Release ReRelease auf Remastered Vinyl für einen normalen Preis.

Ist jetzt nicht so toll, wenn es remastered ist, weil ja eine ganze Spur von liebevollem analogen Sound dann digital ist, aber Sammlung ist auch Sammlung.

Menschenz

I’m only Human, ist ein Ohrwurm, den der Kundermund nach Hause gebracht hat. Jay hat deswegen zu Weihnachten 2016 eine BravoHitsKompaktScheibe bekommen, wo der Track drauf war.

Don’t put your blame on me

Das Vinyl folgte erst 2017 und ist eher sehr mau. Vielleicht noch so ein, zwei Rag’n’Bone Man Tracks sind mehr als nur Beiwerk, aber es ist vermutlich auch einfach nicht meins dieses Ragzeugs …

Hmm, ab ins Regal erstmal, zwischen Radiohead und Rage against the Machine.

Schon wieder mit K

Kein Blau für Niemand

Ich hatte mir gewünscht, dass nach einem Schwarzen und einem Weißen Album ein Blaues kommt, aber obgleich eine Bielefelder Gesamgstruppe die Kraftklubber unterstützt, kein schwarz weiß blau, sondern rot. Naja Club und Klub eben irgendwie auch, vermutlich macht das für Karl-Marx-Städter alles keinen Sinn was ich hier mir wünsch oder zurechtlege – ist ja auch kein Fußball, ist Vinylrock.

Der Opener Song verwirrt dann – Kraftklub mit K – Titel und Text kommt einem vor als hätte man ihn schon mal gehört, als hätten eventuell sogar die letzten beiden Alben irgendwie so angefangen. Dann wird es aber rockpoppig und man fängt wieder an das ein oder andere zu mögen, sollte aber zu dem ein oder anderen Song vorher die Kinder mit Textfilterschutz ausstatten.

45rpm

Aber was haben die Plattenhersteller dieses mal alles richtig gemacht, was ich noch zuletzt so sehr auszusetzen hatte? Genau: Das Doppelvinyl ist rot und es ist nicht irgend nen Kram auf der D-Seite, sondern die letzten drei Album Tracks und alle Tracks sind auf 45rpm ausgelegt.

So entzückt ein Doppelalbum technisch.

 

Welt ist weg

Beim ersten Blick auf das Cover war ich enttäuscht. Das sah auf den ersten Blick nicht so pralle aus …

Als ich die Platte auspackte war ich das nächste mal enttäuscht, ich dachte das Vinyl wäre orange – aber alles wird gut, muss nicht immer alles orange sein im Leben.

To the Sky, Sky, Sky!

Schwarzes Vinyl, aber die zehn Tracks von World be gone mit dem Vorabsong Love you to the Sky sind wunderschön. Jetzt nicht alle, aber einige dafür wirklich. Love you to the Sky ist so etwas wie mein aktueller Sommerhit, passend zu den ganzen schönen warmen Tagen draußen.

Erwähnenswert ist auch der Track Oh what a World, weil er eventuell der düsterste und irgendwie auch unerasureixte Song der letzten Jahre ist, aber sehr gut dabei.

Atlantis is calling …

Auch das Cover macht sich an der Wand sehr gut, außerdem trifft auch dieses ganze atlantisesque Restdesign sehr meinen Geschmack.

Also doch alles gut am Ende mit meiner 30!sten Erasure Schallplatte. Wenn mal Zeit ist sollte ich mal alle hören und dabei herausfinden, welche wohl die beste Platte ist, welches wohl das beste Album ist und was wohl der beste Mix und was die beste B-Seite ist. Das wird ein Fest.

Menschenz, jetzt hab ich mir nen Buch gekauft

Side A of D

Vinylabel kauft ein Buch, das passiert selten. Mal nen „Jetzt lerne ich PHP4“ oder so mal ausgenommen. Aber die Gorillaz haben Humanz ihr neues Album in einem schmucken ComicBuch rausgebracht und wenn ich ehrlich bin, dann finde ich das Buch besser als die Mucke. Ätzend war in dem Zusammenhang dann doch der Preis, aber so sei es nun.

Schutzumschlag
Comics

Trotz der Tatsache, dass Damon Albarn den Noel Gallagher mit dabei hatte, das ist für mich so ein bisschen das Unalbum des Jahres bisher. Messlatte hoch dank 2010 klar – aber das ist irgendwie nix. Schade.

Und im Regal steht das Buch dann neben den anderen Überformaten und ein paar Büchern der Mediengestaltung.

 

Musik ist die Antwort

Arolsen 24 hat letztes Wochenende stattgefunden und es hat einen Riesenbatzen Vinylauflagen gegeben.

Some Girls are bigger than others

Vinylabel hat den Donnerstag vor Ort verpasst und traditionell war dann erst nach zwei ordentlichen Freitag-Grillevents Vinylparty.

Reisebox

Während die halbe Samstags-Partygesellschaft ESC vor der Glotze glotzte, haben wir in der Partyhütte eine fast dreistündige Vinylsession mit Schwerpunkt Landesbeiträge gemacht: Depeche Mode für England, Falco für Österreich, Phillip Boa für Malta, Röyksopp für Norwegen, Roxette für Schweden, U2 für Irland und so weiter. Wie fantastisch eigentlich Achtung Baby ist, war eine der nicht ganz neuen Erkenntnisse.

Was auf den großen Boxen und bei dem Licht und Nebel immer saugut kommt, sind so Joy Division, Lakaien und Lacrimosa Düsternummern.

Ich freue mich schon auf Arolsen 2018 und werde auf jedenfall die Tage mal Insomnia und God is a DJ von Faithless besorgen, das war in keiner der diversen Vinylboxen.

Again and again and again and again.
 Aber das eigentlich Musikerlebnis fand digital erst auf der Fahrt nach Hause statt. Da Nils Fahrrad nach Hause fahren wollte, habe ich seinen Ladewagen nach Ostwestfalen zurückgefahren und dabei das neue Joe Goddard Soloalbum gehört, dabei dann mehrfach an dem Track Music is the Answer hängengeblieben. Das Vinyl war bisher bei mir zu Hause eher unbeachtet geblieben – aber heute morgen hab ich es dann auch mal analog an den Start gebracht. Irgendwie mein Arolsentrack des Jahres, auch wenn er erst zur Afterparty aufkam …
You’ve been healing my heart
Music is the answer to your problems Keep on moving then you can solve them

Joe Goddard stellt sich im Regal direkt neben das gerade neue Album von Goldfrapp.

Kristallpalast

They say that Spring is back in Town

Gelbe Düstermucke, dass ist nichts Neues von Deine Lakaien, aber diesmal ist nicht das Cover gelb, sondern das Doppel-Vinyl. Ein kleines bisschen kommt mir Deine Lakaien das ganze Jahr schon wie die Wiederentdeckung des Jahres vor. Während ich Dark Star und Return seit Jahren für die beste Düstermusik ever halte, haben die anderen Alben mir nicht die Begeisterung entlocken können.

Welcome to Crystal Palace

So war das auch beim ersten Hören von Crystal Palace, aber jetzt mal wieder in ordentlicher Lautstärke alle vier Seiten durchgehört. Fazit:
Man kann es a) durchhören und b) da sind schon musiktechnische Kabinettstückchen vom Herrn Horn in den meisten Stücken.

Herr Veljanov ist auch in den meisten Stücken mit seiner Stimme wohlgefällig unterwegs. Ich muss noch einmal den Opener Nevermore und den zweiten Track Farewell hören, das sind irgendwie die echten Düsterknaller.

Danach einfach mal meinem Düstersonntag noch den Dark Star spendieren, wunderbar.

 

Heul doch nicht mehr, Baby!

In Erinnerung an Målselv gemixt

Einer meiner ersten Audiokontakte mit Röyksopp war gar kein Röyksoppsong, sondern ein Spillersong, der allerdings von Röyksopp geremixt war. Wunderschöner Erstkontakt via 1-Live-Clubbing auf einer Badmintonfreitagheimfahrt.

Jahrelang hatte ich diesen Track dann nur als einen digitalen Abklatsch und seit gerade eben auch auf Vinyl. Macht den Samstag noch ein fettes Stückchen wochenendiger, sollte gleich mal die anderen beiden Hammermixe hinterherballern. Clocks und Don’t know what I can save you from

 

Zweisprachig

Teilweise kommt einem das 96er Album Bilingual von den Pet Shop Boys spanisch vor. Das ist es auch teilweise, denn es ist zweisprachig. Discoteca, Se a vida e und Single sind teilweise spanisch versungen.

¿Hay una discoteca por aquí?

Vor dem Erscheinen des Albums bin ich leicht irritiert gewesen von der Vorabsingle Before und zwar nicht nur wegen des Peniscovers, sondern auch des Düüt-düüt-Club Sounds wegen. Das fand ich langweilig.

So kommt es wohl, dass ich den Track auf Bilingual am schwächsten finde. Der Rest ist nämlich sehr gut gelungen. Red Letter Day ist nen bisschen der Abfall von Go West, aber Discoteca/Single ist nen sehr kuhler Doppeltrack. Das Album ist wunderschön unterkühlt, Johnny Marr ist an Bord. Wunderbar.

CDingual

Leider ist Bilingual am 3. September 1996 nicht meine sechste Pet Shop Boys Langspielplatte geworden, sondern stattdessen meine 500ste Kompaktscheibe – Vinylparallelkauf war an dem Tag R.E.M. N.A.O.HIFI.

Das ist der Grund, warum mein Geburtstagsgeld nun alle ist.

Ich musste es relativ teuer (bei einem Discogs-Athener) nackkaufen, habe nun aber alle 30 Alben des Jahres auch auf Vinyl – juchu – Music complete!

Zu dem Anlass ist das Vinylregal umsortiert worden und alle diese 30 sind nun in dem obersten Fach.

30 Jahre :: Music complete!

 

Hoffnungen und Ängste

So, why don’t we go?

Hopes and Fears ist vermutlich das beste Debut-Album in meinem Plattenregal. Es fing alles mit dieser unsagbar starken Vorabsingle Somewhere only we know an, da hatte ich schon beim ersten Hören das Gefühl, das hier etwas sehr Großes im Schilde ist.

Boys and Piano

Das Album hält das Niveau der Vorabsingle – ausnahmslos alle Songs sind eine Hörfest. Es gibt ja fast keine Alben, die mal einen Track dabei haben, den man sich hätte schenken oder auf eine B-Seite verbannt können. Hopes & Fears hat solche B-Seiten nicht. (Die sind später auf das zweite Album gekommen, schade.)

Leider ist das Album nur in einer sehr limitierten Stückzahl gepresst worden, aber zum Glück hatte ich gerade Geburtstag und habe den Haussegen im Haus.

Seitdem höre ich fast jeden Tag eine oder beide Seiten des Limited Vinyls No. 1196 – es ist so wunderschön, viel schöner als die Kompaktscheibe, die es damals am Veröffentlichungstag für 14,99 EUR ins CD-Regal gab.

Und eigentlich, brauche ich irgendwann auch noch diese erste Single, die es auch für eine halbes Haus bei discogs.com zu kaufen gibt, aber jetzt bin ich erstmal sehr zufrieden und drehe die Platte nochmal um und weiter …

Die Königin ist tot

Wenn man sich die Zeit nimmt und dieses The Smiths Album komplett ganz in Ruhe durchhört und dabei auf Klang und Text achtet und vielleicht nicht gerade die tollsten 10 Tage des Jahres hinter sich hat, dann wird man ganz schön wunderbar sentimental, ob der ganzen Doppeldeckerbusse und Großmäuler und Friedhofstore und großen Müttern von Mädchen.

Zum Glück waren die letzten 10 Tage ganz okay.

Eh, I know and you cannot sing!

The Queen ist dead ist eins der besten 80er Alben und vielleicht das beste 80er Album, welches ich in den 80er gar nicht gehört habe. The Smiths hat mit mir vor 1990/1991 keinen einzigen musikalischen Kontakt gehabt. Man soll sich ja auch das Beste für den Schluss, oder erstmal für später aufheben. Das habe ich gemacht und mir erst 1991 meinen ersten The Smiths Tonträger gekauft.

Und ganz wichtig, man sollte an Kar-Freitagen wie heute, viel Musik von oder mit Johnny Marr hören. Check!

Das Leben wird Dich jetzt sehen

Oranges Vinyl

Hmmm, dauert ein bisschen bis mal so ein bisschen von dem easy listening Lekman bei mir ankommt gerade. Momentan bin ich wohl eher aufnahmefähig für düstergedöns und nicht so sehr für schwedische Gitarrengutelaune.

 

Sieht vermutlich mit dem Zweiten besser?!

Jens Lekman hat ja sehr am Soundtrack 2011 mitgeschrieben und erinnert mich an einen Ausflug mit dem Hasemann in den Ruhrpott für eine Avocado-Gurkenmaske und lecker Essen und Neuigkeiten aus Berlin. In dem Zusammenhang ist es sehr witzig, dass sein neues Album buntes Vinyl bekommen hat. Ausgerechnet Orange, die Farbe zu der es auch schon Ärger gegeben hat.

All das fällt einem zu dem kalten Kaffee von früher ein, während man so denkt, Erlend Øye hat ähnliche Musik vor zwei Jahren netter gemacht.

Silberauge

Semidüsterer Synthiepop! Yeah, da kommt starker Sound aus dem crystalclearen Vinyl, welches heute pünktlich am Veröffentlichungstag geliefert wurde.

I feel your Heartbeat, Moon in the Mouth.

Mein allererster Goldfrapp Tonträger überhaupt, bisher habe ich nur nen Remix von denen irgendwo auf Kompaktscheibe. Und die Kompaktscheibe, die beim Musikexpress dabei war, hatte digitale Werbung für das Album mit dem Openertrack Anymore gemacht. Der war schon sehr ordentlich, aber da sind noch drei, vier andere Tracks auf der Platte, die auch ordentlich nach vorne gehen.

Digitale Karte für das Auto

Wo das Teil am Ende des Jahres landet bin ich mal gespannt, die Düsterness verzaubert direkt beim ersten und zweiten Hören ordentlich und auch vielleicht eweng mehr als das Depeche Mode Album von vor zwei Wochen. Jedenfalls liegt die zweite Seite gerade zum dritten mal auf, weil alles zwischen Zodiac Black und Ocean lückenlos den richtigen Ton trifft.

Ach so transparent ist ja nicht nur das Vinyl, sondern warum um alles in der Welt trägt Alison Goldfrapp unter ihrem Regenmantel sonst eher nicht mehr so viel?

Wo ist denn eigentlich nachher Platz im Plattenschrank für Goldfrapp?
Guck, neben The Glove (also Robert Smith) und Martin L. Gore – umrahmt von Göttern also.

Von Küken, Lamas und Gänsen

Als im Sommer 2015 das Album Küken des Orion von Frittenbude erschien, habe ich es mir auf Grund des sehr hohen Preise in den Onlineplattenläden dieser Welt nicht gekauft. Zwar finde ich ein zwei ältere Tracks ganz kuhl und natürlich auch den Tocotronic remix, aber dann gleich so viel mehr als 19,99 EUR ausgeben …

Gadgets

Letzte Woche fand ich heraus, dass das Premiumpaket mit drei Schallplatten und Socken, Karten, Poster, Dose, Bänder und einem Kükenaufnäher nur noch etwa die Hälfte kosten sollte. Schnell war ich mir mit mir einig.

Die Küken des Orion

Der hellste Stern auf dem Doppelvinyl ist meiner Meinung nach das Duett mit Dirk von Tocotronic Lowtzow, ein Song der von seiner Gesamtatmosphäre supergut mit auf das Rote Album gepasst hätte. Aber auch die beiden ersten Tracks Küken des Orion und Die Möglichkeit eines Lamas sind sehr schöne DeutschPopRockRapSongs der Marke Shaban & Käptn Peng. Ich mag es.

Gänsemuseum

Das eigentliche mir bekannte Album ist ein Doppelvinyl gewesen, hier in der Premiumbude, war noch eine dritte Platte bei, wo offensichtlich Kooperationen und etwas wildere Mixtechnik eingesetzt wurde.

Die Seite E und F firmiert dann auch unter dem eigenen (Teil-)Albumnamen Gänsemuseum.

Kükenaufnäher

Das Küken ist so süß, nur die Sterne des Orion sehen doof aus …

Manchmal kann auch ein Plattenkauf ungeahnte Kinderfreuden wecken, denn der Lütte ist heute mit dem Küken in der Hand eingeschlafen.

Raum Neunundzwanzig

Zwei Künstler machen Musik. Einer singt einer klavierspielt. Einen – Chilly Gonzales – kannte ich nicht und einer ist Pulp-Sänger Jarvis Cocker. Sehr anders. Albumtitel ist kurz: Room 29, ein (Konzept-) Album über ein Hotel (-zimmer).

Aber witzig, dass die Platte durch das Plattenlabel Deutsche Grammophon irgendwie auch noch wie ein Reclam-Heft anmutet. Die fand ich früher in der Schule immer schon sehr anders.

Ich habs durchgehört, aber das mache ich nicht nochmal.

Aussehen ist falls mal nett …

An der Wand macht es sich aber sehr gut, als wenn die sich von uns den Pantoneton von der Tapete abgemalt hätten.

Geist

Depeche Mode Woche, das ist früher aufregend gewesen und heute auch.

Where?

Gestern kam schon die Vorabsingle (einen Tag vor dem Album) mit dem Musikexpress angeliefert. Mittlerweile kann ich mit dem Song ein bisschen was anfangen, es gab schon bessere Vorabsingles, aber die letzte und die von Exciter waren zB. schlechter …

There is so much Love in me

Heute dann einen Tag früher als erlaubt erwartet, das Album. Spirit – Zwölf Tracks verteilt auf drei Albumseiten (warum wohl so und nicht drei Tracks auf vier Seiten, man versteht die Presser nicht – keiner braucht das Logo auf Seite D?!)

Typografisch erinnert das ganze Innenleben an Violator, das ist sehr sympathisch. Klangtechnisch sind die Lieder natürlich nicht violatorich, sondern tatsächlich hier und da eher arctic-monkeyich, was an dem Producer James Ford liegen könnte – der auch z.B. das Album des Jahres 2008 produced hat übrigens …

Zeitlose Violator-Sans-Serifa

Auf dem letzten beiden Depeche Mode Alben konnte der Opener des Albums einiges, der ist diesmal eher etwas mau Going backward aber rockpopsynthiesounded zum letzten Drittel auch ordentlich ab. Irgendwie stereozischeln die Songs alle ganz geil, merke ich gerade mittig auf dem Sofa hockend, das finde ich ziemlich spaßig.

Ich suche noch das klassische Gore-Kunst-Lied, die Macromicrokosms scheinen es diesmal irgendwie nicht auf die Platte geschafft zu haben. Ach doch, aber Eternal ist nur zwei Minuten lang, das verpasst man wenn man ungeschickt ins Bad geht …

Die B-Seite ist neben diesem Kurztrack, Gahanwritten teils erinnert es an Soulsavers, aber löst immer spannend in Richtung Depeche Mode 21th CenturyTechniksounds auf – das gefällt auch sehr gut.


Strich drunter: Ich bin sehr angetan von dem Album, die zugegeben niedrigen Erwartungen wurde erfüllt und es ist durchaus abwechslungsreich und frei von Floppsongs. Das letzte Lied heißt Fail, bei dem bin ich mir noch nicht sicher, aber vielleicht lenkt mich auch der Name ab.

Schön, ihr alten Synthie-Popper.

Come on, people, you’re letting me down.

Ach witzig:
Es gibt sogar Songtextschnippsel, die bei uns im Palasthotel-Dialoge abbilden ...
Team: How could we commit the worst Crime?
mkernel: Pull the trigger!

Das Verständnis

It was me on that Road but you couldn’t see me.

Eigentlich ist The Understanding auch ein Album des Jahres, aber eben unglücklicherweise 2005 veröffentlicht. Es ist das zweite Album der Synthiepopgötter von Röyksopp. Mit

  • What else is there
  • Beautiful Day without you
  • 49 Percent
  • Only this Moment

sind zunächst mal die radiobekannten Singles großartig, aber die Tracks die mich beim Hören immer wieder flashen, sind diese beiden Instrumentale Alpha Male und Triumphant von der C-Seite.

What else is there?

Immer wieder können die Röyksoppjunx für ihre Megasounds gute Stimmen dazuholen. Karin Dreijer bei What else is there ist so eine Mischung. An bestimmten Tagen könnte ich mir vorstellen, dass dieses das beste Album der Jungs ist und mindestens, das What else is there ihre beste Single.

Oder halt die Songs mit Susanne Sundfør oder die mit Robyn oder die mit Erlend Øye.

Das Leiden

When People run in Circles it’s a very, very mad World

The Hurting ist das letzte Tears For Fears Album bevor die Band mit dem Megahit Shout (ja, ist keine Depeche Mode Song) weltberümt wurde. Dabei sind auf diesem Album auch schon vier oder mehr superstarke Songs drauf:

  • Mad World
  • Pale Sheleter
  • The Hurting
  • Change
  • u.v.m

Wobei es mir besonders der albumnamenstiftende Song The Hurting angetan hat, der das Album ganz stark eröffnet. Habe ich früher sehr oft als digitale Kompakteschreibe gehört nur den Opener. Neulich bei discogs hatte ich das Glück, dass diese wunderbare Schallplatte zufällig günstig und gut erhalten bei einem Anbieter dabei war, als ich dort andere Platten kaufte …

In unserer Theater AG heute: Kinder turnen Plattencover nach.

Tissy as The Hurting Child

 

Zweitausendfünf und die besten Neun

Bloc Party, Coldplay, Depeche Mode, Madonna, New Order, The Killers, Nin Inch Nails, Röyksopp, Farin Urlaub alle diese neun Bands of my Life haben immer mal wieder gute Idee, mir einen Track des Jahres oder ein Album des Jahres oder einen Remix des Jahres auf Vinyl zu pressen.

Pain and Suffering in various Tempos

2005 haben diese neun auch alle eines ihrer besten Alben (des Jahrzehnts) aufgenommen und The Killer’s Mr. Brightside (Price Remix) ist sicherlich auch mein Remix des Jahrzehnts und der Entdeckungsmoment von Stuart Price.

Sorry

Auf seine Kappe gehen auch ein paar New Order Album – Waiting for the Siren’s Call Tracks und der größte Teil des Confessions on the Dancefloor Album von Madonna. Das New Order Album könnte sogar das beste New Order Album aller Zeiten sein und Krafty ist nicht nur der perfekte Pop/Rock Song, sondern für 2005 auch der Track des Jahres. Viele Songs auf dem Album sind so großartig, dass ich mich an keinen Tag der letzten zwölf Jahre einnern könnte, an dem ich sie nicht gehört hätte, wenn sie mir ans Ohr gekommen wären.

Just one more day

Es würde vermutlich mit auf die Insel kommen, wenn man fünf Alben mit auf eine einsame Insel nehmen dürfte – das Coldplayalbum mittlerweile vermutlich nicht mehr, aber:

I wil try to fix you

X&Y ist das Album von Coldplay was 2005 monatelang in einer Endlosschleife lief, sowohl im Büro als auch zu Hause, weil es so gut ist, weil es das Album des Jahres ist. Perfekt durchgestylt in einer aufwändigen großen Doppelvinylhülle, die so gar nicht ins Plattenregal passt und ins Buchregal zu den Bigboxen rübermuss.

Krass daran ist, dass auch das gut gelungene Depeche Mode Album Playing the Angel und das fantastische Röyksopp Album The Understanding eigentlich die Form für ein Album des Jahres hätten, die anderen aber eben auch extrem gut sind.

Ich schlafe in der Dusche.

Da werden Farin Urlaub mit Sonne und Nine Inch Nails mit With Teeth ihren knaller Alben des Jahres nur hinterrangig und traurig sein, dass ihre Alben nicht 2008 rausgekommen sind, denn da wären die jeweils alleine alle Album des Jahres geworden, aber hätte, wenn und aber, Vinylabelvinyl des Jahres ist ja kein Konjunktiv.

Bloc Party, die einfach 2007 nochmal eine Hammeralbum machten, haben das in sofern besser gemacht und erst das bestes Debutalbum des Jahres 2005 gemacht und dann 2007 das Album des Jahres hinterher.

Silent Alarm

Ich höre den ganzen Tag schon diese neun Platten kreuz und quer durcheinander, der musikalische Sommer ist schon da, auch wenn Regen und Schnee und Sonne draußen mitten im März eine Aprilsimulation laufen lassen.