Das magisch einpeitschende Fraktionsrundschreiben

Lustige ungefähre Möglichkeit das neue Blur Album zu übersetzen, denn der Titel soll – so hörte ich – politschen Bezug besitzen oder/und außerdem gleichzeitig der Name einer Eiscreme sein.

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Aber viel besser noch – es ist ein tolles Album. Mehr Gitarre weniger Kunst. Eher so die 90er Blurs als die 2k00er Blurs – also die mit ihrem Gitarristen Graham Coxon.

pjöngjang
Pjongyang

Nachdem ich ja schon in Damon Albarns / Gorillaz Hongkong von vor über zehn Jahren verknallt war und bin, gesellt sich jetzt noch Pjongyang als weitere AsiaTownHymne dazu.

Ein großartiger Song.

 

moi
Moi

Lustig ist auch das vermutlich durch Blurs finale Produktionszeit in Hongkong inspieriertes Layout, dass auch sehr honkongig daherkommt.

Die neuste Blurplatte steht im Plattenregal neben der ältesten Phillip Boa Platte – die könnte ich eigentlich auch mal rasch hören … immerhin ein Lied drauf über (This is) Michael der ja auch manchmal in den Spiegel schaute.

Achso:

Auf der Doppelalbumrückseite ein Bild von mir wie ich die Rückseite fotografiere .

 

Die Welt ist meine

Party Time – Eine ordentlich lange Zeit, bevor er seine berühmte BumsBumsFickiFicki Musik überetablierte, hörte ich das erste Mal einen Song von David Guetta, der bis heute sein für mich unerreichtes Meisterwerk ist.

theworldismine
The World is Mine.

Ein Track der sich anhört, als würde ihn Dave Gahan singen und als wäre er aus Simple Minds Songs und Techno zusammensampelt, was wohl teilweise auch sicherlich so ist. Der Track ist einer der Songs, die ich Freitags nach dem Badmintonspielen auf der Autofahrt nach Hause im Radio (1Live Clubing) hörte und von ihm unendlich geflasht wurde.

Das ist insbesondere an andereren ähnlichen Freitagen auch noch passiert – mit Röyksopp Tracks oder Killers Remixen aber eben auch mit diesem Simple Minds Someone, Somewhere in Summertime Remix. Schade, dass wir Freitags gar nicht mehr Federball mit Rennen und doll Hauen spielen, so bleiben diese Flashs leider seit Monaten aus.

Stattdessen habe ich gerade beschlossen, mal wieder öfter Simple Minds zu hören, was dann hier alsbald zu lesen sein wird – ich und die Jahre in denen auf den Straßen gekämpft wurde.

Wilder Gedanken

Jetzt höre ich schon wieder dieses neue Mumford & Sons Album. Gekauft habe ich es, weil die ersten beiden Alben von den Jungs um Marcus und Ben (lustig nech – leider heißen die anderen beiden Ted und Winston) schon sehr gut waren – im Prinzip so gut wie R.E.M. Alben.

wilderminds
Bergstadt Oerlinghausen?

Und weil das Cover wunderschön ist.

Und weil das Album Wilder Mind heißt und mit ein bisschen Glück, Gedankengut von Alan Wilder dabei ist – ne, aber es ist tatsächich keyboardiger und unbanjoiger als die anderen beiden Alben. Kurzum: Es gefällt mir unglaublich gut. Hört sich gut an und sieht dabei auch noch gut aus.

Die Mumford & Sons sind neu im Regal und sortieren sich zwischen, Morrissey und Münchner Freiheit (ich muss lachen und meine Träume weiterleben!).

Das rote Album (voller Liebe)

Zunächst mal lustig, dass es in meinem Tocoarchiv schon einen Beitrag zu einem anderfarbigen Album gibt, das in Wirklichkeit aber gar nicht Weißes Album heißt. Das rote Album heißt aber wirklich so und da bin ich auch ein bisschen froh, dass sich die Jungs nicht für eine unkomparative Farbe entschieden haben. Sondern eine schöne grundsolide deutsche Farbe: rot.

rotesalbum
rot, rot, rot

Und was für ein rot – das ist nicht einfach nur #f00, sondern es ist ein wirklich liebevolles rot und das ist laut der Musikpresse in liebevollem Wort und Ton auch drauf. Stimmt, allerdings:

Aktuell bin ich noch gar nicht richtig bei der B, C und D Seite angekommen, weil ich a) die A-Seite schon so fantastisch finde, dass ich gar nicht umdrehen mag und b) auch noch das neue Blur und c) das Camouflage Album hier in Dauerrotation kreiseln.

Aber Prolog, Ich öffne mich und Die Erwachsenen sind unglablich fantastische Popsongs und werden später einmal im deutschsprachigen Pophimmel in der obersten Palasthotelsuitenetage wohnen.

back

Ich neige nach dem ersten Drittel des Jahres noch nicht recht dazu eine Prognose rauszuhauen, aber nen Track des Jahres ist sicher drin für die Lieben, ob es das beste Album 2015 wird, da lassen wir erstmal noch die anderen beiden Drittel auf uns zu kommen.

Die Kinderohren sind jedenfalls in die Zaubertrommeln (Steeldrums) von Ich öffne mich ebenso verknallt wie die ganzen Berliner New Sound Fritzen und Kalkbrenner ich.

Und dann doch noch eine Überraschung auf der D Seite entdeckt: Ein Hiddentrack.

hidden

Kompaktscheibenabel

cd-regal
Digitaler Tempel :: eigentlich auch schöner als eine mp3-Archiv.

Nebst der Tatsache das ich derbe an meinen Vinylplatten hänge, mag ich ja auch Musik im allgemeinen sehr gerne. In der Zeit, in der es einfacher war eine Tüte CDs mit dem Fahrrad nach Hause zu holen, als eine Tüte Schallplatten ist das auch sehr oft passiert.

Das heißt auch, dass sich hier im Vinylland auch Kompaktscheiben in kleinen Plastikhüllen türmen und bekäme man für jede CD nur einen Euro, könnte man dafür diverse Lego-Todessterne kaufen (beides ist relativ Konjunktiv!).

Als wir 2003 ins neue Heim gezogen sind, habe ich mir aus Holz und Steinen sogar einen kleinen CD-Tempel gebaut, der 2008 oder so einem Laufstall gewichen ist und stattdessen ein recht großes Standard-CD-Regal angeschafft wurde.

lieblos
:-(

Dieses lieblöse wenngleich praktische Möbel und der technische Tod durch 50Hz-Brummen des Mischpults haben die CDs auf die Abwrackliste gesetzt. Als danach noch der gute alte 1zu1 digital/analog wandelnde Phillips CD Spieler von 1989 seinen Geist aufgab, war die Geschichte meiner CDs as good as beendet.

Der dann angeschaffte CD-Player mit integriertem mp3-Kack und ätzend fuzenden Radiotuner, war laut wie nen Benzinrasemäher und spätestens jetzt bockte CDs hören gar nicht mehr.

Meinen Unmut über CDs und CDs-Hören war diesen Winter dann für den Haussegen offenbar so doof, dass für meinen Purzeltag im Frühling ein flüsterleiser hübscher CD-Player mit Fernbedienung angeschafft wurde. Eine hübsche Idee und …

… es hat immerhin schon dazu geführt, dass ich mal wieder die ein oder andere alte CD gehört habe, aber es wird niemals dazu führen mir jemals wieder eine CD zu kaufen, die es nicht auch als File oder eben auf Vinyl gäbe. Und was es auch nicht geben wird ist ein blog namens kompaktscheibenabel.de oder mp3filesabel.org

Blut, Zucker, Sex, Magie

Ich habe damals zuerst immer verstanden „Give me Wayne, now“ – und dachte, was nen aufgeregter Typ und wie schnell der spricht und warum kann ihm keiner den Telefonhörer geben, damit er Wayne sprechen kann – naja, falsch gehört!

bssm-rhcp

Give it away, now – war der Hit der Stunde Ende 1991 – Anfang 1992. Nebst Candypop begann ich mich also etwas umzuorientieren und dieses Red Hot Chili Peppers Zeugs, fand ich ganz gut. Auf Blood, Sugar, Sex, Magik fand ich zudem auch noch Under the Bridge unschlagbar gut, ein Track der nicht wegzudenken ist aus meinem Früh90er Weltschmerz.

Alle Welt findet, dass BSSM das beste RHCP Album ist, aber ich find ich gar nicht – es war nur nen Türöffneralbum für noch einige andere gute Tracks. Niemals gut genug für nen Track oder nen Album des Jahres, aber stets in der Lage einen Track zum Soundtrack des Lebens beizusteuern.

Das Vinyl habe ich kürzlich erst nachgekauft, als die Amazonen ne Alles-muss-raus-Aktion machten, und bis dahin bin ich mit einer Compakt Diskette von Under The Bridge + Give it Away (mix) ausgekommen. Aber das Album hat auf jeden Fall gefehlt im Regal.

Japanisches Geflüster

jw

Japanese Whispers ist ein Album, welches Robert Smith nur mit seinem Freund Lol Tolhurst gemacht hat. Weil es so auf die beiden reduziert ist und weil es daher auch so auf synthetic reduziert ist mag ich es unglaublich gerne, wie ich gerade einmal wieder festgestellt habe.

Es beinhaltet drei der vielleicht besten The Cure Singles:

  • The Lovecats,
  • The Walk,
  • Let’s Go To Bed

und noch fünf weitere Track von denen ich noch Le Ment hervorheben möchte: Dieser Song schafft es jedesmal kurz eine Gänsehaut zu verursachen.

special
So: it includes hits …

 

 

Neue Abenteuer in qualitativ hochwertiger Tontechnik

naihifi

Es ist eines der schönsten Plattencover, und es ist einer der besten Albentitel aller Alben meines Plattenschranks und es ist endlich auch mal nen Doppelvinyl von R.E.M.:

1996 bin ich allerdings mit dem gesamten Album nicht richtig warm geworden. Die letzten Jahre bis 1996 waren bei mir sehr gitarrenlastig und hier war mir irgendwie zu viel Füllmaterial neben zwei, drei sehr guten Songs. Allerdings fällt und fiel ein Song immer aus dieser Kritik heraus:

leave 

Leave ist nämlich für mich der vielleicht beste (Non-Single-) Gitarrensong allerzeiten. Eventuell ist das Album sogar als Gesamtwerk bei mir deshalb so wenig in Erscheinung getreten, weil ich eben nur diesen Song immer und immer wieder gehört habe. Der Alarmkrach der den Track zu 98% der Spielzeit begleitet, ist R.E.M.’s gelungenstes Klang-Abenteuer in hoher Tonqualität.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe: Die ganzen R.E.M.-Platten stehen im Plattenregal zwischen Pulp und Radiohead – großartig!

Graustufen

Was kann ich denn normalerweise bitte mit Graustufen anfangen?

greyscale
Shine from the Inside!

Ich bin auf der einen Seite doch Informatiker und möchte das etwas null oder eins ist, also schwarz oder weiß und auf der anderen Seite Gestalter und liebe Farben und Kombinationen von Farben. Trotzdem sind Graustufen wichtig und noch wichtiger, Alben von Camouflage, die sind wie das Greyscale Album, sind wichtig. Wunderbar leicht düsterer Elektropop, irgendwo zwischen a-ha, Depeche Mode, Deine Lakaien und Wolfsheim. Der Song Count on Me ist mal dank Peter Heppner dann auch sehr nahe an Wolfsheim – logisch nech.

Instrumentale Interludes auf Alben sind im übrigen fantastisch, finde ich. Camouflage hat das schon beim unerreicht guten Debut-Album Voices & Images gemacht und auch hier die lustig benamsten Tracks dark grey und light grey zwischengestreut.

Ach komm, einmal höre ich es mir noch an …

 

 

Moderat II

Als bei mir Plattenfete war, da haben Anki, Kim und Phillip (und in Wirklichkeit vor allem Mark) ja eine Schallplatte mitgebracht, die sich sehr wunderbarst elektrisch anhört. Und was soll ich sagen, das klingt tatsächich sehr moderat. Es klingt nach Sommer in Berlin und diese Musik mag ich prinzipiell erstmal ganz gerne.

Moderat
Moderat

Tatsächlich habe ich das Album nach dem ersten Hören auch gar nicht wegsortiert, sondern quasi in dem nochmal-zu-Hören-Stapel stehen lassen und das hat sich noch ein, zwei mal wiederholt. Jetzt gerade, wo die Sonne hier die Temperaturen hinter den Fenster etwas ankurbelt, ist es noch einmal so weit. Sommer wo immer man in die Tracks reinhört.

Danke M.A.K.P.!

Moderat nimmt im Plattenregal platz neben Moby und Modern Talking.

Die Toteninsel

100Seit ein paar Wochen sind das Kinderohr und ich (wieder) sehr interessiert an ???-Detektivhörspielen.

Heute habe ich mich getraut, die Jubiläumsfolge 100 aufzulegen. Diese habe ich schon seit 2001 im Plattenregal stehen, aber noch nicht einmal komplett durchgehört. Es handelt sich nämlich um die längste jemals produzierte Folge. Europa hat diese auf sechs Seiten Vinyl verteilt.

Wir haben uns also soeben 166 Minuten lang, ein ziemlich durchgeknalltes Hörspiel reingepfiffen. Nicht die spannenste Folge, darum war ich auch 2001 beim ersten und letzten Hören des dazugehörigen mp3s eingepennt.

 

Alles ist voller Liebe

allisfull

Ach Björk. Das einer meiner liebsten Kollegen Dich mal mit auf eine einsame Insel mitnehmen wollte, das kann ich ja nur anteilig verstehen. Aber wenn Du nur ein paar Alben mehr gemacht hättest, die wie Homogenic dahergekommen wären, dann würde ich nachdenkend nicken können und es zumindest mal ein bisschen verstehen.

homogenicVom Akte-Xigsten Song Hunter bis zum großartigen All is full of Love kann man sich dieses Album mit durchaus verträumten Ohren anhören. Leider hat Björk aber auch noch sehr lange sehr viel schwierigere Kost gemacht, die man auf einer einsamen Insel nicht sehen und nicht hören möchte – außer, wenn diese Töne vom Rettungsboot kommen.

Ist schön, dass es diese Platte gibt und tat gut sie mal wieder zu hören, jetzt ist irgendwie wieder alles voller Liebe <3

Einhundertzwanzig Zoll

Ich schätze es gibt keine besser Erfolgsreihe an 12″ Maxi Vinyls einer einzigen Band, als die ersten elf Oasis Singles:

oasis12
Wonderwall

Die vier ersten Singles kommen vom Oasis Debut Album Definatley Maybe aber sind mir damals nicht direkt aufgefallen, als sie veröffentlicht wurden. Erst Whatever die fünfte Single schaffte es via Radio/Disco an mein Ohr und es dann auch in mein Plattenregal – als erste der elf 12″er.

Danach kam recht zeitnah als sechste Single Some might say und WTSMG? womit der eigentliche Wahnsinn für die nächsten anderthalb Jahre begann. Als im Sommer, am 7. Juli 1997 Do you know what I mean? als erste Single vor Be Here Now herauskam waren die ersten zehn 12″ Oasis komplett. Ich hatte Wonderwall zur Single des Jahres 1995 und Don’t Look Back in Anger zur Single des Jahres 1996 erkoren und dann 1997 direkt wieder mein britpoppiges Herz an diesen Song verloren. Dann kam wie gesagt das Album dazu und meine Oasisdepression.

Die Platten, die damals alle an meine Wand genagelt waren, wurden abgenommen und wegsortiert.

whatever
Whatever

Whatever – Heute habe ich mal wieder ein paar Cover in die Rahmen gepackt, denn die sind fast alle wunderschön. Insbesondere kuhl, dass sie über drei Albengenerationen auch das oasis-Logo nicht verändert haben – das passierte dann erst beim vierten Oasisalbum, als Oasis auch musikalisch irgendwie nochmal schlechter wurde.

 

 

Dunkler Stern

darkstar
Strandgoods of the Galaxies

Düsterpop hat im Jahr 1991 mein Leben erreicht und eine der ersten Bands, die es in mein Musikregal schafften waren Deine Lakeien. Dark Star ist damals, wir steckten ja mitten im Compact Disc Zeitalter, meine 100ste CD gewesen.

Mitten im Winter 2015 habe ich mir nach der Party beim Professor sehr viel Appetit auf das Vinyl aufgelegt und musste dann lange warten, bis sich wieder einmal ein bemitleidenswerter Mensch von Vinyl trennte und dann auch noch für deutlich günstiger als ich erwartet hatte.

Neulich habe ich mir abends die Platte aufgelegt und sie hat mich unterm Kopfhörer völlig verzaubert. Eigentlich wollte ich nur Track 2 Reincarnation kurz anhören und habe dann aber noch zu Track 1 Dark Star zurückgelegt. Es is dann so gewesen, dass ich am Ende alle wunderbaren neun Track zu Ende gehört habe und zwar komplett im Stehen, wie mir hinterher auffiel. Zu müde, um den Sessel näher an den Plattenspieler zu holen, aber wach genug, um nicht aufzuhören und beim hören zu beschließen, das Ernst Horn irgendwie sowas ähnliches wie Violator schuf, als er mit Veljanov dieses Album machte.

darkvinyl
There is no Peace in Heaven

Von allen Düsterpopalben ist dieses der am weitesten vorne liegender Meilenstein meiner Musikgeschichte.

Marr Freitag – Die Königin ist tot

thequeen
… bis der Walkman schmilzt.

Das erste vinylabel Listening mit den wunderbaren Listenern Franzi, Medienherz, Änki, Kimi, Phillip, Üd, Nils, dem Haussegen unserer Kids und mir ist vorüber. Es ging von 19:00 Uhr bis 3:30 Uhr bzw. von Bigmouth Strikes Again bis Some Girls Are Bigger Than Others und es gab mehr oder weniger Musik zu der Johnny Marr Gitarre gespielt hat. Die Session ist mehrfach in zwei Teile einzuteilen,

  1. Freitagsession / Samstagsession
  2. AT440MLaSession / NonAT440MLaSession
  3. Kinderwunsch / Konzept und Laune

Fazit: Die  AT440MLaSessions haben klare Klangvorteile gegenüber vergleichbaren OrtofonenSessions gehabt und in der Samstagsession ist definitiv mit weniger Leute mehr Bier getrunken worden.

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Diamantnadel mit MicroLine-Schliff

Schnell wurde klar, dass es nicht dabei bleiben kann nur Johnny Marr featured Tracks hören zu können. Nils hatte Schmuck mitgebracht, um Geräusch tiefer als gewöhnlich aus der Rille zu holen, um so zum Beispiele das Schrebbelproblem von Paula zu beheben. Ob das geklappt hat, weiß ich nicht so recht. Ich habe jedenfalls einen Restverdacht gegen mp3-sauigkeit.

Aber gelernt haben wir über Johnny Marr eine Menge, denn beinahe alle hatten sich ein wenig informiert. The Cult hätten ihm das Gitarre spielen beigebracht, mit Morissey hat er the Smiths gegründet und sich von ihm wieder getrennt, als es am motzigsten schönsten war. Danach hat er mit  seiner Gitarre mit beinahe allen Musikgrößen zusammen wunderbare Musik gemacht. Nur das Singen hat er noch nicht so richtig gut drauf …

Dennoch gab es mp3-Highlights, dadurch dass Kindermund sich Entschuldigung! von den Pet Shop Boys wünschte und dieses dann entsprechend laut lief und mit RGB und Licht beblitzt wurde.

Medienherz sei Dank, gibt es davon sogar ein Foto – also von dem Licht, nicht von dem Laut. Und ebenfalls, dass ihr alle da gewesen seid. Das war sehr schön, das machen wir bald mal wieder und zwar dann auch mit Mark, gell Änki. Und mit dem Professor Schultenberg, leider hatte der Professor mit kranker Stimme abgesagt und sich sehr ein Trackliste gewünscht, sodass ich mal schaue ob das noch in etwa was einigermaßen vollständiges wird:

  • The Queen is Dead und Strangeways – von den Smith mehrere Tracks beider Alben
  • Dogs of Lust von The The und Getting Away With it von Electronic und Sexuality von Billy Bragg jeweils von der 7″
  • Electronic von Electronic fast beide Seite komplett
  • Paula hin und her vergleich mit AT440 vs Ortofon ProS (das hat sich parallel zum Pizzaessen etwas hingezogen)
  • Von The Messanger den Track New Town Velocity von Johnny Marr’s erstem echten Soloalbum
  • Robert Smith’s The Glove, in erster Linie, um mal zu hören, ob auch andere Leute Gitarre spielen können.
  • Das 349schrilliarden EUR teure Mellon Collie And The Infinite Sadness Album von den Smashing Pumpkins, das auch so gut wie nicht geschrebbelt hat unter der AT-Nadel
  • PeterLicht – Das Ende der Beschwerde erst zwei Tracks mit Ortofon dann
    Begrabt mein iPhone mit dem AT – brilliant
  • Rote 7″ Wrong von Depeche Mode (und deren B Seite – Oh Well), My Name is Lemon von Phillip Boa und Schönste Zeit von Bosse auf Kinderwunsch hin
  • Einen Schrei des schreienden Weckers ddf
  • Leave von R.E.M.’s New Adventures on Hi-Fi-Album, um mal zu hören wie geil man mit Gitarren sechs Minuten lang krach machen kann, man es aber dan Microschliff nicht als Krah wahrnimmt.
  • Paranoid Andoid von Radiohead, weil Gott seine Kinder liebt
  • Maschin von Bilderbuch, weil es so dermaßen der Hammer ist
marrsteiner
Das einzig Marrige Marrsteiner!

und weil Gitarre nicht alles ist und weil alle anderen außer Nils schon auf dem Heimweg waren noch nen paar Tracks fast ganz ohne Gitarre (und meist auch ohne Johnny) und weil noch eweng Bier weg musst und weil wir auch noch Bock auf ein bisschen Vorgeschmack auf den Alan Wilder Themenabend testen wollten:

  • Lucious Apparatus von Recoil
  • Robin und Röyksopp Monument
  • Erasure Wild den ein und/oder anderen Track (auch La Gloria, um die Soundqualität am Ende der Rille zu testen) und obendrein die 12″ Maxi von You Sorround Me
  • Nine Inch Nails die erste Seite von Hesitation Marks.
  • Dark Star ohne einen einzigen den Diplomkapellmeister traurig machendes Schrebbeler im Düsterpop
  • I don’t know, where I can sace you from!
  • Mehrere Tracks von Röyksops’s The Understanding z.B. Alpha Male
  • und wegen Norwegenhour: Mehere Track von a-ha 12″ Maxis zB aber nicht The Sun always shines on T.V.
  • Mehrere Track von Depeche Mode’s Ultra Album plus Vergleich der Soundqualität die 12″ von Barrel of a Gun
  • In privat von Elton John und Pet Shop Boys
  • Where the Streets have no Name und How Can You expect to be taken seriously von den Pet Shop Boys
  • Mehrere Tracks von dem Shout out Louds Überalbum Our Ill Wills
  • und noch was etwas düsteres zum Schluss von VNV Nation
  • und zum Schluss: 7″ Fred vom Jupiter
  • und ganz zum Schluss: There is a Light that never goes out von Johnny Martin Maher und dem Mozer
  • und bestimmt noch ein zwei andere Sachen?!

 

 

 

Freitagnachmittags in Mexico

mexico

Es war lange guter Brauch in der Meisenstraße zum Wochenausklang einen ganzen Tag lang Electronic Beats oder House oder ähnliches zu hören. Eine nette Methode, um sich und die Kollegen kontrolliert und gut gelaunt ins Wochenende tanzen zu lassen.

Einer der Topakts dieser Art sind und bleiben die Isländer Gus Gus. Jene Jungs haben letztes Jahr ein Album namens Mexico herausgebracht, welches erst kürzlich meine Aufmerksamkeit erlangte. Es hat nen sehr spannend zur Musik irgendwie passendes Cover und Electronic Beats, in gewohnter Freitagslaune. Man kann sowohl die erste Plattenhälfte in eins durchhören als auch die zweite.

gusgusFühlt sich dann jeweils an, wie ein Freitagspostfeierabend, geht aber auch an einem Ostermorgen durchaus gut.

Gus Gus hing mit dem satten Cover lange hier an der Wand, darf sich nun aber mal ins Regal einsortieren und zwar neben Guetta, David und Haza, Ofra genau in die Partymeile also.

Kodierungen und Entschlüsselungen

Das ist glaube ich mal eine lustige Vinylanschaffungsgeschichte und sie ganz ehrlich kein Aprilscherz. Codes and Keys habe ich zusammen mit den wunderschönen Vinylbilderrahmen bekommen und das Cover macht sich darin auch supergut. Allerdings der Inhalt war unbefriedigend, denn statt der A und B Seite war in dem Doppelalbum die C und D Seite doppelt. Okay, Doppelalbum – verstehe?!

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Not longer missing codes and keys!

Man muss allerdings gestehen die Supersongs Home Is a Fire, Codes and Keys, Some Boys, Doors Unlocked and Open und vor allem You Are a Tourist weswegen ich eigentlich auf dieses Album aufmerksam wurde, sind fünf von sechs Tracks auf den Seiten A und B. Also habe ich am letzten Wochenende diese Fehler korrigiert und das Album nochmal bestellt.

codesandkeys
Retour.

Und diesmal waren alle Seiten in korrekter Anzahl im Paket. Schnell geguckt, welches Cover weniger Kratzer hat und dann die zwei C und D Seiten wieder nach Bad Hersfeld zurückgeschickt.

Und natürlich direkt die A und B Seite zweimal hintereinander gehört. Superalbum von Death Cab for Cutie und dafür reicht die erste Hälfte der Tracks aus, vielleicht hätte ich die gar nicht umgetauscht, wenn die Seiten A und B doppelt gewesen wären, sondern hätte einfach die eine Seite irgendwelchen netten Menschen geschenkt, die Codes and Keys mögen.

Im Plattenregal steht Death Cab for Cutie übrigens neben Dead or AliveYou spin me right round Baby, like a Record und DeichkindWieso bin ich schon am Limit?

Zu hell

Oft geht es in meinem Leben um Farbe. Farben ist neben Klängen vielleicht die zweitwichtigste Harmoniekomponente. Zum Beispiel finde ich Dinge die blau und schwarz und weiß sind irgendwie immer sehr hübsch, wohingegen ich rot und blau ziemlich ätzend finde.

golden

Heute geht es allerdings um die „Farbe“ Gold. Goldene Schallplatten sind jedem ein Begriff und so staunte ich nicht schlecht, als ich in einem Newsletter in mein Outlook Express bekam, der verneuigkeitete: New Album :: Perfume Genius called Too Bright :: Limited golden Vinyl.

Fast hätte mir das als Kaufkriterium schon ausgereicht, aber zu Sicherheit habe ich mir nen Soundschnippsle des Tracks Grid angehört – fast hätte ein Track namens Grid als Kaufkriterium schon ausgereicht. Netter überdramatisierter Popsong, der mich etwas an Mika erinnerte.
Als ich noch herausfand, dass Mike Hadreas (Performer of Perfume Genius) aus Seattle stammt, war genug positives zusammengekommen, um sich eine goldene Schallplatte zu kaufen.

golden-light
Am Rand ein Hauch von Gold im rechten Lichte.

Neulich an einem ungoldenen Tag wurde die Platte dann geliefert. Ich habe sie seither ca. dreimal gehört ohne das sie mich nervt und ohne dass sie mich begeistert und vor allem ohne sie ins Regal zu sortieren, bevor ich über das ganze gold berichtete. Auf die Frage, welche Farbe die Platte hat, haben die Jungs übrigens chorisch geantwortet: braun?

Okay. Ich sortiere sie mal zwischen PeterLicht und Phönix Amadeus Mozart, wissend: die anderen beiden hole ich in Zukunft viel öfter aus dem Schrank als Mike. Phönix zum Beispiel jetzt.

Lieder vom Glauben und Hingeben

Am Montag den 22. März 1993 nach Schulschluss gab es noch einen der besondersten Einkäufe des Jahres. Songs of Faith and Devotion das Album des Jahres 1993 musste erworben werden und so sind drei Jungs in den Plattenladen gestiefelt.
(Das war genau 20 Jahre bevor Amazon die Delta Maschine per DHL zu mir schickte.)

This is the Dawning of our Love!

Auf dem Album war schon
die vorab Single I Feel You
und die von einem Orchester
getragene B-Seite One Caress
bekannt, die anderen acht
Juwelen sollten erst noch
kennengelernt werden.

Es gibt die beiden fantastischen Vorgänger Alben Music for the Masses und Violator, aber hinzugehen und unumstösslich zu behaupten, das sind die besseren oder die besten Alben ohne diese Alben zu erwähnen ist nicht drin.

sofad
I’m hanging on your Words … will I always be here!

Es gab diverse Momente im Leben (zum Beispiel beim Hören des Songs Judas), wo man auf den beiden eben genannten Alben einen besseren Track sucht und nicht findet. Oder da ist die Song des Jahres 1993 – Single Walking in my Shoes und der Songtext des Songs, der es sehr gut mit Never Let Me Down Again oder Policy of Truth aufnehmen kann. Alan Wilder hätte ich lieber mehr am Synthie als am Schlagzeug gehört, aber wenigstens konnte man ihn hier noch ein letztes Mal hören.

Schon weil er danach nicht mehr Depeche Mode war, ist dieses Album emotional sehr hoch zu hängen: Es ist Alan Wilders Abschiedsalbum. Rush – weg war er, zurück in die Kohle und seinen Mirinda Sexgarten.

sofad2
You’ll stumble in my footsteps, when you try walking in my shoes.

Und zuletzt sind da In Your Room und Higher Love, die es auch mal mit Enjoy The Silence aufnehmen versuchen können. Okay, die scheitern – aber auch nicht an jedem Tag im Jahr, aber so kurz nach Weihnachten schon.

1993 jedenfalls ist dieses Album völlig konkurrenzlos bestes Album des Jahres.

In Folge dieses Albums bin ich auf jeder Konzert-Tour der Britpopper am Start gewesen und das hatte bis zum letzten Auftritt in Düsseldorf 2013 auch stets Charme.

So, und zum Nachtisch: Unsound Methods mit Mayo.

Ganz angenehm betäubt

Aus der Reihe Coverversionen, die besser als das Original sind – heute ein lahmer Pink Floyd Schinken in angenehm aufgepepptem Sudelpop:

comforatbly-numb
Hello, Hello – Is there anybody in there?

Als Nina uns 2004 einmal mit einer neuen CD besuchen kam, weil sie uns einen Track vorpsielen wollte, den wir vermutlich gut fänden, waren wir entzückt. Ein flotter poppiger Song in dem unteranderem der Wetten-Dass-Blubber-Pop-Sound (in Perfektion aus der 7″ Version von Pet Shop Boys’s Heart bekannt) eingebaut ist.

sissorsisters
I have become comfortably numb.

Etwa elf Jahre später habe ich durch einen Versandfehler eines netten Discogshändlers dann diese 12″ bekommen. Großartiges weil minimalistisches Artwork und das gelungen Logo aus Schere und Schwester – macht sich also auch sehr ordentlich an der Wand.

Neben der kuhlen bekannten Version ein Norman Cook Fatboy Slim Remix, der es gut krachen lässt.

Scissor Sisters, dieses Single und das Album drumherum stehen im Regal neben Schilling, Peter und Scooter.

Zehn Liebeslieder

Vor etlichen Monaten verzauberte Susanne Sundfør meine Ohren zusammen Røyksopp und der  Coverversion von Depeche Mode’s Ice Machine. Entsprechend freute ich mich, als ich sah, dass die Norwegerin ein eigenes Album für 2015 plante (auch ein bisschen hoffend, dass da vielleicht nen M83 oder nen Røyksopp produzierter Track bei ist). Und tatsächlich es ist, sowohl als auch …

susanne
Blasting, blazing, stars exploding!

Nachdem es schon am 1. Dezember bei RecordStore in England bestellt wurde, die mir aber am Mittwoch sagte: Vergriffen?! habe ich es nun bei den Amazonen bestellt.

1olovesongs
We have different Heartbeats

Heute morgen ist es mit dem gelben Wagen geliefert worden und seitdem läuft es auch quasi ununterbrochen, denn es ist wirklich ein richtig gutes Album. Und es sind keine Balladen, auch wenn der Albumname das suggeriert – in Norwegen gehen Liebeslieder offensichtlich anders.

Lediglich das von Røyksopp produzierte Lied Slowly, ist ein wenig langsamer, aber auch technisch so vielseitig, dass es sich nicht als Ballade einsortieren lässt.

Es sind – wie der Albumname diesmal richtig verrät – zehn Tracks auf dem Album, die auf Doppelvinyl sehr interessant verteilt sind. Die ersten fünf auf Seite 1A, dann ein Track auf Seite 2A (Memorial, der sehr ordentlich mit Orchester und allem daherkommt und auch nen paar Minuten länger ist, als der Durchschnittssong und von den von mir erwünschten M83 Jungs mit produziert wurde) und dann nochmal vier Lieder auf Seite 1B. Seite 2B ist leer.

doppelalbum
Zehn Lieder auf Doppelvinyl

Das Booklet kann man so auseinanderklappen, dass man ein Cover von einem mysteriösen überirdischen weiblichen Wesen mit einer Schreibfeder in der Hand hat. Okay, das hätte es nicht gebraucht.

Wenn Sundfør, Susanne im Regal ankommt, findet sie Platz zwischen Sting und T’Pau, was ein geradzu ulkiger Ort in meinem Regal.

Track des Jahres 1987

Wie vor kurzem schon geschrieben, gab es letztes Jahr ein neues Album von Paula. Leider hatte es die Produktionsfirma aber nicht hinbekommen, das wunderbare Werk auf Vinyl zu pressen. Es wäre sonst eventuell das Vinyl des Jahres geworden, mindestens aber wäre 1987 Track des Jahres geworden, so aber nicht …

paulavinyl
Warum ist sie hier und nicht in Bangkok?

Vor Jahren hatte ich schon einmal den Plan, ein Lied auf Vinyl zu pressen, was es nur als ein mp3 gab, damals habe ich die Idee dann verworfen. Als Medienherz neulich Preise gegooglet hat, dachte ich mir – hmmm – Paula als Platte, kuhl wäre es schon. Letztlich ein fieser Spaß, denn man bekommt auf eine Seite nur acht Minuten, das sind dann also auch nur zwei Tracks und ja erstmal auch nur zwei Seiten. So habe ich mir also die vier vermeindlich besten Songs vom Paula Album ausgesucht und 1987 und Bangkok auf die ein und Was für ein Ende und In Farbe sehen auf die andere Seite. Beim ersten Ansehen war ich entzückt: crystalclear unlabelt Vinyl, beim Anhören im Büro war ich auch zunächst überrascht, wie gut der Sound des ersten Tracks war. Zu Hause fiel dann leider auf, dass es ab Mitte des zweiten Tracks schon ordentlich anfängt zu schrebbeln (und ich rede ja hier nicht über Oasis).

Das hatte ich mir anders vorgestellt, aber am Ende kann man aus einem mp3 ja kein Supersoundvinyl machen, das ist in etwa so unmöglich wie aus einem 16×16 Bild ein FullHD Bild zu bekommen – um mal die Sprache der digitalen Fans unter uns zu bemühen.

paula
Paula von Paula

Naja, den Spaß war es irgendwie aber trotzdem Wert und der Kontakt zu vinyl-recordings.de hier in Ostwestfalen ist auch ein sehr netter, beim nächsten Pressen dürfte ich sogar zum Zuschauen vorbeikommen.

Also schnell nen Namen auf das Plastiktütchen geschrieben und ins Regal einsortiert, zwischen Øye, Erlend und Pet Shop Boys (West End Sunglases – schrebbelt auch wie Schrebblinski).

40, 30, 20, 10

Liebe Hasengeburtstagskinder

Heute möchte ich insbesondere Euch beiden zwei Schallplatten vorstellen, die mich sehr dolle an Euch beiden erinnern. Die Platten sind vom Altersunterschied her zehn Jahre auseinander.

krafty

Die jüngere von beiden ist eine Maxi-12″-Single mit einem unglaublich guter Rock-Pop Song,  vielleicht dem besten, den New Order in diesem Jahrtausend gemacht hat. Unglaublich gute Sumnerstimme, unglaublich guter Hookbass und unglaublich guter OtherTwo Synthiepop: Krafty, mein Songs des Jahres 2005, Erscheinungsdatum ist ulkigerweise der 7. März.

I’ll never let you go!

digital
Schallplatte ist besser.

Zehn Jahre älter aber einen Tag vor dem 7. März veröffentlicht ist die zweite Platte, die mich an Euch erinnert: Tocotronic’s Debutalbum Digital ist besser. Es ist ein bisschen, wie das Leben, das ich mit Euch beiden bishierher erlebt habe: Digital und Besser! Am Tocotronicalbum mag ich, das noch sehr verspielte und witzige, was Tocotronic überhaupt groß gemacht hat und Witzigkeit hat ja auch nen stückweit Euch groß gemacht und Tocotronic uns alle nen stückweit.

Zum Beispiel letztes Jahr im Sommer!

 

 

Verloren in der Alphastadt

Heute war ich in der Stadt und bin nach Besorgungen dann noch als schönen Ausklang mal in einen „Plattenladen“ – Oma hat ihn früher sorgenvoll Satan Hansa genannt – gegangen, genauso wie früher – als Oma angst um mein Herz und Seele hatte – und habe mir den zweiten Tonträger von The Rentals gekauft. Lustigerweise hat der erste Weezer The Rentals Tonträger (der nur eine CD ist) aber die bessere Geschichte, denn es ist der einzige den ich mir jemals höchstperönlich in einem Tonträgerladen in Amerika, der Heimat von Weezer The Rentals, gekauft habe.

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Lost in Alphaville

Ich kannte kein einziges Lied von Lost in Alphaville, aber sowohl das Cover als auch den Namen fand ich hübsch und die Tatsache, dass das Album von Jay-Z und LCD Soundsystem produziert sein soll. Beim Öffnen der Plastikverpackung stellte sich dann noch heraus, dass hinter dem Cover noch ein anderes Cover ist, was mir noch besser gefällt – das Cover covered by Cover sozusagen.

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R
the
TH ER EN TA LS – Silbentrennung kaputt?

Die Musik ist wie auf dem anderen Rentalsalbum leicht poppiger und schrebbeliger Rock. Beim ersten Hören fand ich es sehr ordentlich, aber nicht so gut wie besagtes The Return of The Rentals.

The Rentals fanden im Regal Platz neben den Red Hot Chili Peppers und den Rolling Stones. Rockt.

 

Carla und Jack aus der Mayonnaisefabrik

Eine Art veredelte Resteverwetung des Songs of Faith and Devotion Album von Depeche Mode könnte man das Unsound Methods Album von Alan Wilders Projekt Recoil betrachten. Da wurde viel guter Sound von 1993 recycelt aber auch massiv überarbeitet und mit extrem skuriellen Texten versehen, einer davon ist scheinbar die dunkelerotische Vorahnung von Recoil ak. Alan Wilder und seiner Texterin Maggie Estep, dass es mal sowas wie Shades of Grey geben würde.

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Sex like boys have, Sex like girls have!

Und diese ihre Vorahnung war kurz zusammengefasst so:

Carla und Jack arbeiten zusammen in einer Mayonnaiseabfüllfabrik. In einer langweiligen aber wohl sehr verträumten Pause, ritzt Carla ein Gedicht über ihre sexuellen Phantasien in den Tisch, die durch ihre Vorstellung von Jack inspiriert werden. Sie findet nämlich, Jack sei ein „Luscious Apparatus“.

Jack ließt dieses Gedicht in seiner nächsten Pause und erkennt sich darin irgendwie als Gegenpart wieder und ritzt unter das Gedicht: „Luscious Apparatus war hier!“

Irgendwann danach ergab es sich, dass die beiden zusammen Pause machten und herausfanden, dass sie das zusammen in den Tisch geschnitzt hatten und gingen zu Jack nach Hause um die Phantasien auszuleben und zwar solange, bis Carla herausfand, dass ihr Luscious Apparatus auch Dinge in sich selbst ritzte und nun vor hatte, etwas in sie zu ritzen.

Sie bekam ziemlich doll Ansgt und floh und fand auch nicht länger, dass Jack ein Luscious Apparatus war. Paff. Ende der Durchsage aus der Mayonnaisefabrik!

Großartig, oder? – noch besser ist dann aber die höchst soundige Vertonung dieses knapp sieben Minuten Werks! Das haben Alan Wilder und seine sexgardenige Miranda sehr ordentlich hinbekommen. Wie auch den Opener Incubus und das Finale Shunt. Alles in allem ist das was Recoil macht wesentlich weniger massentaugliche Elektromusik für den Hintergrund, es musste neulich im Büro nach drei Minuten ausgemacht werden, weil sich alle einig waren, dass das dort gar nicht geht (inkl. mir!) – In Ruhe zu Hause mit ordentlicher Lautstärke und nix anderem zu tun, ist es eins der besten Alben, die ich im Plattenschrank habe. Das gilt eigentlich für alle neun Tracks auf dem Album.

Außerdem ist dieses Album für mich der extrahierte Sound, der bei allen zukünftigen Depeche Mode Alben mit Alan Wilder zusammen fehlte. Darum macht dieses Album auch traurig zugleich, da man eine Ahnung hat, was hätte mehr gehen können. Nach Violator und Songs of Faith and Devotion ist Depeche Mode genau um diese unsoundigen Methoden ärmer geworden.

Die beiden Recoilalben sind schon länger auf meiner Wunschliste gewesen und die Unsound Methods sind auch sehr lange aus Kanada zu mir unterwegs gewesen, aber dafür waren es nicht allzuviele Kandadischedollar. Die Tage ist auch das Bloodline Album vom Herrn Wilder von der Wunschliste verschwunden und in den Warenkorb gewandert. Ich freu mich drauf!

Recoil steht im Plattenschrank neben Rammstein und Red Hot Chilli Peppers.