Ich werde mich nach Memphis bewegen

Trace that Highway down to your Doorway

Gar nicht diese späte Novembersingle Move to Memphis von a-ha selber war es, die mich 1991 verzauberte, sondern die sechs unplugged Songs, die auf der Platte und auf der Kompaktscheibe dabei sind. Anfang November hatte ich mir die vorab Single zum Greatest Hits von a-ha Album zunächst auf Kompaktscheibe gekauft und war völlig hin und weg von den Bonustracks – unplugged Versionen, die aber im Studio ohne Zuschauer aufgenommen schienen.

Als mir ein paar Wochen später die 12″ in die Finger kam, bemerkte ich, dass dort drei andere Tracks in unplugged Versionen drauf waren – so passierte, was in den frühen 90ern nicht oft passierte: Ich erwarb den digitalen Tonträger und den analogen Tonträger gleich mit, sodass eine kleine a-ha unplugged Sammelung zusammenkam:

  • I’ve Been Losing You
  • East of the Sun
  • (Seemingly) Non-Stop July
  • Crying in the Rain
  • Early Morning
  • Manhattan Skyline

Späte Entwickler

I don’t know what you see in me

Erstes 2023er Vinyl ist da. Zwar steht auf dem Album 2022, aber das Veröffentlichungsdatum ist der 13. Januar 2023. Es ist meine allererster Belle & Sebastian Tonträger überhaupt, dabei plane ich seit über 20 Jahren mir von den Schotten Musik anzuschaffen.

Auch dieses Album Late Developer wäre komplett an mir vorbeigegangen, wenn Slin mir nicht die wunderschöne Single I don’t know what you see in me vorgestellt hätte. Der Rest drumherum gefällt auch gut.

Beim Plattendealer in Georgsmarienhütte gab es die schwarze und die orange, aber die orange war günstiger, da hab ich es lieber es wird von der Orangen gespielt.

Neben dem orangigen Vinyl ist auch das Artwork sehr gut gelungen, schöne Schrift, schöne Bilder, alles in einem großzügigen 12″ Büchlein zum mitlesen und hübsch finden optimiert.

Belle & Sebastian wandert erstmal in mein Zwischenregal 20er Jahre würde aber in dem großen ganzen zwischen Jacob Bellens und den Beginnern Platz finden.

Das neue 20er Plattenregal

Verhalten

Der Tag an dem mein Vater und ich gleichzeitig das 1990er Behaviour Album nachmittags mit nach Hause brachten, werde ich wohl nie vergessen. Zwei Kompaktscheibe. Das Vinyl habe ich tatsächlich erst in den ersten Discogszeiten nachgekauft, aber nun steht das auch schon über sechs Jahre im Regal, aber ich hab noch nichts drüber geschrieben.

In den sehr frühen 90ern habe ich dieses Werk gut abgefeiert und es erinnert so sehr an die Liebe zu Musik meines Papas, dass es zu lange zu traurig war. Letztes Jahr habe ich es aber mal wieder komplett gehört und es ist immer noch sehr gut, aber nicht das beste was die Boys je gemacht haben.

Schon damals war ich sehr beeindruckt, dass hier Harold Faltermayer und dem seine alten analog Synthesizer eingesetzt wurden, um den Songs einen anderen Klang zu geben – aber viel mehr sind mit Gitarren aufgefallen, die sich nach kurzer Zeit unter anderem als die Klänge von Smiths Gitarrist Johnny Marr herausstellten.

In the Nineteenninties

Was damals unter den neuen Sennheiser Kopfhörern schon nervte, nervt heute immer noch – Neils Stimme zischt, sowohl auf der Kompaktscheibe, als auch auf dem Vinyl. Das scheint Teil der Aufnahmeidee mit den neuen alten Synthies gewesen zu sein. Die monumentalen Songs wie This must be the Place I waited Years to leave hatten am Ende noch viel toller klingen können.

Dem Album entspringen dreieinhalb Singles, die vierte ist ein U2 Cover von Where the Streets have no Name mit einer Doppel-A-Seite namens How can you expect to be taken seriously? Zudem sind ein paar echt gute beinahe Singles auf dem Album, und ein paar Lieder, die ich als anstrengende Kunstlieder einstufen würde (My October Symphony zB). Ganz okay, aber auch ganz okay, wenn man sie nicht jedesmal mithört. Dieses Mal habe ich sie mitgehört, die Symphony. Die Symphony eröffnet die zweite Seite bevor der Smash Hit So Hard aus der Trägheit zurückholt in die Pop Disco. Leider habe ich mir diese erste Single über die viele Jahre auch sehr leid gehört (So Hard war meine zweite oder dritte KompaktMaxiScheibe, gekauft bei WOM in Nürnberg 1990).

Die letzten drei Songs werden aber auf Dauer unschlagbar bleiben:

  • Nervous Boy
  • End of the World
  • Jealousy

Jealousy ist vermutlich die beste Ballade von den Pet Shop Boys, leider natürlich überhaupt nicht tanztauglich, aber zeigt am Ende, wie sehr gerne und gut die Boys mit ganzen Orchestern arbeiten.

Losing my Mind

7″ Jahresauftakts – Quintett 2023

I want to know what Love is

Auch 2023 habe ich wieder mit einem 7″ Set aus dem Schwarzwald gestartet, nachdem die Singles letztes Jahr so gut waren muss ich auch diesmal gestehen, dass „near mint“ eben manchmal auch wirklich so gut wie neu ist. Brillant Peter, vielen Dank!

Außer den Bangles bringen alle anderen vier Platten eine fantastische Cover-Gestaltung mit. Leider bringt keine eine hörenswerte B-Seite mit, aber ich hätte direkt Lust, das Cover der beiden OMDs in größer zu bekommen, um sie in die Bilderrahmen zu stecken.

Meine Freude 2023

My Joy, the Pleasures I’ve missed

My Joy ist die Single-B Seite der vielleicht besten Depeche Mode Single (Walking in my Shoes) aus dem Jahr 1993. Nachdem 2022 das Jahr des Schreckens für in Bezug auf Depeche Mode war (Fletcher ist tot, das ist immer noch krass), könnte es jetzt schon ein Jahr der Freude auf ein für Ende März 2023 angekündigtes neues Album sein, welches dann ziemlich genau 30 Jahre älter ist, als diese Single, die ich im April 1993 bei Ween in Bielefeld gekauft habe.

Das Plattenregal ist also vermutlich Ende 2023 um ein, zwei DM-Vinyls voller als jetzt und das wo jetzt schon Depeche Mode den größten Teil an 12″ Vinyls und 7″Vinyls stellt, nicht zuletzt Dank der Spezial-Sammelungs-12″ aus den letzten Jahren.

Diese Sammelung könnte ich mir ganz gut zum Jahresauftaktsgehör vorstellen.

Bleib noch ein Weile, wenn Du mich willst

Die letzten Jahre war ich immer ein bisschen unischer, welches mein Album des Jahres wird. 2022 habe ich lange das Tears for Fears Album The Tipping Point gefeiert, als Album einer 80er Band, die nicht banal ein 80er Album produziert hat. So wie zB Soft Cell das dieses Jahr gemacht hat, obgleich nicht ganz schlecht, aber trotzdem recht banal.

Und da waren starke Bands mit neuen Alben dabei: Eels, Editors, Erasure, Shout out Louds, Bloc Party, Rammstein – alle schon mit Alben der Vorjahre im oberen Regalfach sondersortiert.

Aber 2022 war mir recht schnell klar: bringt Röyksopp ein Album (acht Jahre nach deren Album des Jahres) raus, dann wird das Aufgrund der Lieder, die man im zwei bis drei Wochentakt seit Januar auf Spotify geteasert bekam, sehr sehr stark.

Es wurde dann noch besser, denn es gab ein DreifachAlbum mit 30 Liedern drauf und während ich in den letzten Jahren auch bei den Songs des Jahres mehrfach nochmal reinhören musste, habe ich fünf der besten Songs 2022 auf Profound Mysteries 1, 2 oder 3 gefunden.

Zwei der vier Röyksopp Liedern mit Susanne Sundfør auf dem Album sind es, die dieses Jahr wieder und wieder alles für ein paar Minuten wunderschön gemacht haben.

If you want me und Stay awhile.

Am Ende eher enttäuschend sind bei mir Tocotronic, Liam Gallagher und Erasure wegsortiert worden – gerne und viel habe ich in der ersten Jahreshälfte allerdings noch White Lies / as I try not to fall apart und Arcade Fire gehört.

Auch die erste von den vier Seiten Zeit Album von Rammstein sind gut anzuhören, aber der Rest ging da irgendwie gar nicht. Kaum spannend war auch das erste der beiden Red Hot Chili Peppers Alben aus 2022, das zweite kann ich nicht beurteilen, da kam gar nicht erst Interesse auf.

Hätte Röyksopp kein Vinyl aus den 30 Liedern gemacht, dann wäre aber vermutlich House von den Shout out Louds oder Never let me go von Placebo mein Album des Jahres geworden. Bis zum 18. November hat auch deren beiden A sowie B Seite oft auf dem Plattenteller rotiert.

Kinderhand 2022

Topp auch die drei Seiten (bitte nächstes mal vier Seiten und 45RPM, man?!) von den EBM-Editors. Dabei der sehr lustige Bausteinetask.

Beenden / Weitermachen

Ohne groß Reinzuhören habe ich mir dieses Vinyl bestellt, nur auf Grund der Tatsache, dass es sich um himmelblaues Vinyl handelte und um Porcupine Tree mit dem Macher Steven Wilson, der mich zuvor so sehr zu beeindrucken wusste mit seinem Album The Future bites.

Ich hab es zwei dreimal angehört, aber konnte nicht zuhören, es hörte sich nicht an – dieses Album ist bestimmt 2022 mein größter Fehleinkauf gewesen, um schon mal dem Jahresabschluss vorweg zu greifen.

Naja, sie ist limitiert auf 2000 (in Gütersloh produzierte) Doppelvinyls – wenn sie wer haben möchte, ich höre mir Gebote an …

Der Joshua (Weihnachts-) Baum

Only to be with you

Ein Baum unter dem Baum, der mittlwerweile 36 Jahre im Vinylregal gefehlt hat. Der Haussegen hat einen in Georgsmarinenhütte gefällt, damit es sich dieses Weihnachten ändert.

It’s all I can do

Etwas despektierlich habe ich oft behauptet, dass The Joshua Tree Seite A mit den drei Wunderliedern und acht weiteren U2 B-Seiten ist. In Wirklichkeit kann man sich aber alle vier Seiten des 30ster-Jahrestagsalbum wunderbar anhören, kommt aber immer wieder zurück zu der A-Seite.

Im gesamten Plattenregal würde ich wohl kaum ein weiteres Album finden, dass mit drei derart starken Openern loslegt – (Pretty Hate Machine vielleicht?!) und hey Pet Shop Boys, hier ist actually das Original einen Hauch besser, schon weil die Brian Eno Orgel einen Schlag mehr kann, als das Faltermayer-Axel-F-Keyboard.

Mein Bassistenstubenkamerad@bundeswehr94 hat hingegen oft gesagt, U2 Bass wäre voll langweilig und da muss man quasi nix machen – ist wohl der Grund, warum selbst ich sehr fix die Bassline von With or without you mitspielen kann.

Aber ich würde ja tatsächlich lieber die Orgeltastengriffe erlernen, die es für die ersten Minuten von Where the Streets have no Name braucht und eine Kirche mit Kirche mit Kirchenorgel – naja, alles bekommt man halt nicht unter den Baum.

Fröhliche und vinylige Weihnachten 2022!

An einem Strand stehend, auf die See und auf den Sand starrend

Die lange und intensive Liebschaft zu The Cure begann mit diesem Album. Auf einer frühen 90er Party gab es eine Diskussion von mir und Partybesuchern wohingegen auch ältere The Cure sehr wohl Synthiesounds in Liedern hätte. Ich sollte mir mal The Singles kaufen …

Da ich im Prinzip Boys dont’t cry und Close to me gut genug fand um 25 Mark zu investieren, kaufte ich die Woche drauf bei Phonac die Kompaktscheibe Staring at the Beach. Es blieb nicht bei 25 Mark. Die Sammlung an Kompaktscheiben von The Cure ist etliche Zentimeter breit und noch in den 90ern nahezu vollständig geworden, mindestens was die Alben angeht.

Selbiges ist im 21. Jahrhundert im Vinylregal passiert, hier ergänzt um ein paar 12″ Maxis, die es gar nicht als Kompaktscheiben gibt und soweit bezahlbar auch über zwanzig 7″ Singles inklusive A Forest.

Lost in a Forest

The Cure zählt zu den großen vier Platzverbrauchern in meinem Vinylregal und aktuell ist es sehr schön, auch mal The Singles ein paar mal hintereinander aufzulegen.

Robert Smith hat es 2022 nicht mehr geschafft ein Album rauszubringen, aber ich habe ihn sehr abgefeiert für seinen Beitrag bei den Cvrches.

Sieh scharf aus!

Listen to your Heart

Es ist eins der besten Alben 1989 und ich hatte es über 30 Jahre lang weder als Kompaktscheibe noch als Vinyl. Roxette – The Look – Als Marie Fredriksson vor zwei Jahren starb, musste ich es mir endlich kaufen. Jetzt habe ich es, in durchsichtigem Vinyl. Es ist eine Rock und Popperle – es sind wirklich alle Songs auf dem Album gut und einige mindestens außergewöhnlich.

Hitting like a Hammer

Darum habe ich auch die beiden Maxi Vinyls: The Look und Dangerous – erstere bei Karstadt Bielefeld und letztere aus zweiter Hand aber sogar in Schweden gekauft.

Auf meiner allerersten Maxi-Kompaktscheibe ist übrigens der wunderbare von diesem Album ausgeliehene Song Paint als Bonustrack, sodass Roxette 1990 auch ein bisschen Tonträgergeschichte bei mir zu Hause mitgeschrieben hat.

Ansonsten hat Roxette eine Menge Passagen im Soundtrack meines Lebens hinterlassen – Konzert auf der Bielefelder Alm, Schweden Urlaube in den späteren 90ern und die lustige 89er Revival Halloweenparty 2002.

Wir sehen uns in den Sternen

Ein neues Album von dem Popperlenkomponist The Lightning Seeds aka Ian Broudie ist da und fast hätte ich es verpasst, weil das blöde Release Radar nicht weiß, was ich in den 90ern abgefeiert habe. Zum Glück hat Slin gut aufgepasst – vielen Dank.

See you in the Stars ist Zuckerpop und es ist ein bisschen schade, dass die Platte nicht nach Wald schnuppert, so wie das Album Jollyfication nach Erdbeeren. Aber sie klingt sehr gut, also nicht nur wegen der Musik, sondern wegen der guten Presse.

1,2 sogar 3 tiefgreifende Geheimnisse

Tonight it’s you and me in total Unity

Seit etlichen Monaten – genau genommen schon das ganze Jahr – schwirren bereits neue Röyksopp Songs durch das weltweite Netz. Erst nur instrumental, dann einer mit Alison Goldfrapp als Sängerin. Nach einer Weile wurde bekannt, dass diese Tracks zu einem Album gehören werden, welches Profound Mysteries heißt. Wiederum ein paar Wochen später gab es dann dieses Album, aber man konnte es nur auf einer Kompaktescheibe oder Musikkassette (das war einigermaßen lustig, aber auch blöd ohne Kassettenspieler) erwerben. Vinyl sollte irgendwann später kommen …

from: vinyl@jpc.de

Dann kamen weitere Tracks in das Internet, die nicht auf dem Album Profound Mysteries enthalten waren und nach und nach entlüftete sich auch das nächste tiefgreifende Geheimnis: Es sollte auch ein Profound Mysteries II geben und auch ein Profound Mysteries III und eine alle drei Alben Megabox für 123 EUR – was ein Preis, für neues immerhin dreifach doppel Vinyl.

Heute am 18.11. ist die Vinylbox aus Georgsmarienhütte hierher gekommen.

18.11. am Veröffentlichungstag von Achtung Baby – große Dinge passieren immer Mitte Dezember …

Am Ende sind es 30 Lieder geworden, die laut den beiden Norwegern, jede ihrer kreativen Schaffensphasen über die letzten über zwanzig Jahre abbildet. Egal wann, die waren scheinbar immer schon mega geniale Synthiegötter.

Es gibt vier Lieder, welche die wunderbare Susanne Sundfør singt, wovon eins If you want me mein Track des Jahres wird – ganz bestimmt (wunderschön: die Kinderhände versuchen es auf dem neue Klavier von Familie B aus Bi nachzuspielen).

Allerdings gibt es ja überraschender Weise zwei Lieder bei denen Alison Goldfrapp ihr Debut bei Röyksopp gibt – die sind fantastisch, aber ob sie es in die Profound Mysteries Top 10 schaffen bin ich nicht sicher. Dorthin schafft es aber sicherlich die Songs

  • Unity von und mit Karen Harding PM2 und
  • Breathe PM1 und Just wanted to know PM3 von und mit Astrid S und
  • This Time, this Place PM1 von und mit Beki Mari und
  • Me&Youphoria PM3 von und mit Gunhild Ramsay Kovacs
  • und und und Denimclad Baboons ohne Vocalista – großartig
  • The Night PM3 von und mit Alison Goldfrapp ist auch super, allerdings besonders ab Minute 4:55 wo sie mit Singen fertig ist
Seite 12 – you feel it – believe it

Ein paar Songs von dem PM Teil 3 sind noch ganz neu und konnten in den vergangenen Woche noch nicht im Internet rauf und runter gehört werden, da wartet noch mehr Jamie Irrepressilble und Susanne Sundfør. Und

Could it be the right Time?
  • Stay awhile ist ein Duett von Susanne und Svein Berge himself – es treibt erneut ein paar Kanäle in die Tränen …

Die etwa 160 Minuten Klänge, Geräusche, Stimmen, Stimmungen, Beats alle verteilt auf so viel Liedgut, es ist Stand jetzt das beste, was ich seit langer langer langer Zeit um die Ohren und in den Händen hatte. Das Konzept Röyksopp macht fantastische elektrisch Musik und Gastsänger und -spieler helfen mit analogen Instrumenten und Stimme ist großartig, aber insbesondere Stay awhile zeigt, dass am Ende auch Svein selber auch ordentlich singen könnte und kann.

Dickes Doppel und dreifach Doppeldanke nach Norwegen – ihr macht den November 2022 so hell, als wäre wochenlang Midsommer!

Ey und ich habe sehr wohl gemerkt, dass Feel it PM3 eigentlich das selbe Lied ist wie Unity PM2 nur mit dem PetShopBoys-Heart aka Wetten dass…? -Sound und einer andern Performerin. Aber auch stark performt!

Wo ich kaum etwas anfangen kann sind die 3D Kontrukte, die es zu jedem einzelnen Track gibt. Als Bilder und auch als animierte Videos mit Rundumflug und Tiefenzoom. Das ist eine andere Kunst, die eben nicht klingt sondern sieht – ich sehe es nicht, ich höre lieber weiter – vielleicht nochmal Seite 9 …

Ein Anblick, den man gerne sieht

Durch Krankheit gab es ein bisschen Langeweile die Tage. Ein Album auflegen, dass ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gehört habe, war soeben meine Task …

Seine Schuhe steh’n in Reih‘ und Glied

Es ist ein fantastisches Album und mit Songs wie Was soll das? und Vollmond zwei Gassenhauer und mit Halt mich und Bist du taub? zwei Balladen, die einen auch ordentlich im Herzen erreichen. Die kAbelle könnte sich mal das neue Klavier, das Cello und das Saxophon schnappen und ein bisschen „halten bis wir schlafen können“.

Und dann ist da noch das fantastische und minimalistische Cover aus Typographie und Comic.

Ein Ö mit Augen und Frisur! Mehrere Kreativsternchen im Nachgang von mir für den Künstler und Maler Josef Bowle. Ich habe selten Typographie so wundervoll angewandt gesehen.

Tageslichtleuchtfarbende Bibel

Mit dem Album Neon Bible und dem Song Intervention ist die Band Arcarde Fire mitten im iTunes Zeitalter in mein Ohr eingezogen, sodass ich lange gar keinen Tonträger von der Band hatte.

Das hat sich zunächst mit den 2022er Album We geändert. Kurze Zeit später habe ich das eigentliche Werk auf Platte bestellt. Lieferschwierigkeiten später ist das dreiseitige Vinyl bei mir eingetroffen. Aber auch die neue Pressung ist ein Meisterwerk.

Elektronikkörpermusik

Mit einer kleinen Verspätung ist das neue Editors Album EBM eingetroffen. Dreimal drei Tracks auf einem Anderthalberalbum in sonnenorangenem Vinyl. Auf der unbesungenen D-Seite, ist der MC Escheresque EBM Würfel eingeritzt …

Lit by mobile Phone-Light

In den Streamingdiensten gab es drei Tracks vorab zu hören, Heart Attack, Karma Climb und Kiss. Letzterer hat mich einigermaßen geflascht, so hat er neben einer wunderbaren Melody einen irgendwie wohlbekannten Gitarreneffekt, ich komme aber nicht drauf woher ich ihn kenne, orte ihn aber irgendwo bei Depeche Mode’s Ultra. Aber was dort flasht ist ein synthiebassgewubber, welches zeitweise sogar ganz alleine rumwabbern darf.

Der Rest des Albums ist auch ganz gut, aber ich sehe die Editors nicht auf dem Niveau von 2018 oder 2015. Obwohl, wenn ich den Song Silence nochmal unter dem Kopfhörer höre, es ist schon super anzuhören.

Aber hey, es ist kein EBM, es ist eher Editors und Blanck Mass – und das ist auch völlig ausreichend.

EBM

Aufgabe zu den anstehenden Herbstferien für die Kinderhand: Cover mit Lego nachbauen – check.

Kompliziert

Im diesjährigen Dänemark Urlaub wollte ich musikalisch was typisch dänisches hinzufügen und hab das Trentemölleralbum Fixion mit einem modernen Internetdienst laufen lassen und bin dann über den perfekte 80er düsterSong Complicated gestolpert.

Gesanglich unterstützt von Jehnny Beth und an der Bass Gitarre von Lisbet Fritze kommt dieser Song wie ein Faithsong von The Cure rüber, der aber von Siouxsie and the Banshees performt wurde.

Der Rest des Albums sind – wie schon bei Observer – eher B-Seiten, die man sich aber gut anhören kann.

Basiert auf einer wahren Geschichte

Vor ein paar Wochen kam für mich sehr überraschend ein neues Erasure Album in die Schallplattenläden: Day-Glo, based on a true Story. Überraschend obwohl ich immer noch den Erasure-Information-Service Newsletter bekomme und das schon bestimmt über 25 Jahre, denn es war mein erster Kontakt mit Newslettern überhaupt.

Das neon-grün begeistert mich als Farbe absolut, aber das musikalische Kunstwerk ist eher eins der nicht so spektakulären Gesang- und Sound-Experimente. Wenig Gesang aber viel Klang, den man irgendwie so oder ähnlich schon mal gehört hat, einen aber sehr wenig weder an ältere noch an neuere Erasurewerke erinnert.

Hab es ein paar mal angehört, funktioniert nicht besser je öfter man es macht.

Leidenschaft, odr?

Ich besitze gar keinen Lacrimosa Tonträger außer dem Smashhit.ch Alles Lüge aus den frühen 90ern, der sich aber im Kompaktscheibenlager befindet.

Irgendwie also aller höchste Zeit, hier einmal – 30 Jahre danach – etwas Schweizer Düsterkultur auszuprobieren und das neue Album Leidenschaft – in rotschwarzem mamorierten Vinyl gegossen – einzukaufen und anzuhören.

Was soll ich sagen, ganz kuhl! Brachialer als erwartet und durchaus mit sehr hörenswerten Passagen, allerdings auch ohne auf vier Seite über einen Hit zu stolpern.

Frankie geht nach Liverpool

Running scared and staying sane
Gemini Macke und Vogelschutzdecke

Nach dem ganzen ersten Hype um Relax und Power of Love hatte ich im Herbst 1986 bewusst mitbekommen, wie die ersten Songs des Frankie Goes To Hollywood Albums Liverpool ins Radio kamen und war ein bisschen angesteckt von dieser Erwartung des nächsten großen Wurfs.

In der NDR Musiksendung Maxis Maximal wurde eine bombast 12″Maxi von Warriors of the Wasteland so abgefeiert, dass ich heute noch ein bisschen Respekt habe, das Lied überhaupt „nur“ in der LP Version zu hören.

Aber ich habe nur aber genau deswegen dieses Vinyl, gekauft beim Ausverkauf von Gemini-Bielefeld – zu sehen an der Sägemacke im Cover.

Wie man nicht ertrinkt (vor lauter) Gewalt am Bildschirm

I’m writing a Chapter on what to do after you grew to hate what you used to love

Screen Violence ist das 2021er Album von Cvrches, welches komplett an mir vorbeigegangen ist, denn mit dem letzten Plattenerwerb von Cvrches bin ich nicht so recht warm geworden. Jetzt ist die Platte schon ein Jahr alt und ich schwer in den ein oder anderen Song verknallt. Insbesondere hat mich der Track How not to drown mit seiner kompletten Kraft erwischt.

Interessant Robert :-)

Die generelle Power, die von der Band ausgeht, ist in diesem Song perfekt und obendrein noch von meinem Lieblingsrobert mitgeschrieben, mitbesungen und mitbassgittart.

Es ist der beste featured Robert Smith Song, seit weiß ich gar nicht – noch um ein paar Ecken besser als sein Gorillaz Mondmanngesang.

Aber auch der Rest des Albums gefällt sehr gut. Es ist Musik die einen positiv antreibt, selbst in der Strophe in der Robert erklärt, wie man nicht ertrinkt und wie man hasst, was man eigentlich lieben sollte und so Sachen.

Lass mich niemals gehen

Weil mir die Platte im Frühjahr zu teuer war und ich auch bei den Teaser Songs nicht so aufmerksam war, habe ich Never let me go von Placebo erstmal nicht gekauft. Zum Sommerbeginn habe ich dann aber beides nachgeholt und bin zudem auch von dem Plattencover angetan.

Am Ende aber zählt dann schon auch noch die Musik und die ist tatsächlich richtig gut. Es ist ein Hammer-Opener-Song namens Forever Chemicals der sehr sound-verspielt und ansonsten mit gutem Gemisch aus Gesang und Instrument daher kommt. Auf den anderen drei Plattenseiten bleibt das Niveau der Lieder auch konstant hoch, sodass man große Lust hat egal welche Seite einfach noch einmal zu hören.

Placebo hat seine Schaffenspause tatsächlich gut getan, ist ein bisschen das Comeback des Jahres bisher.

Wir

Rabbit Hole, oh oh!

Mein erstes Album von Arcade Fire steht schon etwas länger im Fokus und nach einer Songempfehlung von Katha (und zwar The Lightning II), habe ich mir das weiße Vinyl recht frisch veröffentlicht schicken lassen. Rockt – ich feiere zudem noch den Track Age of Anxiety II (Rabbit Hole) ob seiner Blubberpoppigkeit ab.

We wird am Ende des Jahres definitiv eins der besten Alben werden, da hier echt jeder Song ein bisschen zündet und es eigentlich keine Länge und Schwächen gibt.

Ist auch direkt ein älteres Arcade Fire Album bestellt worden, zu dem es in Kürze einige Bibelzitate gibt.

Vertrauen

In the Caves, all Cats are grey

Faith ist ein frühes Album von The Cure und sowohl das ganze Artwork Grau in Grau als auch die düstergrauen Soundfelder gefallen mir super. Es ist kein so richtiger Hit auf dem Album, der es auf die alten 80er Partys geschafft hat, aber All Cats are grey ist schon ein heimlicher Düster-Superhit.

Come to me scared Princess!

Es war so, dass ich mehrere unterschiedliche Lieder des Albums über ein paar Tage verteilt zufällig im Auto hörte und dann beschloss, bei JPC die Wiederauflage zu kaufen, welche dann allerdings Monate brauchte, bis sie jetzt vor ein paar Wochen endlich einmal hier am Regal angekommen ist.

Das auf dem Originalalbum die Herbst81-Single Charlotte Sometimes fehlt ist sehr schade, denn das ist der andere heimliche The Cure – Superhit aus dem Jahr 1981.

Vergiftet

Pink Turns Blue ist mir auf einem alten 80er oder 90er Digitaltonträger schon einmal über den Weg gelaufen, aber dabei musikalisch nicht so positiv aufgefallen, wie das 2021er Album Tainted. Das hier ist moderat düstere Gitarrenmusik, die mit jedem Lied zu gefallen weiß.

Weil es so gut (gestreamt) im diesjährigen Dänemarkurlaub daherkam, hab ich es als weißes Vinyl direkt beim Vertrieb von Pink Turns Blue bestellt und hier zu Hause hat es schon artig gewartet.

Auf dem Cover ist ein weinendes weißes Einhorn, da musste ich ja ein bisschen an Daniel’s weißen Wal denken.

Verlernend

You’re so cool – you’re so wow!

Walt Disco ist glamouröser RockPop, also im Prinzip wie Queen. Aufmerksam wurde ich einmal mehr über einen Song, der es in meine Wochenmixliste bei Spotify geschafft hat: How Cool Are You? und der Song ist wirklich so kuhl.

Ich mag das erste Logo der Band, also den Schriftzug vom Bandnamen, das macht das dunkelblau transparente Vinyl ein kleines bisschen hübscher als Music for the Masses.

Das Cover der Platte ist auch pompös, und ich hatte so das Gefühl, das könnte sich gut an der Wand machen.