Große Wahrheit, kleine Wahrheit

Mit dem Fahrrad nach Alaska

Das dritte Soloalbum von Farin Urlaub hat wieder viele schöne Geschichten zu erzählen und eine Menge gute Laune Melodie und Rhythmen für die Tänzer. Im Detail, weiß ich aber gerade gar nicht wo ich Anfangen soll. Es gibt irgendwie keine Singleauskoppelung und auch nicht so den Hit auf dem Album und auch keine B-Ware, die es nicht gebraucht hätte.

Kleine Wahrheit – ich find das gut!

Allerdings gibt es noch etwas besonderes, denn vier Tracks haben es nicht auf die A oder B Seite geschafft, sondern sind auf ein 7″ Platte, die ebenfalls mit 33RPM läuft ausgelagert worden.

Es handelt sich aber auch bei diesen vier Songs nicht um B-Ware, sondern sie reihen sich nahtlos in den Witz und die gute musikalische Stimmung der anderen elf Lieder ein.

Die Webseiteninfo des Künstlers über das Album hat der großen und der kleinen Platte sogar Namen gegeben. Sie heißen Büffelherde (groß) und Ponyhof (klein). Lustige Leute.

Voran, nicht das Vierte

Alles von The Verve wird vermutlich immer im Schatten ihres Gigantalbums stehen, aber ich bin die letzten Jahre immer mal wieder an Songs vom Album Forth hängen geblieben.

Und findige Orthographen gut aufgepasst, es ist zwar das vierte Album, aber es heißt Forth und nicht Fourth. Da bin ich beim lustige Überschriften Ausdenken gerade fast final drauf reingefallen.

Das 2008er Album ist lange nach Urban Hymnes und nach etlichen Soloalben von Richard Ashcroft entstanden, aber die Pause hat sich gelohnt, wie ich beim Hören finde.

Auf Luft laufend

Saying funny things you have never heard

Kerli Kõiv Song Walking on Air ist ein One Hit Wonder, ich denke auch, keiner kennt sie wirklich. 2008 hab ich ihre Lied im Radio gehört, da war ich ziemlich verzaubert und habe mir direkt eine Musikdatei beim Apfelhandel gekauft und das Lied tagelang, wochenlang, ziemlich oft gehört und zwar beinahe ausschließlich im Auto. Vielleicht habe ich sogar das Musik Video auf Fressebuch geteilt, das macht man damals schon ab und wann so.

Ich bin bis vor wenigen Tagen gar nicht auf die Idee gekommen, mal direkt nach dem Song auf Vinyl zu schauen, wissend dass es das Album Love is Dead nicht auf Vinyl gibt. Aber was es gibt ist eine Remixe 12″ Promo und da ist eben auch dieser RadioMix von damals drauf.

Es sind so dermaßen entspannend satte Bässe (dachte immer, die wären von Timberland, aber es sind welche von Lester Mendez – you know) und viele toll aber minimal arrangierte Geräusche zu einer Pop Stimme die in einem Zwischenteil des Lieds in einer Art Björksprechgesang ausbricht, was für die 30 Sekunden wirklich super ist.

Kommt in die kuhle Maxikiste für Arolsen.

Vinylockdown #8 – 2008

Með suð í eyrum við spilum endalaust

Diese Platten sind allesamt nicht mehr bei Ween gekauft worden, denn 2008 gab es kein Ween mehr in Bielefeld, aber außer dem The Notwist Album sind alle 2008 oder kurz danach gekauft worden.

Zu dem fantastischen Cover des Notwist Albums hatte ich letztes Jahr Kontakt zu dem norwegischen Art Director aufgenommen, um herauszufinden, welche Vögel dort alle abgebildet sind – nur einmal eine Antwort bekommen, aber nix rausgefunden.

Lohnen tut sich auch das Oasis Album und natürlich sehr das Last Shadow Puppets Vinyl des Jahres. The Cure geht so.

Stadtaffe hören …

Peter Fox’s Stadtaffe Album das erste Vinyl, dass mit Kinderohren gefeiert wurde, aber vermutlich auch erst so ein zwei Jahre später.

Der Teufel, Du und ich

Ornitholgenfreunde aufgepasst, hier kommt euer neues Lieblingscover an meiner Wand:

  1. Graufischer
  2. Purpurreiher
  3. Rotflügelstärling (Flügelschlag)
  4. Haussperling
  5. Schwarzkopf-Ruderente???
  6. nicht abgebildet
  7. nicht abgebildet
  8. Brautente (Flügelschlag)
  9. Blässhuhn (Flügelschlag)
  10. EnteEnteEnte???
Drei von neun in Flügelschlag gefunden

Für zwei Enten habe ich die norwegische Designagentur Yokoland angemailt, ob die die Originallegende irgendwo rumliegen haben und sie wollen mal schauen …

Lights are out, but anyhow this is what they see: It’s the devil, it’s you and me

Musikalisch ist The Devil, you + me ein völlig phantastisches The Notwist Album und ich hab keinen Schimmer, wieso das so außerhalb meines Fokus komplett an mir vorbei gegangen ist. Ich habe es 2008 im Apfelmelodienladen gekauft, allerdings so gut wie gar nicht gehört, sodass es sich nun gerade anfühlt wie eine Neuveröffentlichung für mich – was ganz kuhl ist.

Allein für das Console Geknister von Martin Gretschmann lohnt sich das Album unter dem Kopfhörer anzuhören. Allerdings sind auch Stimme von Markus Acher und viele super arrangierte Instrumente wohl gelungen. Abzüglich der gerade herrschenden Euphorie würde ich trotzdem sagen, dass es eventuell das 2002er Album (des Jahres) Neon Golden toppt. Das darf ich also nicht gegen die Last Shadow Puppets Platte in Frage stellen, sondern mich nur sehr freuen, dass es dieses tolle Album seit 2008 gibt und jetzt endlich auch hier im Bilderrahmen.

4:13 Träume unter den Sternen

Oh I love, oh I love, oh I love what you do to my Head

Da geht es dahin das Cure Jahr. Hat kein neues The Cure Album gebracht, aber hier und da etwas Erholung, bei drei Urlauben. Allerdings auch hier und da echt mehr Stress als notwendig, beim Pleitenalarm in der Firma.

So hab ich aus der ExtraBox mal das aktuellste und dreizehnte The Cure Album herausgeholt und will es mal komplett durchhören – Alte Sounds in neuen Gewändern erleben, denn das ist hier und da gut gelungen. The only One jüngst auch dank Kalender aufgelegt sticht als der gelungenste Cure Track deutlich hervor.

Keine Mussichdringendhaben-Platten aber mir fehlen tatsächlich auch ein paar Alben (über 30% wie wir in der Buchhaltung sagen):

  • Three imaginary Boys
  • The Top
  • Wild Mood Swings
  • Bloodflowers

Vielleicht gibt es die irgendwann mal dazu, wenn ich gar nicht mehr weiß, was ich kaufen soll …

In der Dunkelheit hergestellt

Ein Albumtitel der schon wegen Worten wie Dark Freude macht: Made in the Dark

Scheinbar bin ich gerade angefixt durch das Soloalbum von Joe Goddard richtig in einem Hot Chip Flash gefangen. Das erste Lied von Hot Chip welches mir im Ohr hängen geblieben ist, ist auch auf diesem Album: Ready for the Floor.

Viele Songs sind auf sehr unterschiedliche Art und Weise angenehm, daher wird es wohl noch das ein oder andere Wort zu Hot Chip geben die Tage.

Geister Eins bis Vier

nin

Trent Reznor und Atticus Ross haben hier auf acht Schallplattenseiten 36 Tracks gebastelt, die sich alle anhören, als ob hier schon kräftig für den Soundtrack-Oscar aus Social Networks geübt wurde.

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Alles in allem sind die 36 Tracks sicherlich sehr sehr anstrengend, aber zwei drei zufällig ausgewählte kann man durchaus mal bringen. Aber keiner ist so gut, dass man jetzt sagen: Alter Track 28 ist aber der Hammer! Aber Track 28 ist allemal zwischendurch wunderbar anzuhören.

Rummsen, zoschen, zischen, knarzen, säuseln und noch viele Geistergeräusche mehr.

Der Name der kleinen Schwester

sigurrosIm Januar 1994 kurz vor der Bandgründung wurde die Schwester von Jonsí dem Sänger von Sigur Rós geboren, die auch den Namen Sigurrós trägt und somit zur Namensgeberin für die Band wurde. Seitdem machen die Isländer lustige Musik beziehungsweise, so lustig klingt das gar nicht – eher nach, wie sagt ben_? Herbstmusik.

Nicht nur, dass Sigur Rós oft in einer Fantasiesprache singt, ihre Instrumente klingen auch stets danach umgebaut oder umgestimmt worden zu sein. Den Songs bringt das ganz oft eine schöne getragene orchestrale Atmosphäre und die leicht vor sich hin jaulende Stimme von Sänger Jonsi passt dann super dazu.

Die beiden Cover möchte ich gar nicht abbilden hier, da das eine die Band auf dem Weg zum FKK-Strand auf der anderen Straßenseite zeigt und das zweite zeigt ein Schiff weit draußen im Meer bei Nebel. An der Wand und in der Hand sieht es ganz gut aus, aber hier im Internet hat Po-Porn nix zu suchen und Nebel langweilt uns.

dautalogn

Auf dem Album Með suð í eyrum við spilum endalaust (das mit den Pötern) habe ich einen richtig heftigen Lieblingssong, nämlich: Með suð í eyrum við spilum endalaust (was soviel heißt wie: Mit einem Summen in unseren Ohren spielen wir endlos weiter) auf dem Album Valtari (Walze) mag ich die Seite C, mit den Tracks Dauðalogn und Varðeldur sehr sehr gerne – die sind aber sehr herbstlich und nen bisschen so, als wenn der Ring nicht in den Berg geworfen worden wäre.

Qualitativ sind die beiden Platten eine Ohrenweide, die würde ich mit zu den hochwertigsten Vinyls im Schrank zählen. Jeweils Doppel-LPs die auch maximal zwei Tracks pro Seite haben oder sogar nur eins und ordentlich gepresst, wie es sich gehört und dann anhört.

Sigur Rós steht im Plattenregal zwischen den unbeliefablen Shout Out Louds und Simon & Garfunkel in sehr guter Gesellschaft.

Reiß deine Seele raus

Letztens war hier ein nicht geplanter Oasisnachmittag, der damit starte einmal wieder Dont’t Look Back in Anger zu hören und damit endete, mehrfach mehrere der vier Plattenseiten des 2008er Albums Dig Out Your Soul zu hören, weil es irgendwie ein völlig super gelungenes Oasis Album ist. Und irgendwie fühlt es sich ein bisschen an, als wäre es die Entschuldigung für den Unfall 1997

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I’m outta Time

Leider erinnert nichts mehr an das gute alte Oasis Design, alles ist irgendwie so collagesque typografisch und fotografisch verdrömselt, mit Schmetterlinge die auf dem Jupiter Mond Io landen mit dem Saturn im Hintergrund.

Die Songs von Noel und Liam sind allerdings größtenteils brilliant und etliche übrigens obendrein mit Beatlesblut im Rhythmus, denn der Sohn von Ringo – Zak Starkey trommelt bei den meisten Tracks. Auch sehr geil, die vier Plattenseiten laufen auf 45 RPM, was die Qualität der Songs nicht schlechter macht. Endlich mal Oasis mit ewtas weniger Schrebbel.

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Wenn Oasis nur einmal im Jahrzehnt so ein Album raushaut, dann sollen die sich bitte eine Reunion 2015 oder 2017 oder so gönnen.

Das Zeitalter der Unterbewertung

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Ein Seitenprojekt des Arctic Monkeys Frontmannes Alex Turner hinterließ bei mir im Jahr 2008 unübersehbare Audiospuren. Poppige leicht ruppige Gitarrenmusik mit opulenter Orchesterbegleitung schuf hier für meinen Geschmack ein Album des Jahres.

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Ein bisschen nicht nur in die Musik verliebt, sondern auch in die Tante auf dem Cover <3

Der Track dessen Namen das Album auch trägt, The Age of the Understatement ist auch der ultimative Vorzeigesong dieser Platte, der es für diese Jahr auch zum Track des Jahres gebracht hätte, wenn sich die Kinderhand bzw. das Kinderohr nicht gleichzeitig mit mir für den Stadtaffen begeistern hätte können.

IMG_0352Außerdem mag ich es auch aus gegebenem Anlass sehr, wenn die Typografie auf die ein oder andere Weise stimmt.

Dorfkind hört Stadtaffe

Dorfkind hört Stadtaffe
Begeistertes Vinylkind

Damit meine Kinder nicht ohne das Wissen groß werden, dass es Musik auch von netten Tonträgern und nicht nur als digitale Dateien gibt, habe ich Glück gehabt schnell Vinyl zu haben, was die Kinder richtig gut finden. Peter Fox sein Album und sein Song Stadtaffe haben 2008 alles neu gemacht und uns ordentlich „gerockt“. Groß wie klein.

Danke, Peter.

stadtaffe
Flying Pickets – Fox, Peter – Frankie Goes to Hollywood