Lang lebe der Tod

Finger weg vom Stacheldraht?

Alles schon gesehen, alles schon gewohnt …

Am 13.7.2016 habe ich aus dem Strandkorb im Sommerurlaub das neue Casper Album Lang leben der Tod bestellt, noch bevor klar war, wie sehr ich mich in Kürze und für längere Zeit in mehreren Variationen mit dem Thema beschäftigen müssen würde.

Am 01.09.2017 also 415 Tage später, wurde die Platte dann auch mal veröffentlicht. Vorab gab es 2016 schon einen Song. Gemeinsam mit Dagobert und Blixa Bargeld entstand  ein Song der war oberdüster gemischt mit Dagobert-Poesie-Pop. (Über mein Dagobert-Album wollte ich unbedingt mal etwas schreiben, wenn ich mal mit einer Flasche Wein alleine bin.)

… und so sing ich ein Lied und noch ein Lied.

Thematisch hat das Album jedenfalls durchaus Zeug mein Album des Jahres zu werden. Es hat eigentlich alles, was sich das düster Popherz wünscht plus Textmaterial, was beim Verarbeiten von Vitasteps hilft.

Ein Absatz zum Produzenten Markus Ganter darf hier nicht fehlen: Der Herr hat schon zuvor Casper produziert, aber eben auch Dagobert, Sizarr und das Drangsal Album letztes Jahr. Jetzt schafft er es bei ein zwei Songs, seine Künstler alle zusammen nahezu perfekt zu vermischen. Der Track Keine Angst ist so ein Produkt dieser Mischkunst. Ich bin schwer verzaubert und hätte das Lied sehr sehr gerne mal mit dem Lieblingshasen gehört but goesn’t, nie wieder nicht Du nicht ich.

Es ist als ob man den Verstand verliert.

Im Radio gibt es seit Juni den Promotiontrack Sirenen, den ich auch schwer abgefahren finde. Seit Prodigy’s Fat of the Land hat es keiner mehr geschafft so dreckig und düster mit Synthesizern umzugehen. Auch Martin L. Gore nicht. Ist jetzt vielleicht etwas aggressiv, aber das passt schon.

Was mir gerade auffällt: Es gibt gar kein Rückspiel von Axel Bosse, auf dessen letztem Album Casper ja den besten Track mitgebaut hat.

Hat sich gelohnt so lange zu warten, es ist echt gut getimet.

Tag und Nacht

Tagweißes Vinyl, nachtschwarzes Vinyl, sonniggitarrige Songs und dunkelsynthetische Songs. Lustige Idee von 2raumwohnung, aber für mein Dafürhalten hätte das dunkle Album genügt und hätte ruhig etwas ausführlicher gemacht werden können statt dem Tagalbum, das etwas mau daherkommt.

1993

10 Songs in zwei Varianten zu produzieren habe ich aber bisher nicht so im Vinylregal, außer bei den Krupps mit den echten Songs und den Demosongs (was auch ne megasinnlose Aktion ist).

Menschenz

I’m only Human, ist ein Ohrwurm, den der Kundermund nach Hause gebracht hat. Jay hat deswegen zu Weihnachten 2016 eine BravoHitsKompaktScheibe bekommen, wo der Track drauf war.

Don’t put your blame on me

Das Vinyl folgte erst 2017 und ist eher sehr mau. Vielleicht noch so ein, zwei Rag’n’Bone Man Tracks sind mehr als nur Beiwerk, aber es ist vermutlich auch einfach nicht meins dieses Ragzeugs …

Hmm, ab ins Regal erstmal, zwischen Radiohead und Rage against the Machine.

Schon wieder mit K

Kein Blau für Niemand

Ich hatte mir gewünscht, dass nach einem Schwarzen und einem Weißen Album ein Blaues kommt, aber obgleich eine Bielefelder Gesamgstruppe die Kraftklubber unterstützt, kein schwarz weiß blau, sondern rot. Naja Club und Klub eben irgendwie auch, vermutlich macht das für Karl-Marx-Städter alles keinen Sinn was ich hier mir wünsch oder zurechtlege – ist ja auch kein Fußball, ist Vinylrock.

Der Opener Song verwirrt dann – Kraftklub mit K – Titel und Text kommt einem vor als hätte man ihn schon mal gehört, als hätten eventuell sogar die letzten beiden Alben irgendwie so angefangen. Dann wird es aber rockpoppig und man fängt wieder an das ein oder andere zu mögen, sollte aber zu dem ein oder anderen Song vorher die Kinder mit Textfilterschutz ausstatten.

45rpm

Aber was haben die Plattenhersteller dieses mal alles richtig gemacht, was ich noch zuletzt so sehr auszusetzen hatte? Genau: Das Doppelvinyl ist rot und es ist nicht irgend nen Kram auf der D-Seite, sondern die letzten drei Album Tracks und alle Tracks sind auf 45rpm ausgelegt.

So entzückt ein Doppelalbum technisch.

 

Welt ist weg

Beim ersten Blick auf das Cover war ich enttäuscht. Das sah auf den ersten Blick nicht so pralle aus …

Als ich die Platte auspackte war ich das nächste mal enttäuscht, ich dachte das Vinyl wäre orange – aber alles wird gut, muss nicht immer alles orange sein im Leben.

To the Sky, Sky, Sky!

Schwarzes Vinyl, aber die zehn Tracks von World be gone mit dem Vorabsong Love you to the Sky sind wunderschön. Jetzt nicht alle, aber einige dafür wirklich. Love you to the Sky ist so etwas wie mein aktueller Sommerhit, passend zu den ganzen schönen warmen Tagen draußen.

Erwähnenswert ist auch der Track Oh what a World, weil er eventuell der düsterste und irgendwie auch unerasureixte Song der letzten Jahre ist, aber sehr gut dabei.

Atlantis is calling …

Auch das Cover macht sich an der Wand sehr gut, außerdem trifft auch dieses ganze atlantisesque Restdesign sehr meinen Geschmack.

Also doch alles gut am Ende mit meiner 30!sten Erasure Schallplatte. Wenn mal Zeit ist sollte ich mal alle hören und dabei herausfinden, welche wohl die beste Platte ist, welches wohl das beste Album ist und was wohl der beste Mix und was die beste B-Seite ist. Das wird ein Fest.

Menschenz, jetzt hab ich mir nen Buch gekauft

Side A of D

Vinylabel kauft ein Buch, das passiert selten. Mal nen „Jetzt lerne ich PHP4“ oder so mal ausgenommen. Aber die Gorillaz haben Humanz ihr neues Album in einem schmucken ComicBuch rausgebracht und wenn ich ehrlich bin, dann finde ich das Buch besser als die Mucke. Ätzend war in dem Zusammenhang dann doch der Preis, aber so sei es nun.

Schutzumschlag
Comics

Trotz der Tatsache, dass Damon Albarn den Noel Gallagher mit dabei hatte, das ist für mich so ein bisschen das Unalbum des Jahres bisher. Messlatte hoch dank 2010 klar – aber das ist irgendwie nix. Schade.

Und im Regal steht das Buch dann neben den anderen Überformaten und ein paar Büchern der Mediengestaltung.

 

Musik ist die Antwort

Arolsen 24 hat letztes Wochenende stattgefunden und es hat einen Riesenbatzen Vinylauflagen gegeben.

Some Girls are bigger than others

Vinylabel hat den Donnerstag vor Ort verpasst und traditionell war dann erst nach zwei ordentlichen Freitag-Grillevents Vinylparty.

Reisebox

Während die halbe Samstags-Partygesellschaft ESC vor der Glotze glotzte, haben wir in der Partyhütte eine fast dreistündige Vinylsession mit Schwerpunkt Landesbeiträge gemacht: Depeche Mode für England, Falco für Österreich, Phillip Boa für Malta, Röyksopp für Norwegen, Roxette für Schweden, U2 für Irland und so weiter. Wie fantastisch eigentlich Achtung Baby ist, war eine der nicht ganz neuen Erkenntnisse.

Was auf den großen Boxen und bei dem Licht und Nebel immer saugut kommt, sind so Joy Division, Lakaien und Lacrimosa Düsternummern.

Ich freue mich schon auf Arolsen 2018 und werde auf jedenfall die Tage mal Insomnia und God is a DJ von Faithless besorgen, das war in keiner der diversen Vinylboxen.

Again and again and again and again.
 Aber das eigentlich Musikerlebnis fand digital erst auf der Fahrt nach Hause statt. Da Nils Fahrrad nach Hause fahren wollte, habe ich seinen Ladewagen nach Ostwestfalen zurückgefahren und dabei das neue Joe Goddard Soloalbum gehört, dabei dann mehrfach an dem Track Music is the Answer hängengeblieben. Das Vinyl war bisher bei mir zu Hause eher unbeachtet geblieben – aber heute morgen hab ich es dann auch mal analog an den Start gebracht. Irgendwie mein Arolsentrack des Jahres, auch wenn er erst zur Afterparty aufkam …
You’ve been healing my heart
Music is the answer to your problems Keep on moving then you can solve them

Joe Goddard stellt sich im Regal direkt neben das gerade neue Album von Goldfrapp.

Das Leben wird Dich jetzt sehen

Oranges Vinyl

Hmmm, dauert ein bisschen bis mal so ein bisschen von dem easy listening Lekman bei mir ankommt gerade. Momentan bin ich wohl eher aufnahmefähig für düstergedöns und nicht so sehr für schwedische Gitarrengutelaune.

 

Sieht vermutlich mit dem Zweiten besser?!

Jens Lekman hat ja sehr am Soundtrack 2011 mitgeschrieben und erinnert mich an einen Ausflug mit dem Hasemann in den Ruhrpott für eine Avocado-Gurkenmaske und lecker Essen und Neuigkeiten aus Berlin. In dem Zusammenhang ist es sehr witzig, dass sein neues Album buntes Vinyl bekommen hat. Ausgerechnet Orange, die Farbe zu der es auch schon Ärger gegeben hat.

All das fällt einem zu dem kalten Kaffee von früher ein, während man so denkt, Erlend Øye hat ähnliche Musik vor zwei Jahren netter gemacht.

Silberauge

Semidüsterer Synthiepop! Yeah, da kommt starker Sound aus dem crystalclearen Vinyl, welches heute pünktlich am Veröffentlichungstag geliefert wurde.

I feel your Heartbeat, Moon in the Mouth.

Mein allererster Goldfrapp Tonträger überhaupt, bisher habe ich nur nen Remix von denen irgendwo auf Kompaktscheibe. Und die Kompaktscheibe, die beim Musikexpress dabei war, hatte digitale Werbung für das Album mit dem Openertrack Anymore gemacht. Der war schon sehr ordentlich, aber da sind noch drei, vier andere Tracks auf der Platte, die auch ordentlich nach vorne gehen.

Digitale Karte für das Auto

Wo das Teil am Ende des Jahres landet bin ich mal gespannt, die Düsterness verzaubert direkt beim ersten und zweiten Hören ordentlich und auch vielleicht eweng mehr als das Depeche Mode Album von vor zwei Wochen. Jedenfalls liegt die zweite Seite gerade zum dritten mal auf, weil alles zwischen Zodiac Black und Ocean lückenlos den richtigen Ton trifft.

Ach so transparent ist ja nicht nur das Vinyl, sondern warum um alles in der Welt trägt Alison Goldfrapp unter ihrem Regenmantel sonst eher nicht mehr so viel?

Wo ist denn eigentlich nachher Platz im Plattenschrank für Goldfrapp?
Guck, neben The Glove (also Robert Smith) und Martin L. Gore – umrahmt von Göttern also.

Raum Neunundzwanzig

Zwei Künstler machen Musik. Einer singt einer klavierspielt. Einen – Chilly Gonzales – kannte ich nicht und einer ist Pulp-Sänger Jarvis Cocker. Sehr anders. Albumtitel ist kurz: Room 29, ein (Konzept-) Album über ein Hotel (-zimmer).

Aber witzig, dass die Platte durch das Plattenlabel Deutsche Grammophon irgendwie auch noch wie ein Reclam-Heft anmutet. Die fand ich früher in der Schule immer schon sehr anders.

Ich habs durchgehört, aber das mache ich nicht nochmal.

Aussehen ist falls mal nett …

An der Wand macht es sich aber sehr gut, als wenn die sich von uns den Pantoneton von der Tapete abgemalt hätten.

Geist

Depeche Mode Woche, das ist früher aufregend gewesen und heute auch.

Where?

Gestern kam schon die Vorabsingle (einen Tag vor dem Album) mit dem Musikexpress angeliefert. Mittlerweile kann ich mit dem Song ein bisschen was anfangen, es gab schon bessere Vorabsingles, aber die letzte und die von Exciter waren zB. schlechter …

There is so much Love in me

Heute dann einen Tag früher als erlaubt erwartet, das Album. Spirit – Zwölf Tracks verteilt auf drei Albumseiten (warum wohl so und nicht drei Tracks auf vier Seiten, man versteht die Presser nicht – keiner braucht das Logo auf Seite D?!)

Typografisch erinnert das ganze Innenleben an Violator, das ist sehr sympathisch. Klangtechnisch sind die Lieder natürlich nicht violatorich, sondern tatsächlich hier und da eher arctic-monkeyich, was an dem Producer James Ford liegen könnte – der auch z.B. das Album des Jahres 2008 produced hat übrigens …

Zeitlose Violator-Sans-Serifa

Auf dem letzten beiden Depeche Mode Alben konnte der Opener des Albums einiges, der ist diesmal eher etwas mau Going backward aber rockpopsynthiesounded zum letzten Drittel auch ordentlich ab. Irgendwie stereozischeln die Songs alle ganz geil, merke ich gerade mittig auf dem Sofa hockend, das finde ich ziemlich spaßig.

Ich suche noch das klassische Gore-Kunst-Lied, die Macromicrokosms scheinen es diesmal irgendwie nicht auf die Platte geschafft zu haben. Ach doch, aber Eternal ist nur zwei Minuten lang, das verpasst man wenn man ungeschickt ins Bad geht …

Die B-Seite ist neben diesem Kurztrack, Gahanwritten teils erinnert es an Soulsavers, aber löst immer spannend in Richtung Depeche Mode 21th CenturyTechniksounds auf – das gefällt auch sehr gut.


Strich drunter: Ich bin sehr angetan von dem Album, die zugegeben niedrigen Erwartungen wurde erfüllt und es ist durchaus abwechslungsreich und frei von Floppsongs. Das letzte Lied heißt Fail, bei dem bin ich mir noch nicht sicher, aber vielleicht lenkt mich auch der Name ab.

Schön, ihr alten Synthie-Popper.

Come on, people, you’re letting me down.

Ach witzig:
Es gibt sogar Songtextschnippsel, die bei uns im Palasthotel-Dialoge abbilden ...
Team: How could we commit the worst Crime?
mkernel: Pull the trigger!

Ich sehe dich

They say we’re in Danger

Da ist es das erste Album 2017. I see you, das neue Album von The XX.  Ein erstes und halbes weiteres Anhören sagt: Ganz okay, poppig, melodiös und ein wenig düster hier und da, aber da geht noch mehr dieses Jahr.

x

Witzig ist die Verpackung, das Cover ist nämlich Verspiegelt, man kann es entsprechend gar nicht fotografieren. Zudem ist im Booklet eine Seite spiegelverkehrt beschrieben, die man im Cover gespiegelt dann lesen kann.

I wish I could photograph that more untricky

Im Regal steht The XX nichtmal alleine im X-Sektor, denn ich sehe gerade, dass da zwischen Williams, Robbie und Yazoo auch noch the clan of Xymox steht, die wohl als X-Band gelistet sind.