James Bond Lieder

But you’ll never have my Heart

Auf der Suche nach der James Bond Song 7″ Single von We Have All the Time in the World (erstmals neu getriggert, als wir den letzten Bond im Kino gesehen haben – dort als Abspannsong) habe ich nur sehr teure Exemplare gefunden, war aber so verliebt in das Lied, dass ich bei JPC zum Schnäppchen gegriffen habe:

Die besten Bond Songs der letzten 50 Jahre

60er, 70er, 80er, 90er, 00er, 10er und das beste von heute

Obgleich ich alle diese Songs schon auf anderen Tonträgern – Kompaktscheibe wie 7″ oder 12″ Vinyl – besitze, habe ich diese sechs Seiten die letzten Wochen ständig gehört. Es gibt so viele super gute James Bond Lieder aus den gesamten 50 Jahren. Neben dem eigentlichen Louis Armstrong Klassiker Kaufgrund der Platten, hänge ich auch sehr an den Songs:

  • From Russia with Love
  • For your eyes only
  • Living Daylights
  • The World is not enough
  • Skyfall
  • No Time to die
  • und die anderen auch, außer Another way to die – das ist und bleibt schräg
  • und ich hätte für Spectre lieber den Radiohead Song zum gleichnamigen Bond

Bleib noch ein Weile, wenn Du mich willst

Die letzten Jahre war ich immer ein bisschen unischer, welches mein Album des Jahres wird. 2022 habe ich lange das Tears for Fears Album The Tipping Point gefeiert, als Album einer 80er Band, die nicht banal ein 80er Album produziert hat. So wie zB Soft Cell das dieses Jahr gemacht hat, obgleich nicht ganz schlecht, aber trotzdem recht banal.

Und da waren starke Bands mit neuen Alben dabei: Eels, Editors, Erasure, Shout out Louds, Bloc Party, Rammstein – alle schon mit Alben der Vorjahre im oberen Regalfach sondersortiert.

Aber 2022 war mir recht schnell klar: bringt Röyksopp ein Album (acht Jahre nach deren Album des Jahres) raus, dann wird das Aufgrund der Lieder, die man im zwei bis drei Wochentakt seit Januar auf Spotify geteasert bekam, sehr sehr stark.

Es wurde dann noch besser, denn es gab ein DreifachAlbum mit 30 Liedern drauf und während ich in den letzten Jahren auch bei den Songs des Jahres mehrfach nochmal reinhören musste, habe ich fünf der besten Songs 2022 auf Profound Mysteries 1, 2 oder 3 gefunden.

Zwei der vier Röyksopp Liedern mit Susanne Sundfør auf dem Album sind es, die dieses Jahr wieder und wieder alles für ein paar Minuten wunderschön gemacht haben.

If you want me und Stay awhile.

Am Ende eher enttäuschend sind bei mir Tocotronic, Liam Gallagher und Erasure wegsortiert worden – gerne und viel habe ich in der ersten Jahreshälfte allerdings noch White Lies / as I try not to fall apart und Arcade Fire gehört.

Auch die erste von den vier Seiten Zeit Album von Rammstein sind gut anzuhören, aber der Rest ging da irgendwie gar nicht. Kaum spannend war auch das erste der beiden Red Hot Chili Peppers Alben aus 2022, das zweite kann ich nicht beurteilen, da kam gar nicht erst Interesse auf.

Hätte Röyksopp kein Vinyl aus den 30 Liedern gemacht, dann wäre aber vermutlich House von den Shout out Louds oder Never let me go von Placebo mein Album des Jahres geworden. Bis zum 18. November hat auch deren beiden A sowie B Seite oft auf dem Plattenteller rotiert.

Kinderhand 2022

Topp auch die drei Seiten (bitte nächstes mal vier Seiten und 45RPM, man?!) von den EBM-Editors. Dabei der sehr lustige Bausteinetask.

Wir sehen uns in den Sternen

Ein neues Album von dem Popperlenkomponist The Lightning Seeds aka Ian Broudie ist da und fast hätte ich es verpasst, weil das blöde Release Radar nicht weiß, was ich in den 90ern abgefeiert habe. Zum Glück hat Slin gut aufgepasst – vielen Dank.

See you in the Stars ist Zuckerpop und es ist ein bisschen schade, dass die Platte nicht nach Wald schnuppert, so wie das Album Jollyfication nach Erdbeeren. Aber sie klingt sehr gut, also nicht nur wegen der Musik, sondern wegen der guten Presse.

1,2 sogar 3 tiefgreifende Geheimnisse

Tonight it’s you and me in total Unity

Seit etlichen Monaten – genau genommen schon das ganze Jahr – schwirren bereits neue Röyksopp Songs durch das weltweite Netz. Erst nur instrumental, dann einer mit Alison Goldfrapp als Sängerin. Nach einer Weile wurde bekannt, dass diese Tracks zu einem Album gehören werden, welches Profound Mysteries heißt. Wiederum ein paar Wochen später gab es dann dieses Album, aber man konnte es nur auf einer Kompaktescheibe oder Musikkassette (das war einigermaßen lustig, aber auch blöd ohne Kassettenspieler) erwerben. Vinyl sollte irgendwann später kommen …

from: vinyl@jpc.de

Dann kamen weitere Tracks in das Internet, die nicht auf dem Album Profound Mysteries enthalten waren und nach und nach entlüftete sich auch das nächste tiefgreifende Geheimnis: Es sollte auch ein Profound Mysteries II geben und auch ein Profound Mysteries III und eine alle drei Alben Megabox für 123 EUR – was ein Preis, für neues immerhin dreifach doppel Vinyl.

Heute am 18.11. ist die Vinylbox aus Georgsmarienhütte hierher gekommen.

18.11. am Veröffentlichungstag von Achtung Baby – große Dinge passieren immer Mitte Dezember …

Am Ende sind es 30 Lieder geworden, die laut den beiden Norwegern, jede ihrer kreativen Schaffensphasen über die letzten über zwanzig Jahre abbildet. Egal wann, die waren scheinbar immer schon mega geniale Synthiegötter.

Es gibt vier Lieder, welche die wunderbare Susanne Sundfør singt, wovon eins If you want me mein Track des Jahres wird – ganz bestimmt (wunderschön: die Kinderhände versuchen es auf dem neue Klavier von Familie B aus Bi nachzuspielen).

Allerdings gibt es ja überraschender Weise zwei Lieder bei denen Alison Goldfrapp ihr Debut bei Röyksopp gibt – die sind fantastisch, aber ob sie es in die Profound Mysteries Top 10 schaffen bin ich nicht sicher. Dorthin schafft es aber sicherlich die Songs

  • Unity von und mit Karen Harding PM2 und
  • Breathe PM1 und Just wanted to know PM3 von und mit Astrid S und
  • This Time, this Place PM1 von und mit Beki Mari und
  • Me&Youphoria PM3 von und mit Gunhild Ramsay Kovacs
  • und und und Denimclad Baboons ohne Vocalista – großartig
  • The Night PM3 von und mit Alison Goldfrapp ist auch super, allerdings besonders ab Minute 4:55 wo sie mit Singen fertig ist
Seite 12 – you feel it – believe it

Ein paar Songs von dem PM Teil 3 sind noch ganz neu und konnten in den vergangenen Woche noch nicht im Internet rauf und runter gehört werden, da wartet noch mehr Jamie Irrepressilble und Susanne Sundfør. Und

Could it be the right Time?
  • Stay awhile ist ein Duett von Susanne und Svein Berge himself – es treibt erneut ein paar Kanäle in die Tränen …

Die etwa 160 Minuten Klänge, Geräusche, Stimmen, Stimmungen, Beats alle verteilt auf so viel Liedgut, es ist Stand jetzt das beste, was ich seit langer langer langer Zeit um die Ohren und in den Händen hatte. Das Konzept Röyksopp macht fantastische elektrisch Musik und Gastsänger und -spieler helfen mit analogen Instrumenten und Stimme ist großartig, aber insbesondere Stay awhile zeigt, dass am Ende auch Svein selber auch ordentlich singen könnte und kann.

Dickes Doppel und dreifach Doppeldanke nach Norwegen – ihr macht den November 2022 so hell, als wäre wochenlang Midsommer!

Ey und ich habe sehr wohl gemerkt, dass Feel it PM3 eigentlich das selbe Lied ist wie Unity PM2 nur mit dem PetShopBoys-Heart aka Wetten dass…? -Sound und einer andern Performerin. Aber auch stark performt!

Wo ich kaum etwas anfangen kann sind die 3D Kontrukte, die es zu jedem einzelnen Track gibt. Als Bilder und auch als animierte Videos mit Rundumflug und Tiefenzoom. Das ist eine andere Kunst, die eben nicht klingt sondern sieht – ich sehe es nicht, ich höre lieber weiter – vielleicht nochmal Seite 9 …

Elektronikkörpermusik

Mit einer kleinen Verspätung ist das neue Editors Album EBM eingetroffen. Dreimal drei Tracks auf einem Anderthalberalbum in sonnenorangenem Vinyl. Auf der unbesungenen D-Seite, ist der MC Escheresque EBM Würfel eingeritzt …

Lit by mobile Phone-Light

In den Streamingdiensten gab es drei Tracks vorab zu hören, Heart Attack, Karma Climb und Kiss. Letzterer hat mich einigermaßen geflascht, so hat er neben einer wunderbaren Melody einen irgendwie wohlbekannten Gitarreneffekt, ich komme aber nicht drauf woher ich ihn kenne, orte ihn aber irgendwo bei Depeche Mode’s Ultra. Aber was dort flasht ist ein synthiebassgewubber, welches zeitweise sogar ganz alleine rumwabbern darf.

Der Rest des Albums ist auch ganz gut, aber ich sehe die Editors nicht auf dem Niveau von 2018 oder 2015. Obwohl, wenn ich den Song Silence nochmal unter dem Kopfhörer höre, es ist schon super anzuhören.

Aber hey, es ist kein EBM, es ist eher Editors und Blanck Mass – und das ist auch völlig ausreichend.

EBM

Aufgabe zu den anstehenden Herbstferien für die Kinderhand: Cover mit Lego nachbauen – check.

Basiert auf einer wahren Geschichte

Vor ein paar Wochen kam für mich sehr überraschend ein neues Erasure Album in die Schallplattenläden: Day-Glo, based on a true Story. Überraschend obwohl ich immer noch den Erasure-Information-Service Newsletter bekomme und das schon bestimmt über 25 Jahre, denn es war mein erster Kontakt mit Newslettern überhaupt.

Das neon-grün begeistert mich als Farbe absolut, aber das musikalische Kunstwerk ist eher eins der nicht so spektakulären Gesang- und Sound-Experimente. Wenig Gesang aber viel Klang, den man irgendwie so oder ähnlich schon mal gehört hat, einen aber sehr wenig weder an ältere noch an neuere Erasurewerke erinnert.

Hab es ein paar mal angehört, funktioniert nicht besser je öfter man es macht.

Leidenschaft, odr?

Ich besitze gar keinen Lacrimosa Tonträger außer dem Smashhit.ch Alles Lüge aus den frühen 90ern, der sich aber im Kompaktscheibenlager befindet.

Irgendwie also aller höchste Zeit, hier einmal – 30 Jahre danach – etwas Schweizer Düsterkultur auszuprobieren und das neue Album Leidenschaft – in rotschwarzem mamorierten Vinyl gegossen – einzukaufen und anzuhören.

Was soll ich sagen, ganz kuhl! Brachialer als erwartet und durchaus mit sehr hörenswerten Passagen, allerdings auch ohne auf vier Seite über einen Hit zu stolpern.

Lass mich niemals gehen

Weil mir die Platte im Frühjahr zu teuer war und ich auch bei den Teaser Songs nicht so aufmerksam war, habe ich Never let me go von Placebo erstmal nicht gekauft. Zum Sommerbeginn habe ich dann aber beides nachgeholt und bin zudem auch von dem Plattencover angetan.

Am Ende aber zählt dann schon auch noch die Musik und die ist tatsächlich richtig gut. Es ist ein Hammer-Opener-Song namens Forever Chemicals der sehr sound-verspielt und ansonsten mit gutem Gemisch aus Gesang und Instrument daher kommt. Auf den anderen drei Plattenseiten bleibt das Niveau der Lieder auch konstant hoch, sodass man große Lust hat egal welche Seite einfach noch einmal zu hören.

Placebo hat seine Schaffenspause tatsächlich gut getan, ist ein bisschen das Comeback des Jahres bisher.

Wir

Rabbit Hole, oh oh!

Mein erstes Album von Arcade Fire steht schon etwas länger im Fokus und nach einer Songempfehlung von Katha (und zwar The Lightning II), habe ich mir das weiße Vinyl recht frisch veröffentlicht schicken lassen. Rockt – ich feiere zudem noch den Track Age of Anxiety II (Rabbit Hole) ob seiner Blubberpoppigkeit ab.

We wird am Ende des Jahres definitiv eins der besten Alben werden, da hier echt jeder Song ein bisschen zündet und es eigentlich keine Länge und Schwächen gibt.

Ist auch direkt ein älteres Arcade Fire Album bestellt worden, zu dem es in Kürze einige Bibelzitate gibt.

Verlernend

You’re so cool – you’re so wow!

Walt Disco ist glamouröser RockPop, also im Prinzip wie Queen. Aufmerksam wurde ich einmal mehr über einen Song, der es in meine Wochenmixliste bei Spotify geschafft hat: How Cool Are You? und der Song ist wirklich so kuhl.

Ich mag das erste Logo der Band, also den Schriftzug vom Bandnamen, das macht das dunkelblau transparente Vinyl ein kleines bisschen hübscher als Music for the Masses.

Das Cover der Platte ist auch pompös, und ich hatte so das Gefühl, das könnte sich gut an der Wand machen.

Komm schon, du weißt es

Das letzt Liam Gallagher Album war schon halb gar, dieses hier hat jetzt fast nur eine schöne Plattenfarbe. C’mon you know überzeugt mich tatsächlich mit keinem Lied so richtig. Für mich ist es das bislang am wenigsten gelungene Album des Jahres.

Es steht jetzt erstmal bis zum Jahresende in der Jahreskiste vor dem Regal und dann schauen wir mal, ob es auf das Dach zieht oder neben die schöne Weihnachtssingle von vor anderthalb Jahren.

Haus

Kamen einem die vier Jahre vor dem letzten Shout Out Louds Album wie eine Ewigkeit vor, so bin ich jetzt gerade erstaunt, dass House tatsächlich (kaufmännisch gerundet) sogar fünf Jahre auf sich warten gelassen hat.

Aber es hat sich gelohnt, das Album ist zwar kurz und knapp, aber dafür sehr frisch. Klar, es hört sich wieder ein bisschen an wie ein The Cure Album, aber so ist das eben mit fröhlich, alberner bassgitarrenlastiger Musik. Gesang und Melodie ist jedenfalls bei den meisten der Tracks wunderbar anzuhören – und was definitiv eher Boa als Cure ist, ist die Gesangstimme von Bebban, die in einigen Liedern (zB High as a Kite, Mixed Up) dem Lied den finalen zuckersüßen Popklang verleiht – auch wenn man bei den Titeln direkt wieder The Cure im Kopf hat.

Fazit ist aber, ich sollte hier mal ausschließlich die Schweden abfeiern, die jetzt das sechste wunderschöne Album seit 2003 abgeliefert haben – Shout out Louds ist nicht zuletzt fantastische Musik der Gegenwart … wann kommt ihr wieder nach Münster?

Nicht eingeschränkte Liebe

Die alten Junkrocker aus Amerika haben vor ein paar Wochen ein neues Album veröffentlicht. Unlimited Love heißt das Doppelvinyl von den Red Hot Chili Peppers. Ich finde, dass man sich alle vier Plattenseiten ganz gut anhören kann, allerdings wartet man auf den Hit, während man sich stattdessen mit Radiomusik für über Vierzigjährige besudelt.

Leider kann ich gar nicht viel mehr dazu sagen, weil es gar nicht viel mehr zu hören gibt, aber es lohnt sich, die Platte nicht ungehört ins Plattenregal zu packen.

Als Fletch einmal ein Banane beim Konzert gegessen hat

Wir haben schon in den 90ern gelästert, was wohl der Job von Andrew Fletcher bei Depeche Mode gewesen sein mag.

Jetzt ist er mit 60 Jahren deutlich zu früh verstorben und das obwohl er sich im Verlauf von Konzerten auch mal dem Highlight hinreißen ließ eine gesunde Banane zu essen.

Klätsch haben wir ihn genannt, weil er ab und wann im Takt zu den Elektrobeat klatschte und nun wir es das so nicht mehr geben. Zudem stellt sich jetzt auch die Frage, wo nur noch zwei Depeche Modes über sind, ob es diese Band nun überhaupt noch geben wird.

In meinem Traum kommt ja Alan Wilder als neues altes Bindemitglied zurück und dafür verschwindet zudem der Drummer auf den Livekonzerten – das wäre zumindest für eine allerletzte Abschiedstour irgendwie schön …

Glück ist nicht beinhaltet

Die größte Überraschung des neuen Soft Cell Albums Happiness not included ist, dass der Song Purple Zone – anders als in der SingleVersion – nicht mit den Pet Shop Boys zusammen vorgetragen wird. Zu meinem Erstaunen macht das die Album Version besser, allerdings haben die Boys sich auch schon mal mehr Mühe gegeben, wenn sie anderer Leute Lieder geremixt haben.

Der Rest des Albums klingt wunderbar darkwavig, so wie man sich ein Soft Cell Album wünscht. Es ist natürlich 42 Jahre entfernt davon, so zu klingen wie Non Stop Erotic Cabaret, aber es sind ja auch 42 Jahre.

Art Design und gelbes Vinyl sind sehr nett geworden, ich denke das Album wird sich die nächste Zeit noch ab und wann in die Runde drehen.

Zeit

Banderole

Es gab im Vorfeld zwei Lieder, die als Vorabsingle Lust auf das neue Album Zeit machen sollten. Aber weder die Balade Zeit noch das Haurucklied ZickZack konnten einen frühen Nerv über mein Ohr treffen.

So lag, nachdem auch andere Ohren nichts Gutes hören konnten, die Messlatte nicht sonderlich hoch. Jetzt ist das Doppelvinyl mit schon mal perfekten 45RPM da. Es hat drei Songs auf den Seiten A-C und zwei auf der D-Seite. Ohne Erwartungen ist das Album gar nicht schlecht, aber es ist auch kaum ein bemerkenswerter Beitrag dabei. Liedtexte über Bitten nach großen Busen (reimt sich anders) sind hier höchstens bemerkenswert platt.

Dass die Länge der Lieder grafisch mit roten Linien auf dem Plattenlabel angezeigt werden, ist sehr schick gelungen.

Post Arolsen Post

You took me by surprise just like a Rainbow in the Night

Mein musikalisches Highlight des diesjährigen Arolsens hat mir DJ Franky beschert in dem er Den Harrow’s Don’t break my Heart auf den Plattenteller gelegt hat.

Arolsen DJ-Desk 2022

Tage zuvor war mir diese 80er Popperle schon auf Radio8080s postiv aufgefallen und ins Gedächnis zurückgespielt worden.

Schon direkt am Montag danach fand ich in der Internetplattenbörse meines Vertrauens einen Verkäufer der 12″ und 7″ Platte ohne zusätzliche Versandkosten anbot und den Platten eine sehr gute Qualität bescheinigte – was stimmt, die 12″ war sogar eingeschweißt, sozusagen gefange seit 35 Jahren.

Es ist schon erstaunlich, was es alles für Songs gibt, die einfach mal seit der Schlagerralley in den späten 80ern einfach so verschwunden waren. Jetzt musste es das neue aber nur ansatzweise gute Röyksopp und Rammstein Material vertreten.

Alphaspiele

Of Things yet to come

Hätte ich nicht in die Versandbestätigung geschaut, wäre mir ein kleine Überraschung für mich selber gelungen. Wann immer ich das neue Bloc Party Album Alpha Games gekauft habe, ich habe es vergessen, mich dann aber auf die Lieferung gefreut.

Mich erinnert es ein bisschen an die ersten Songs von Bloc Party, aber dann doch anders. Es kommt gesangstechnisch auch ein wenig wie frühes Artic Monkeys oder The Streets daher und hat musikalisch eine Menge prima Energie.

Von dem Traumalbum aus 2007 ist es tatsächlich aber meilenweit entfernt, obgleich der Charme von damals hier und da mal aufpoppt.

War ein etwas anderer Tanz in den Mai, dieses Album heute Abend laut beim Babysitten zu Hause zu hören.

Während ich versuche, nicht in Einzelteile zu zerfallen

Why every morning waking up must I try not to fall apart

Was ein wunderschönes Fazit zum Winterende, das jetzt mit ein paar Sonnenstunden endlich mal zu beginnen scheint. Mein zweites White Lies Album ist da und hat den fantastischen Titel: As I try not to fall apart

Diese Tracks sind zwar nicht von Flood produziert, wie bei dem letzten Album, aber es ist trotzdem durchgängig gut. Tolle Melodien, tolle Instrumente, gleiche Gesangstimme – für den Moment bin ich verzaubert. Suede und Pulp Prozent Ed Buller kann also auch etwas mit guten Bands auf Vinyl bringen.

Das Cover kommt mir bekannt vor. Annelise Keestra die Designerin ist wohl auch Fan von dem Shout Out Louds Album Our ill Wills oder Schifffahrtsschildern:

Andere Länder andere Farben, aber bei den Formen sind sich Schweden und England scheinbar einig.
Im S ist eine rechteckige Form und im I ein Kreis.

Der Wendepunkt zum Ende der Nacht

Und wieder eine Reunion, wo ich mich freue: Tears for Fears, hat auch ein neues Album veröffentlicht: The Tipping Point

Blind them with your Sound ‚cause it’s the End of Night

Es ist nicht der krampfhafte Versuch 80er Pop in meine Ohren zu bekommen, sondern es ist durchaus anders, als was ich sonst so mag, wenn es von den beiden Jungs kommt. Aber es ist schön und gipfelt in dem wunderbaren Lied End of Night, welches fast schon ein bisschen düster rockpoppig rüberkommt. Der Rest ist ein bisschen eine Mischung aus Cat Stevens und OrchesterPop, also durchaus gut anzuhören.

Aus Gründen die ich nicht ganz nachvollzogen bekommen hab, durfte man nur eine schwarze Vinylplatte pro Kauf bei jpc erwerben, aber die mintfarbige Variante so oft man gewollt hätte?

Hübsche neue Farbe im Farbsortiment jedenfalls.

Auf dem Cover sind ein Menge Katzen, den Kinderaugen hätte das noch vor Jahren sehr sehr sehr gut gefallen …

Extreme Zauberei

What do I do with the Magic?

Startet das Jahr mit einem neue Tocotronic– und einem Eels-Album sollte früh im Jahr alles gut sein möchte man meinen. Aber die Extreme Witchcraft Lieder verzaubern mich noch nicht. Sonst ist immer mindestens das eine Lied auf einem Eels-Album, was sich als mein neues Lieblingslied vorstellt. Das hab ich beim ersten mal Hören von dieser Platte bisher nicht gefunden.

Ich drehe die Platte mal nochmal um und höre nochmal durch …

Neongelbes/Pinkes Cover mit Mark E. als Motiv ist allerdings sehr gelungen.

Nie wieder Krieg in Dir in uns in mir

Das ist doch nicht so schwer

Gibt es jetzt ein Unglück, mit dem 13. Studioalbum von Tocotronic oder gibt es Nie wie Krieg? Zunächst mal ist es das erste Tocoalbum, welches Doppelvinyl ist und auf 45RPM läuft, womit es schonmal besser wäre als Das weiße Album und das Wie wir leben wollen Album.

Crash!

Im Klappcover gibt es ein Bandbild, welches laut Danksagungen von keinem geringeren Fotografen als Drangsal geknipst wurde.

Musikalisch fällt eine Menge mehr Instrumente aus der Orchesterwelt auf, aber auch tocotronische Gitarren ohne Ende. Im Wortspiel fällt auf, dass sich Kräuter der Provence und Champignons auf Chance reimt – schon ganz lustig. Erstmals gibt es ein Duett mit einer mir gänzlich unbekannten aber gut klingenden Österreicherin namens Soap&Skin.

Beim ersten Anhören finde ich es besser als das letzte Album. Ob ein richtiger Megahit dabei ist kann ich noch nicht sagen – mag zumindest das Duett schon ganz gerne.

Stereo 45 HIFI-Sound! Leicht lädiert, wenn nicht gar derangiert.

Es ist ein schönes erstes Album 2022, wie mir das ja insbesondere mit Tocotronic schon öfter mal passiert ist.