2023

Ziemlich gutes Depeche Mode Album, ziemlich nebenbei veröffentlichtes Philipp Boa Album und ziemlich überraschendes versetztes Doppel The National Album.

Die drei Werke sind meine Favoriten aus diesem Jahr.

Die größte Überraschung ist hierbei das BonusAlbum, welches einfach so beim 30sten Geburtstag von Boaphenia dabei war und vermutlich die besseren Tracks beinhaltet … Depeche Mode hat hohe Erwartungen erfüllt und The National einen großen Wunsch zum letzten Album erfüllt und die Musik genießbarer viel genießbarer gemacht. Der Lachabspann noch dazu macht diese Doppelpackung ein bisschen mehr zu meinem Jahresliebling als die anderen beiden.

Sechs Seite The National
Drei Seiten Depeche Mode
Zwei Seiten Boa
Padam

You in my New Order T-Shirt von The National oder Silent Running von den Gorillaz sind die Tracks die am meisten gefesselt haben. Oft und gerne gehört auch die Depeche Mode vorab Sinlge Ghost again und den letzten Track der Platte Memento Mori Speak to me. Für ein paar ordentliche Tanzschritte hat auch Kylie Minogue ihr Padam Padam beigetragen – was eine kuhle Nummer. Kann mich kaum entscheiden.

Liebeslieder von Peter Fox und Bonn Park Tracks von Dagobert entzücken auf ihre Art und Weise auch noch hier und da – Toskana Fanboy for Life mit Peter und Adriano Celentano zum Beispiel sehr.

Es ist auch ansonsten noch einiges an Neuheiten dazu gekommen, aber kaum mehr altes Zeug, scheinbar habe ich in den letzen Jahre die Lücken, die die Kompaktscheiben im Plattenregal schufen, aufgefüllt.

Ich habe überhaupt keine einzige Platte bei den Amaizonen gekauft, sondern beinahe alles in Georgsmarienhütte oder direkt im Dagobert Internetladen. Insgesamt sind es nur drei Viertel des Vorjahresbestellwerte gewesen und das, wo U2 und Peter Gabriel sündhaft teuer waren.

2023er, die neuen Alben, die neue 7″ Single

Single des Jahrs oder Song des Jahre?

Ghosts again ist sticht heraus auf dem Depeche Mode Album und ist irgendwie auch sehr nah an einem Song des Jahres. Allerdings mag ich auch die unfassbare Liebligkeit von Bay Rum aus dem Boa Porzellan Bonus Album und nicht zuletzt natürlich You in my New Order T-Shirt von The National.

Ich kann mich zwischen den drei Knallern nicht entscheiden.

  • Bester deutscher Künstler: Phillip Boa
  • Bester englischer Künstler: Depeche Mode
  • Bester amerikanischer Künstler: The National

Ghosts again
Depeche Mode

Am Ende kann es nur einen geben und wenn ich in den letzten Jahren auch oft enttäuscht war, dass Depeche Mode nicht an die großen Werke der 90er anknüpfen konnte, so freue ich mich dieses Jahr, dass Memento Mori und Ghosts again so überraschend gute Depeche Lieder mitgebracht haben. Es stand eigentlich schon in Düsseldorf nach dem Konzert fest, aber gerade auch noch einmal unter Kopfhörern final beschlossen.

Heaven’s dreaming thoughtless Thoughts my Friends

Eingabe / Ausgabe – hell- und dunkelmixig

Like the darkest Superhero … born so bright.

Das ganze Jahr über gab es im Internet jeden Monat ein neues bright oder dark oder beides Lied von Peter Gabriel. Zwischendurch hab ich mich tatsächlich sogar immer ein bisschen angezaubert gefühlt, denn auch diesen Peter mag ich.

Mitte des Jahres kam dann heraus, dass es zum Jahresende ein Album namens IO geben wird, input/output oder an/aus oder bright/dark oder 1/0 – ein Konzept, welches ich sehr gut aus dem Palast10tel kenne und mag. Hier kommt auch der Sponsor des sauteueren Albums ins Spiel: Es gab vor Jahren ein gutes Konzept, Leute aus dem Palasthotel anerkenndende Gutschriftenkredite neben dem Lohn stuerfrei zu gewähren, bis eine Sozialgesetzeslage das wieder untersagt hat. Jedenfalls hatte ich noch ein Guthaben, um mir genau diese beiden Platten im Mediamarkt zu kaufen und genau das ist am ersten Advents Wochenende passiert.

I wanted to connect Music and Art

Booklets

Aufgemacht sind die beiden Alben sehr hübsch – magenta für bright und brightblue für dark kommen die Zwillinge daher. Gibt immer fein drei Lieder auf einer Seite, also insgesamt 24 auf den acht gut klingenden Seiten. Im 24×12″ Booklet gibt es für jedes Lied eine Doppelseite, Mitwirkende, Songtext, Kunstbild wunderbar gestaltet.

Additional Synth: Brian Eno

Und wie finde ich dieses Dark und Bright

Sein Album in einer freundlicheren und einer düsteren Version zu veröffentlichen finde ich ja ein super Idee, allerdings für beide Varianten so sündhaft viel bezahlen zu müssen nicht, es sind am Ende ja nicht zwei superheftig unterschiedliche Alben (so wie hell und dunkel von den Ärzten). Vielleicht hätte ich mir nur die Dark-Version kaufen sollen, aber ich kann nicht sagen, ob ich die etwas bassigere und etwas anders gesungene Variante tatsächlich besser finde. Four kinds of Horses finde ich auch in der BrightVariante schon schön dark, aber der Darkest Star Engelchor gibt auch dieser Dark-Variante nen Superkick.

Am Anfang des Jahre(hundert)s hätte ich aber vor allem nicht gedacht, dass ich am Ende des Jahre ein Peter Gabriel Album so abfeier.

Bright / Dark Package

Trevor Horn

So the Story goes: Owner of a lonely Heart

Von ABC bis heute bin ich immer und immer wieder entzückt von Dingen, die Musiker mit Trevor Horn gemacht haben. Die Tage kam ein Album heraus, dass von ihm ist.
Trevor Horn – Echoes / Ancient & Modern

Hier feiere ich seine Sammelung von Liedern, die zuvor zum größten Teil nicht mit ihm in Verbindung standen, ein paar aber auch schon: Relax und Owner of a lonely Heart zum Beisipiel, aber Seal und Marc Almond von Trevor Horn produziert, als iTüpfelchen auf kuhlen Instrumentensound ist groß und großartig.

Im dazugehörigen Booklet erfährt man zu jedem Song und jedem Gastmusiker ein paar erklärende Wort, die zum Beispiel beschreiben, warum Iggy Pop für Personal Jesus ins Boot kam und dass sich der Song auf keinen Fall nach Johnny Cash anhören sollte. Wonach auch immer er sich nun nicht anhört, eigentlich war der Song (ohne ihn gehört zu haben) ein bisschen der Kaufgrund. Am Ende würde ich ihn nicht zu der besseren Hälfte dieses Albums zählen und lieber schnell mal das Original auflegen.

Aufwärts

As the Sun comes up, as the Moon goes down these heavy Notions creep around

Ich hab das R.E.M. Album Up schon in den späten 90ern geliebt, aber damals als Kompaktscheibe erworben, vermutlich zeitgleich mit diesem Alanis Morissette Vinyl.

I count your Eyelashes secretly

Leider steckt der Bong nicht in der Kompacktscheibe, dann wüsste ich es.

Auf discogs war Up dann immer viel zu teuer, aber die Kompaktscheibe stand lange als Konoten im Taschentuch neben dem Scheibenabspielgerät. Jetzt freue ich mich sehr über den 25. Geburtstag von Up.

Vinyl ist lange schon bestellt gewesen, aber es war lange unklar, wann es kommt und jetzt ist es da. Wunderbares Doppelvinyl, toller Sound und die Lieder bleiben großartig. Eigentlich alle außer You’re In The Air, das nervt via Instrumente und via Gesang.

Damals bin ich in erstet Linie bei Why not smile (I was sad for a while – 1998) dahingeschmolzen, ist immer noch einer der besten R.E.M. Songs und auf diesem Album ein bisschen die Single die keiner war.

Parallelen zu Ereignissen ein paar Woche zuvor sind noch ganz lustig. R.E.M. kam mir wegen der Serie The Bear wieder sehr nah und gerne ans Ohr, der Erfolg dieses Albums hängt Expertenmeinungen zu Folge ein bisschen daran, dass At my most beautiful sich so sehr anhört wie ein Beach Boys Song. Serie Beach Boys, da war doch gerade erst was …

Bauhaus Treppe

One million Years after now global Human Population is zero

Orchestral Manovers in the Dark in the Bauhaus

Als ich gelesen hab, dass das neue OMD Album Bauhaus Staircase heißen würde war ich schon begeistert – kurz danach habe ich mich auch über das sehr bauhausige Cover des Albums und dem roten Vinyl gefreut, blieb nur noch auf ein wenig gute Popmusik und etwas weniger Kunst als sonst zu warten, aber es hieß ja schon Bauhaus …

… und natürlich ist da Kunst (bei G.E.M. zB.) mit in den Songs, aber zwei drei Songs kann man gut laut im Autoradio hören. Bauhaus Staircase selber der Namensgebersong würde auf einer Best of nicht untergehen, der Rest der Songs eventuell schon.

Der Haussegen hatte noch einen Schlagersong auf der Seite 2 entdeckt, aber ich weiß nicht mehr welcher das war – aber OMD im ZDF-Musikantenladen wäre doch mal frisch.

Klatschtonspur

Laugh track bezeichnen die Filmer die Geräusche, die zB in einer Sitcom nach einem Superwitz eingespielt werden, um Gelächter an den Witz zu zaubern.

The National haben also ihrem brillanten 2023er Album First two Pages of Frankenstein noch ein Doppelalbum hinzugefügt, wo das Gelächter zum Album drauf ist. Wer jetzt B-Seiten oder aufgebrauchtes Material erwartet, wird überrascht, denn die Lieder auf Laugh Track sind genauso toll wie auf dem Vorabalbum.

Auch die beiden Cover sind sehr lustig und sehr ähnlich. The National hat ja vor Jahren mal ein TripleAlbum auf einen Schlag veröffentlicht, der mich super enttäuscht hatte, diesmal hat das mit einem+zwei Alben viel besser geklappt.

Klänge der Stille

Zmmmmm – Badong – Rearrrrrrr

Vince Clarke

Sein erstes Soloalbum hat gar nichts mit dem zu tun, was er zwischen 1980 und heute sonst so gemacht hat. Es ist keine VCMG-Techno, es ist keine CandyPopErasure und es ist kein DepecheModeDisco und es braucht rundum absolute Ruhe.

Watching the Record like Mona Lisa

Mein erster Hörversuch mit Vögeln und Familiengezussel rundherum ist kläglich gescheitert. Mein Kopfhörer-Frühstück mit Vince war dafür fantastisch. Mit wenigen Ausnahmen kommt alles ohne Menschenstimme klar, aber mit und bei Blackleg habe ich welche gefunden und das Lied auch direkt großartig gefunden. Es hätten die Zwerge aus Mittelerde gesungen haben können.

Vermutlich ist die Klangwelt zu anstrengend, um sie öfter zu hören, aber sie mindestens einmal unter den Kopfhörern aufzulauschen ist mein Tipp des Monats. Wer genau hinhört findet am Ende ein paar Erasure Erasure Sounds, die z.B. das White Rabbit macht.

Raubdiamantenglassplitter

Also es ist natürlich zunächst mal faszinierend, dass eine Band Alben und Songs produziert, welche sich vor 61 Jahrend gegründet hat – womit die Frage nach 30 Jahren von neulich wieder hochkommt.

Ich hab es jetzt zweimal gehört, und würde ich in einer Kneipe sitzen, dann fänd ich es adäquate Untermalung, wie die Ohren es in einer alten rauchigen Kneipe kuhl fänden. Wenn ich dieses Jahr mehr als zwanzig Neuheiten Alben gekauft habe, dann ist dieses vermutlich aber nicht unter den besten zwanzig.

Ganz lustig aber – es kam zusammen mit dem TaTu Album 200km/h in the wrong Lane aus Georgmarienhütte, welches in 45rpm abgespielt wird. Hiervon habe ich nur ein paar Songs gehört und dann die Stones angemacht, ohne dass ich die Geschwindigkeit verändert hab und zack hörten sich die Stones ein wenig wie TaTu an.

Also: Es freut mich für alle Stones Fans, dass es das Album gibt, aber sonst bräuchte man es auch nicht wirklich haben.

Jetzt und damals

Now and then I love you

Eine neue Beatles Single 43 Jahre nachdem John Lennon erschossen wurde, mit seinem Gesang, der durch eine neue KI-Technik restauriert wurde. Restaurationsquelle ist demnach eine Kassette auf der „For Paul“ stand und auf der Demosongs aufgenommen waren, die allerdings in einer nicht brauchbaren Qualität für damalige Verhältnisse waren.

In den 90ern gab es das auch keine Filtermöglichkeiten und so gab es Now and then nicht in der Anthology 1/2/3 Serie, obwohl es auch damals schon drei Songs waren und drei „neue“ Alben.

Künstliche Intelligenz im 21 Jahrhundert machte das Material jetzt doch brauchbar und so war es dann doch nicht umsonst, das George in den 90ern schon bisschen was neues dazu eingespielt hatte, denn das und neues von Paul und Ringo und vom Produzenten hat nun ein wirklich schönes neues Oasis Beatles Lied geschaffen.

Mal sehen, ob die Beatles in 20 Jahren damit und mit KI und Holografie auch nochmal in einer Hamburger Kneipe auftreten.

Brich die Spannung

Padam, Padam, I can hear your heart beating

Kylie Minogue’s 16. Album hat wieder Musik an Bord, die bemerkenswert stark ist. Suchten wir neulich noch nach Künstlern, die 30 Jahre nach ihrem ersten Hit, noch einmal einen Hit hatten, so kann man (wenn man denn I should be so lucky als Hit empfindet – Dezember 1987) jetzt behaupten, dass Padam ein erfolgreicher Hit ist, der insbesondere in den nagelneuen Medien der jungen Konsumenten viral geht (September 2023).

Das wären dann fast 36 Jahre!

Während Padam als Opener sehr steil geht, ist der Rest auf dem Album eher B-Seitiges Zeugs, was man sich zwar anhören kann, einen aber nicht durch das Wohnzimmer hüpfen lässt.

Setzt die Zeitreise aber munter fort.

Für genau das wunderschöne Gefühl

Whomes gonna take the Weight?

Kollegen empfahlen die Tage das neue Chemical Brothers Album. Bis daher kannte ich nur den Song Skipping like a Stone, den die Chemical Brothers einmal mehr mit Beck Hansen aufgenommen hatten. Der hatte mir gefallen, aber ich hatte den Rest nicht so eingängig in Erinnerung.

Da ich aber mal wieder Lust hatte Vinyl zu kaufen, habe ich eine ulkige Kaufliste bei JPC abgesetzt: Rolling Stones, Vince Clark, OMD, Chemical Brothers und For that beautiful Feeling ist dann als erstes geliefert worden.

Es ist ein 33RPM Doppelvinyl mit etwa 47 Minuten Spielzeit, also immer nur gut klingende 12 Minuten pro Seite. Während die Seite A und B unterhaltsam daher experimentieren kommen auf den Seite D und C die vier Songs, die der Grund dafür sind die Chemical Brothers immer wieder gerne zu hören.

For that beautiful Feeling

.

Feels like I am dreaming ist als vorletztes Lied der Gipfel des Album – als hätten die Chemical Brothers nie etwas anderes gemacht, als Starkstromtracks. Der Abschlusssong ist der Albumnamensgeber und auch sehr stark, Halo Maud die angenehme Gesangstimme des Liedes. Mindestens die Seiten C und D werde ich dieses Jahr noch etwas öfter hören.

Dank an die Kollegen für diese Empfehlung, ohne die ich das Klangerlebnis nicht gekauft hätte.

Fuchsige Liebeslieder

Eis, Pink Grapefruit und Gin

Ich bin anfangs gar nicht warm geworden mit den neuen Sachen vom Peter Fox – es war mir vermutlich nicht stadtaffig genug, aber es ist trotzdem mit jedem hinhören besser und jetzt habe ich mir dann endlich auch mal die Platte geholt – die erste Platte im zweiten Halbjahr …

Großes Kino kommt auf im Lied Toscana Fanboy, da es mit Adriano Celentano Gesang angereichert ist, was sehr gediegen rüberkommt. Gefixt hat mich der Kauf aber mit der Inez Nummer, die eine unfassbar kuhle Bassline im Song verbaut hat – Ich sehe die Zukunft pink.

Überhaupt ist der musikalische Schwung gepaart mit Text wie schon beim Stadtaffen fantastisch anzuhören – jetzt gerade bin ich schwer verliebt in die LoveSongs. Danke Peter.

Die Ballade von dem Leibwächter von dem Sänger von Blur

The Ballad of Darren heißt das 2023 Album von Blur und schon bevor man einen Song gehört hat, fragt man sich: Welcher Darren? Darren „Smoggy“ Evans, der Leibwächter von Damon Albarn ist es. Für ihn hatte Albarn den Opener Song des Albums The Ballad geschrieben …

Eigentlich ist es ein Blur Album, so wie man es von den alten Think Tank, etc. gewohnt ist. Nen paar super Gitarren Pop Hits, die durchaus radiotauglich wären, und ein paar schräge Ansätze, die Albarn Kunst sind.

Wenn das nächste Pet Shop Boys Album dieses Jahr auch noch veröffentlicht wird, dann hat jedenfalls Produzent James Ford, mit blur und Depeche Mode und den Boys echt eine gute Chance ein ordentliches Triple zu liefern.

Die Porzellandateien

Once I sang you a Story about Paul

Zum 30sten Geburtstags von Phillip Boa’s Boaphenia gab es nicht nur die weiße Boaphenia als neuaufgelegte Schallplatte, sondern eine neues Überraschungsalbum anbei – the Porcelain Files.

Trotz aller Sentimentalitäten mit dem 1993 Album bin ich auf den ersten Schlag verzaubert von dem Bonusalbum. Da sind zehn teilweise wunderbare Songs drauf, die beim ersten Hören direkt zum Tanzen, Springen und Träumen einladen.

Topüberraschung ist ein Song der featuring Pia ist, allerdings „nur“ alte Gesangsaufnahmen in den neuen Song eingebaut. Trotzdem sehr gelungen.

Paranoia, Engel und wahre Liebe

Christine and the Queens ist eigentlich Chris und noch eigentlicher Héloïse Adélaïde Letissier und hat bereits das dritte Album veröffentlich.

Aufmerksam wurde ich durch den wunderbaren Song To be honest, der vor Monaten die Mix der Woche Liste in meinem Netzmusikservice anführte. Da der Rest des Albums auch vielversprechend klang, habe ich das Vinyl bestellt und neulich als Überraschung zugestellt bekommen, da bei der Bestellung das Lieferdatum noch weit in der Zukunft lag und ich ja etwas vergesslicher geworden bin.

Irgendwas wollte ich noch schreiben, hab ich aber auch vergessen.

Elektrische Sonne

Gewohnte elektrische Kost gibt es mit dem neuen Album von VNV Nation. Mehr kann ich bald gar nicht dazu sagen, außer dass ich es ein bisschen mehr mag als Noire, das VNV Nation Album zu dem es keinen Beitrag gibt, weil es definitiv noch unbeschreibarer war als es dieses hier jetzt ist.

Aber natürlich kann man das tolle Artwork erwähnen: das ist wunderbarer schwarz weiß Minimalismus mit feiner schnörkeloser Typographie.

Und ich sollte erwähnen, dass das Album ein Doppelvinyl ist obwohl die Gesamtspieldauer der zwölf Lieder nur 63 Minuten sind. Vielleicht können die Verantwortlichen der Memento Mori Pressung hier noch einmal in die Abendschule gehen?

Die ersten beiden Seiten von Frankenstein

In my New Order T-Shirt

Auf das neue The National Album First two Pages of Frankenstein hatte ich mich sehr gefreut, denn es gab vorab Lieder beim Internetdienst, welche sehr poppig klangen. So ist es auch geworden. Es ist ein fröhliches Album, wenn man bedenkt, dass es von The National ist.

My Name is Paul

Die Songs in denen die beiden Damen Phoebe Bridgers und Taylor Swift singen helfen sind charmante Duette geworden.

Habe es die letzten Tage wirklich immer wieder gerne hören wollen.

Komischer Tanz

… and there’ll be better Days.

Wenn der Drummer einer Band plötzlich ein Soloalbum macht, dann erinnert mich das an die Erfolgsgeschichte von Phil Collins. Heute sprechen wir aber von Philip Selway, dem Schlagzeuger von Radiohead und seinem bereits dritten Soloalbum.

Beim Reinhören klingt es tatsächlich an etlichen Stellen wie Radiohead, aber ohne dass Thom Yorke singt. Eventuell muss ich das Album etwas öfter in die Wiedervorlage holen, denn aktuell ist da kein Song drauf, der mir ins Ohr flüstert, dass er unbedingt nochmal gehört werden möchte, so wie das bei Belle und Sebastian und den Gorillaz schon ist.

Transparent strahlendes himmelblau macht den Tonträger sehr schick, passend dazu gibt es ein mit seriösem Schriftbild grau auf weiß typografiertes Label in der Mitte der Seiten.

Der Haussegen fragt immer, wenn von dem Album was läuft, ob das Slut wäre – auch eine Art auszudrücken, wie gut das Album ist.

Shibata

Super

Ab sofort kann ich mit einem weiteren Tonabnahme-System Musik aus den Platten holen, denn diese Jahr hat es zum Wiegefest nicht nur Vinyl gegeben, sondern auch einen Audio Technica 95sh. Verbaut ist hier ein Abnahmejuwel, welches nach Shibata (das sieht aber nicht aus, wie ein italienisches Pantoffelbrot) geschliffen ist, welches auf Grund seiner Form, eine Idee genauer in der Tiefe der Rille Töne abholt.

Diverse Test-Berichte von Toningenieuren verhießen grandioses und ich muss sage, obgleich ich mir nicht den fetten klassischen Gesamtklang ins Ohr hole, bin ich zunächst auch von Eminem und Erasure ihrem neuen Klangbild entzückt.

Unter dem Kopfhörer höre ich zwar jetzt auch mehr Laufgeräusche, aber alsbald die von sattem Sound überlagert werden, ist es der Knaller. Die ersten Testsongs waren Grace vom Erasure Erasure Album und Without me von Eminem jeweils mit altem System neuem System im Wechsel.

Jetzt kann ich mich freuen, alle Platten nochmal in besser zu hören – allen voran vielleicht auch mal das HalfSpeedMasteredWhiteAlbum … ich bin kurz ein paar Platten weg vom Rechner …

Lieder der Hingabe

One 2 „40“

Ach Käse, da habe ich leider ordentlich in Langeweile investiert. Das „neue“ U2 – Album Songs of Surrender mit vierzig U2-Klassikern, die The Edge und Bono minimalistisch in neue Gewänder gespielt haben. Leider kann man davon immer nur ein zwei Lieder hören und dann macht man es gelangweilt aus oder sucht hektisch nach dem Original.

Ich dachte ja, das wäre viel viel besser und habe mir die „40“-Lieder Vinyl Edition besorgt, wo dann jeder Track 2,75 EUR kostet, aber keiner 2,75 EUR wert ist. Mal gewinnt man und mal die Plattenindustrie.

Das einzige was lustig ist, ist das alles auf der ersten Platte mit dem Song „One“ anfängt und auf der vierten und letzten Platte mit dem Psalmklassiker „40“ aufhört.

Sich dem Tod erinnern

I’m listening, I’m here now, I’m found

Passend zum Frühlingsanfang, aber getreu dem eigentlichen Vierjahrestakt bei der Album Produktion zwei Jahre zu spät, kommt drei Monate nach Weihnachten das neue Depeche Mode Album Memento Mori. Bei dem Albumtitel schreit viel nach dem Tod von Fletch, da durfte man im Vorfeld gespannt sein, ob dort auch diese Tragödie künstlerisch verarbeitet wurde.

Kein Warten bis der Postmann kommt möglich …

Ein bisschen war also heute die Aufregung eines Geburtstagskindes zurück und warten auf den Postmann war daher nicht möglich. Es musste schon in der Früh eine Internetdienst aushelfen, die Neugier zu stillen.

Es finden sich definitiv auch so schon erste gute neue Lieder.

14:00 Uhr kommt dann die Post und bringt das opaque red almost double Vinyl und da ärgere ich mich wieder etwas, denn die vierte Seite ist unbehandelt, während auf den anderen drei Seiten vier Songs sind – das geht auch umgekehrt Leute?

Mal abgesehen davon, dass ich mit dem schon vorab bekannten Opener My Cosmos is mine Lied nicht klar komme, ist der Rest echt gut. Viele schöne Melodien mit dem Synthie vorgetragen, etliche schöne Gesangespassagen am besten gelungen in dem anderen vorab schon bekannte Track Ghosts again.

Am Ende hat Produzent James Ford, mit den beiden Depeche Mode Männern ein hörenswertes Album gemacht – da bin ich schon gespannt, ob er das auch mit den beiden Männern von den Pet Shop Boys im Laufe des Jahres auch so hinbekommt. Gespannt sei.

Mittlerweile das ganze Album mehrfach gehört und auch die Kopfhörer und Kredits dazu geholt, es ist schon eine ganze Menge gut und interessant an dem Album. Bonus Songwriter Richard Butler zB, der Martin beim dichten geholfen hat. Songs die Dave geschrieben und Martin und der Produktionstrupp fertig gemacht hat. Außer mit dem Opener (Dave seinem Favourite here) bin ich mit den anderen elf Liedern auf mehreren Ebnen, Text, Sound, etc. superfein. Ein tolles Album so direkt auf den Ohren.

Der Vinylbug, der einem einen Knacker mitten in Ghosts Again aufdrängt, ist leider sehr ätzend.

Salzgebäckinsel

Stop, ‚cause you’re killing me

Die ComicBand Gorillaz hat ein neues Album gemacht. Diesmal treiben sie sich scheinbar thematisch auf Crackers Island herum. Aufmerksam gemacht hat die Single und das Video Silent Running, ein Track und ein Filmchen das einen tatsächlich drei Minuten und ein paar Sekunden ganz gut fesselt.

On Cracker Island I was born …

Der Rest des Albums hat auch etliche gute Momente, aber vermutlich wird keiner davon der Track des Jahres – allerdings ist das Album auch kein Kandidat, der in Kürze aussortiert wird. Ziemlich gut gelungen und bemerkenswert ist der Track mit Fleetwood Mac Stevie.

Die Vinylfarbe neon-lila ist tatsächlich auch ein Hingucker und wenn mal Comic Tag an der Platten-Cover-Wand ist, dann kann man sich auch das Cover dort gut ansehen.

Späte Entwickler

I don’t know what you see in me

Erstes 2023er Vinyl ist da. Zwar steht auf dem Album 2022, aber das Veröffentlichungsdatum ist der 13. Januar 2023. Es ist meine allererster Belle & Sebastian Tonträger überhaupt, dabei plane ich seit über 20 Jahren mir von den Schotten Musik anzuschaffen.

Auch dieses Album Late Developer wäre komplett an mir vorbeigegangen, wenn Slin mir nicht die wunderschöne Single I don’t know what you see in me vorgestellt hätte. Der Rest drumherum gefällt auch gut.

Beim Plattendealer in Georgsmarienhütte gab es die schwarze und die orange, aber die orange war günstiger, da hab ich es lieber es wird von der Orangen gespielt.

Neben dem orangigen Vinyl ist auch das Artwork sehr gut gelungen, schöne Schrift, schöne Bilder, alles in einem großzügigen 12″ Büchlein zum mitlesen und hübsch finden optimiert.

Belle & Sebastian wandert erstmal in mein Zwischenregal 20er Jahre würde aber in dem großen ganzen zwischen Jacob Bellens und den Beginnern Platz finden.

Das neue 20er Plattenregal