Mondmusik

Nach fast und furiosen vier Monaten Pause gab es am Freitag mal wieder neues Vinyl und es ist auch weiteres bestellt für dieses Jahr …

Transparentes veganes Biovinyl, laktose und glutenfrei – aber mit Pressfehler in Song#1

Mittlerweile liegt die Messlatte für neue Coldplay Alben nicht mehr so hoch. Seit mehreren Alben ist es eher so als wenn man mit nach Rosen duftender blinkender Watte beschmissen wird. Mal Worldmusik mal Kitsch und ab und wann mal ein netter Track.

Moon Music fängt mich jedoch erstaunlich gut direkt mit dem Intro namens Moon Music. Gesang ist gut, Pianomusik ist sehr hübsch. So kommt man sehr gut ins Album. Folgt der nette Hit des Albums, den man seit einigen Monaten schon als vorab Stream kannte.

Feels like I’m falling in Love. Wäre ein Lied, dass ich mit in die Top 20 Coldplay wählen würde, schätze ich ohne jetzt genau die anderen zwanzig Top Songs zu kennen – zehn davon sind vermutlich auf X&Y.

Die anderen Songs gefallen auch sehr gut – mehr oder weniger unbekannte Gastmusikerinnen sind gut in die Songs eingebaut. Alles in allem sind mehr tanzbare und mitfeierbare Lieder auf den beiden BioVinylSeiten als die drei Alben zuvor zusammen.

Ich habe die Platte direkt auf der Coldplay Seite bestellt und zwar die wunderbares Buch mit von Martin bemalten Songtextblättern bestellt bekommen. Das ist nett aufgemacht in Stoff eingebunden und so – das Album ist Oldschool auch als eine Kompaktscheibe mit in dem Einbund und es gibt eine Papp-Brille mit der man alles so leicht verschwommen mit Regenbögen an den Konturen sieht.

Klugschiss des Tages :: Chromatische Aberration nennt sich dieser optische Effekt, der auftritt, wenn verschiedene Farben des Lichts durch eine Linse unterschiedlich stark gebrochen werden. Dadurch treffen die Lichtstrahlen nicht exakt an derselben Stelle auf, was zu Farbverschiebungen an den Rändern von Objekten führen kann. Diese Verschiebungen zeigen sich typischerweise als rote, blaue, grüne oder violette Ränder.

Musik aus den Spären

Boys don’t cry?!

Music of the Spheres der Albumtitel des neuen 2021 Coldplay Albums klingt ein bisschen wie ein 87er Albumname von Depeche Mode. Leider klingt das Album selber eher wieder bei den meisten Songs nach esotherischem Breierlei und dabei hatte ich die Vorabsingle Higher Power schon als gutes Comebacklied abgefeiert.

Grün und mamoriertes Vinyl ist so zwar neu bei mir im Regal, aber vermutlich wird auch dieses Coldplay Vinyl eher seltener auf dem Plattenteller liegen.

Fallschirme

I wrote a Song for you and it was called „Yellow“

Habe ich doch vor lauter Umstellen der Lockdown Geschichten gar nicht gemerkt, dass ich ein 2000er Album vergessen hab, was auf gar keinen Fall unbemerkt im Plattenschrank bleiben sollte – Parachutes von Coldplay – weil es die Summe der super 2000er ordentlich ergänzt.

Auf Kompaktscheibe ist das Album damals im Erscheinungssommer angeschafft worden, weil es kurzfristig kaum was anderes im Ohr gab, als Coldplay. Trouble und Yellow zumeist, die beiden Übersongs aus dem Album. Und entweder weil die beiden so supergut und nicht wegdenkbar, sind die anderen Songs auf dem Album doch eher sehr mau, verglichen mit Songs aus den späteren Alben, insbesondere dem X&Y.

Update der 2000er

Jedentagleben

Ach ich weiß auch nicht, da kann ich jetzt gar nichts mit anfangen. Kaum Coldplay Gesang und Klang, dafür viel Weltmusiksounds und Chor. Mag ja sein, dass die Welt zum Leben an jedem Tag sowas braucht, um sich gemeinsam in den Weltfrieden zu singentanzen, aber hier zu Hause ist friedlich genug – will ich nicht wirklich mehr von hören.

Auch auf der Suche nach etwas Single/Radio tauglichem bin ich nicht so richtig fündig geworden. Orphans, der Vorabtrack ist jedenfalls genauso Weltgekreische, wie der Rest. Irgendwie war es kuhler als Chris noch alleine rumgeweint hat.

Das Cover muss man auch nicht aufhängen. Das nächste Coldplay-Album wird sicherlich besser. Ach so und auf so ein Konzert muss ich auch nicht gehen, aber Coldplay macht ja auch erst wieder Konzerte, wenn die Welt gerettet ist bzw man CO2-neutral Welttouren kann – das finde ich mal ein ordentliches Statement, das mich zumindest ein bisschen mit dem Konzept Everyday Life versöhnt.

Erinnerungen … nicht öffnen!

Warum nicht, Goldschatz?

Genau sowas wie das – Gitarrenpop und Synthiepop und sich noch Coldplay für einen Track dazu holen, das hat beinahe das Zeug zu einem Track des Jahres, aber dafür gab es vermutlich zu viele Tracks dieses Jahr, die diese meine Ansprüche auch erfüllen. Aber es dürfte der Urlaubshit 2017 sein, denn da ließ sich das dänische Radio auch nicht lumpen, diesen Track drei-viermal am Tag zu spielen.

Erinnerungen an sowas wie einen Goldschatz :-)

Was ist mit dem Rest des Albums? Schon ähnlich, aber es fehlt dann am Ende die Stimme von Chris Martin, um es zu einem ebenso Hammeralbum werden zu lassen, wie Something just like this ein Hammertrack ist.

Memories – Do not open! von den Chainsmokers sortiert sich im Regal direkt neben das neue Casper Album und The Charlatans.

PS: Coldplay hat diesen Track nochmal in einem nicht so kuhlen Mix auf eine hübschfarbige Kaleidoscope EP gepresst., die hat immerhin eine kuhlere Farbe als diese pseudogold der LP.

Danke an Arne für das GifMakerTool – rockt, mehr als die EP :-)

Ein Kopf voller Träume

Boa, was das Album schonmal ist, ist das bunteste Album des Jahres. Ein Süßigkeitenstand auf der Kirmes ist ein SchwarzWeißFilm dagegen. Aber na gut: Normalerweise habe ich ja erstmal nichts gegen CandyRockPop.

Full of pink Dreams

Coldplay hat sein neues Album raus – A Head full of Dreams, gerade so, dass es Weihnachten ordentlich viele auf ihren Tonabspielgeräten haben, gab es auch das Doppelvinyl: TransparentPink und TransparentBlau sind die beiden Platten und das erste Durchhören war okay. Ist jetzt kein Track des Jahres drauf, aber schlecht ist das Ding nicht, nur haben andere Bands dieses Jahr schon deutlich bessere Träume im Kopf gehabt.

Haben sogar den Noel G. zum Gitarrespielen helfen überredet bekommen beim letzten Track, aber das muss man wissen, um es mitzubekommen. Aber wenn man es denn mitbekommt ist es gelungen.

Tja, das war wohl das letzte neue Album des Jahres, schätze ich mal, dann muss ich mir ja langsam klarer werden, was jetzt von all den guten Sachen, das Beste vom Besten war. Und Coldplay war es nicht.

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Bunt und 3D

Sprich

Nur den sprechenden wird geholfen. Und so unternehmen Kraftwerk Coldplay einen Versuch dem aufmerksamen Hörer auch einmal auf ihre leicht dahherjaumernden Art, diese Lektion mit dem Track Talk zu lernen.

talk

Der Kraftwerksample von Computerliebe ist sehr sehr gut eingearbeitet in dieses Stück – eins der vielen Sahnehauben, die X&Y am Ende auch dazu gemacht haben, was es ist.  Dazu gibt es die nette B-Seite namens Gravity.

Ten Inch Tales

In meinem Regal gehen auch drei Platten auf Tauchsatation, weil sie klein sind. Klein aber oho. Allerdings muss ich mich erstmal einmal wundern, was es für ein Quatsch ist, 10″ Platten rauszubringen. Ich könnte es verstehen und fände es lustig, wenn Trent Reznor 9″ Vinyl rausbrächte, aber Zehn – macht keinen Sinn.

ten-inch
Kaum merkbar, aber 2″ kleiner als ne richtige Platte.

Trotzdem habe ich drei:

  • Tears For FearsShout
    Mutmaßlich die Single des Jahres 1984
  • Frank BlackHeadache
    ein alter PC69 Klassiker
  • ColdplaySpeed of Sound
    sogar in crystal transparent und mit zwei X&Yige Bonustracks auf der B-Seite

12-10-7
12 zu 10 zu 7

Uhren mit zitterndem Herzen vermischt

Gerade eben noch den Kings of Covenience – What I Can Save You From HammerMix abgefeiert, da fällt mir im Regal der nächste Røyksopp MegaMix in die Finger. Clocks von Coldplay, Røyksopp Trembling Heart Remix ist mindestens auch der Mix des Jahres.

clocksmix

Clocks ist in der Coldplay Version allerdings besser gelungen und in der zweiten Coldplaywahn Welle von mir 2003 auch zur Single des Jahres gewählt worden.

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Closing walls and ticking clocks, gonna come back and take you home.

Jede Träne ist ein Wasserfall

Die
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dreidimensionale
teardrop3
Platten
teardrop4
Hülle
teardrop1ermöglicht es, das Cover der schön blauen 7″ vorab Single zum 2011-Coldplay-Album immer mal wieder ein bisschen anders aussehen zu lassen.

Ich mag die ganzen 2011er Stücke von Coldplay nicht so sehr, dass ist alles überproduzierter Lärm mit Gejaule und zu allem Überfluss auch noch mit Rijänna oder wie die heißt.

Aber die Verpackung – Nette Spielerei!

Geistergeschichten

Manchmal muss man ja nur heftig genug von einem Album enttäuscht werden, um dann das nächste ohne einen Erwartungshorizont dann entsprechend unerwartet gut zu finden.

stories
Call it magic

Das ist bei den Ghost Stories von Coldplay passiert. Das Album ist sehr minimal produziert und ruhig, vergleichbar mit dem Everyday Robots von Herrn Albarn. Das mag ich sehr gerne. Wird nicht in der Liga von Parachutes und X&Y ankommen, aber es ist besser als die letzten drei Alben würde ich jetzt mal behaupten.

Ich höre es jetzt heute schon zum dritten Mal, einmal leise im Büro und jetzt zum zweimal bisschen lauter vom neuen Vinyl. Insbesondere der Track Magic ist wirklich gelungen, so sehr das ich ihn mir erstmal für die Tracks des Jahres mit merke.

Ach witzig, das Album hat auf der B-Seite einen instrumentalen halfhidden Track, der nach einer ca. zwei minütigen Ruhepause kommt.

Und eine Sache kann ja bei einem Album auch immer noch etwas mehr bewirken, wenn dank eines schönen Covers das Auge mithört:

ghost
Geistergeschichtenflügel.

 

X & Y

Oh was habe ich dieses Album geliebt. Ich habe selten solange gedacht, dass ich nie wieder etwas anderes hören will. Und dann dieses bunte aber ordentiche Artwork, ganz, ganz, toll.

x & yDas Doppel-Vinyl selber ist in einer extraaufwendigen Box unterwegs und auf einem Poster wird dieses Coloralphabet genauer aufgeschlüsselt.

2005 war einfach ein so schönes Jahr, toll dass es da auch noch dieses Album dran erinnert, immer mal wieder, wenn man heute acht Jahre später eigentlich nen ordentliches bisschen die Nase voll hat von Coldplay …