Sich dem Tod erinnern

I’m listening, I’m here now, I’m found

Passend zum Frühlingsanfang, aber getreu dem eigentlichen Vierjahrestakt bei der Album Produktion zwei Jahre zu spät, kommt drei Monate nach Weihnachten das neue Depeche Mode Album Memento Mori. Bei dem Albumtitel schreit viel nach dem Tod von Fletch, da durfte man im Vorfeld gespannt sein, ob dort auch diese Tragödie künstlerisch verarbeitet wurde.

Kein Warten bis der Postmann kommt möglich …

Ein bisschen war also heute die Aufregung eines Geburtstagskindes zurück und warten auf den Postmann war daher nicht möglich. Es musste schon in der Früh eine Internetdienst aushelfen, die Neugier zu stillen.

Es finden sich definitiv auch so schon erste gute neue Lieder.

14:00 Uhr kommt dann die Post und bringt das opaque red almost double Vinyl und da ärgere ich mich wieder etwas, denn die vierte Seite ist unbehandelt, während auf den anderen drei Seiten vier Songs sind – das geht auch umgekehrt Leute?

Mal abgesehen davon, dass ich mit dem schon vorab bekannten Opener My Cosmos is mine Lied nicht klar komme, ist der Rest echt gut. Viele schöne Melodien mit dem Synthie vorgetragen, etliche schöne Gesangespassagen am besten gelungen in dem anderen vorab schon bekannte Track Ghosts again.

Am Ende hat Produzent James Ford, mit den beiden Depeche Mode Männern ein hörenswertes Album gemacht – da bin ich schon gespannt, ob er das auch mit den beiden Männern von den Pet Shop Boys im Laufe des Jahres auch so hinbekommt. Gespannt sei.

Mittlerweile das ganze Album mehrfach gehört und auch die Kopfhörer und Kredits dazu geholt, es ist schon eine ganze Menge gut und interessant an dem Album. Bonus Songwriter Richard Butler zB, der Martin beim dichten geholfen hat. Songs die Dave geschrieben und Martin und der Produktionstrupp fertig gemacht hat. Außer mit dem Opener (Dave seinem Favourite here) bin ich mit den anderen elf Liedern auf mehreren Ebnen, Text, Sound, etc. superfein. Ein tolles Album so direkt auf den Ohren.

Der Vinylbug, der einem einen Knacker mitten in Ghosts Again aufdrängt, ist leider sehr ätzend.

Meine Freude 2023

My Joy, the Pleasures I’ve missed

My Joy ist die Single-B Seite der vielleicht besten Depeche Mode Single (Walking in my Shoes) aus dem Jahr 1993. Nachdem 2022 das Jahr des Schreckens für in Bezug auf Depeche Mode war (Fletcher ist tot, das ist immer noch krass), könnte es jetzt schon ein Jahr der Freude auf ein für Ende März 2023 angekündigtes neues Album sein, welches dann ziemlich genau 30 Jahre älter ist, als diese Single, die ich im April 1993 bei Ween in Bielefeld gekauft habe.

Das Plattenregal ist also vermutlich Ende 2023 um ein, zwei DM-Vinyls voller als jetzt und das wo jetzt schon Depeche Mode den größten Teil an 12″ Vinyls und 7″Vinyls stellt, nicht zuletzt Dank der Spezial-Sammelungs-12″ aus den letzten Jahren.

Diese Sammelung könnte ich mir ganz gut zum Jahresauftaktsgehör vorstellen.

Als Fletch einmal ein Banane beim Konzert gegessen hat

Wir haben schon in den 90ern gelästert, was wohl der Job von Andrew Fletcher bei Depeche Mode gewesen sein mag.

Jetzt ist er mit 60 Jahren deutlich zu früh verstorben und das obwohl er sich im Verlauf von Konzerten auch mal dem Highlight hinreißen ließ eine gesunde Banane zu essen.

Klätsch haben wir ihn genannt, weil er ab und wann im Takt zu den Elektrobeat klatschte und nun wir es das so nicht mehr geben. Zudem stellt sich jetzt auch die Frage, wo nur noch zwei Depeche Modes über sind, ob es diese Band nun überhaupt noch geben wird.

In meinem Traum kommt ja Alan Wilder als neues altes Bindemitglied zurück und dafür verschwindet zudem der Drummer auf den Livekonzerten – das wäre zumindest für eine allerletzte Abschiedstour irgendwie schön …

Rosengarten

Enjoy

Kein Cover findet sich in meiner Tonträgersammelung so oft, wie die Violator Rose und ihre Adaption auf der Single von Enjoy the Silence. Die Art der Tonträger ist in den letzten 32 Jahren auch auf etliche Art und Weise erweitert worden. Von Violator kam zuletzt sogar die MD ins Haus. Das Vinyl von Violator wäre vermutlich die älteste Platte hier in der Sammlung, aber die ausgestellte Variante ist eine Nachpressung. Das 1990 bei Phonac in Bielefeld gekaufte Original ist im Dauerverleih beim Medienherz zu Hause.

Vier Überlebende aus der Schuldisco

Auch die CD gibt es im Haushalt mindestens doppelt, da auch der Haussegen die Silberscheibe schon in den 90ern besaß – eventuell gibt es eine dritte Ausgabe, deren Cover aber im Kunstunterricht in meiner Depeche Mode Disco (wir mussten unsere LieblingsDisco in einen Schuhkarton bauen) verbaut wurde.

Die Hauptdarsteller der Disco haben die 30 Jahre überlebt, allerdings ist – wie auch im echten Leben – hier und da der Lack etwas ab.

Rose im 21. Jahrhundert

Die neusten Platten aus der Rosengarten stammen aus der 12″-VinylBox, die es erst vor ein paar Monaten dazugab – Qualitativ sehr hochwertige Tonträger, die ihrerseits in eine rote Box mit Rose sortierbar sind – allerdings hat diese Rose ein Designupdate bekommen und passt für mein Gefühl so nicht in die Reihe der Originalrosen.

Weiß eigentlich irgendwer, wo mein MiniDiscPlayer ist – ich hab die Violator glaub ich noch nie darauf gehört. Und wann gibt es endlich mal was gutes Neues?

Wie sehr mag ich Depeche Mode noch?

Ich habe herausgefunden, dass ich die letzten sechs Depeche Mode Alben nicht mehr zu meinem Album des Jahres wählen konnte. 1993 zum letzten Mal und dort auch erst zum zweiten Mal. Nur Violator und Songs of Faith and Devotion sind in den Erscheinungsjahren meine Lieblingsalben gewesen.

Mit Wrong und So much Love habe ich in der Zeit nach Walking in my Shoes auch nur zwei weiter Songs des Jahres von Depeche Mode gehabt. Das sind auch nur zwei von sechs möglichen Songs des Jahres.

Exciter (von 2001) und Delta Machine (von 2013) sind auch zwei sehr unterirdische Alben, da ist definitiv kein Material oder eine irgendwie geartete Aussicht auf das Lied zu finden, welches mich zu irgendwelchen Entzückungen bringt. Zu viel Kunst, zu viel Rock, zu wenig 80er/90er Sounds und kein Alan Wilder Soundmastering mehr. Es gab auch nach 93 keine gut gemachten Remixe der Songs mehr.

Ob es aber an Martin liegt, dem seine vier Soloalben haben vom Mirgefallen her auch einen Abwärtstrend, obgleich es immer auch noch ein bisschen kuhl ist, fehlt hier der ganz große Wurf.

Am Ende mag ich Depeche Mode vielleicht einfach nur nicht mehr so sehr, wie in den 90ern?!

Arolsen, Depeche Mode und andere Sehnsüchte 2021

World in my Eyes

Träume sagen ja etwas über Wunschwelten oder Angstbewältigungen aus, ersteres ist wohl heute Nacht passiert. Ich träumte, dass obige Twisteseehütte auf dem Hurricane Festival in „Front of Mainstage“ stand und von uns üblichen Verdächtigen angemietet war.

Uns war in einer Kleingruppe von sechs Personen gestattet, dem Violator-Festival-Act von Depeche Mode auf der Terrasse beizuwohnen. Die Trackliste sollte sein:

  • Kaleid
  • World in my Eyes
  • Sweetest Perfection
  • Policy of truth
  • Enjoy the Silence

Bonus Tracks

  • Halo
  • Personal Jesus
  • Waiting for the Night to fall

Ich bin leider mitten in der spektakulären Intro wach geworden.

Liederbox von Vertrauen und Hingabe

Inventur 2020 Teil II:

Das ist so eine teuere Box, das darfst Du erst Weihnachten aufmachen„, hat der Haussegen gesagt und es ist tatsächlich die teuerste Neuanschaffung des Jahres. Im Schnitt haben die Platten in der Box allerdings mit 18,75 EUR fast 12 EUR weniger gekostet, als die andern Platten im Schnitt kosteten, die ich dieses Jahr gekauft habe.

Überhaupt hat meine Inventur 2020 ergeben, dass ich für etwa 250,00 EUR weniger Platten eingekauft habe als 2019. Das ist eine Ersparnis von ungefähr 16% zum Vorjahr. Beim Internetgiganten haben ich sogar nur 1/3 so viel gekauft, wie im Vorjahr und dafür den lokalen Anbieter jpc aus Georgsmarienhütte deutlich stärker unterstützt. Hier gibt es ein Plus von etwa 500,00 EUR zum Vorjahr. Das waren hauptsächlich die neuen Alben aus 2020.

Arolsenersatzplatte

discogs Sammlerstücke habe ich gut 10% weniger gekauft, als 2019 – da hatte ich aber ja auch zB alle 7″ Singles von Erasure nachgekauft, was ich dieses Jahr für keine Band gemacht hab. Teuerste discogs Platte war die Single Faded von Alan Walker

Weil unser Jahrgangstreffen in Arolsen dieses Jahr ausfallen musste, ist die kleine Platte quasi der Frustplattenkauf / Geburtstagsgeldumsatz. Wundervolles Lied.

Eindringling – Die 12zoll Sammelung

Einer der besten Mix von Violatorliedern ist der Pump Mix, der hauptsächlich auf dem kuhlen supersoundigen eigentlichen Zwischenstück von Personal Jesus herschallt, der für meine Empfinden einer der Höhepunkte auf dem Violator Album ist, obgleich Personal Jesus gar nicht so violatoresque ist ansonsten.

Decided in your Youth

Meine erste Depeche Mode Schallplatte, war die gelbe 12″ von Policy of Truth gekauft bei Phonac in der Bielefelder Altstadt, da wo heute Büromöbel vertickt werden … die Platte habe ich dann aber später in Arne’s Pizzahütte getauscht, sodass ich meine allererste Depeche Mode Platte gar nicht mehr hatte, bis es sich irgendwann vor fünf sechs Jahren mal lohnte, diese in einer Sammelbestellung günstig wiederzukaufen.

Bong 10 bis 20 – Die Elf des Jahrhunderts

Mit der 12zoll Sammelung aller ViolatorSingles schließt sich der Kreise, denn die Platte ist jetzt doppelt und unabgespielt und hat ihre blaucoverige Schwester direkt mitgebracht.

Hatte ich schon die unglaublich Klangqualität dieser Platten an sich gelobt?! Es ist der Knaller – die Sammelbox steht jetzt fein im Sonderregal neben den anderen 12″ Sammelboxen aus 1986, 1987.

Der vier Giganten sieben Zoll Adventskalender 2019

Ich habe für dieses Jahr viermal 24 Siebenzollsingles aus dem Schukarton isoliert und somit für jeden Adventskalendertag die Möglichkeit, eine Pet Shop Boys, eine Depeche Mode, eine The Cure und seit letzte Woche auch eine Erasure Single zu hören. Alle sind alphabetisch sortiert und so startet es folgendermaßen:

I’m so happy that you’re mine

A Forest
A little Respect
A Question of Lust
Always on my Mind

Während die A-Seiten allesamt schon unschlagbare Meisterwerke der vier Giganten sind ist zwar die B-Seite der CureSingle nicht so der Hammer, aber Do I have to von den Boys hat es sogar zu einer Cover-Single von Humpe und Humpe geschafft und Christmas Island von Depeche Mode ist Thematisch gelungen. Erasure steuert hier mit Like Zsa Zsa Zsa Gabor eher ein witziges Stück bei …

War eine Frage der Zeit

The 12inches 1986 / 1987

Hey, ich habe mir ja dann tatsächlich noch die Sammelboxen gekauft, auch wenn die teuer waren und wenn ich die Hälfte davon nun doppelt habe.

Hatte allerdings vergessen, wie fantastisch der New Town Mix von A Question of Time ist. Fan-tas-tisch

and it’s running out for you

Jenseits von Depeche Mode

Useless

Ultra, das ist jenseits von irgendwas. Das Ultraalbum ist das erste Depeche Mode Album nach dem Abgang von Alan Wilder, also quasi jenseits von Depeche Mode mit Alan Wilder?

Der Haussegen hat die Tage behauptet, dass das eventuell das beste Depeche Album ist, aber meine 97er Pressung ist sicherlich das mit der schlechtesten Qualität, aller meiner Depeche Platten.

Darum habe ich das zweite Mal wissentlich ein Album zum zweiten Mal bestellt, bzw. letzens einmal im Internetladen bestellt und im April 1997 bei Ween in bar erworben.

Damals musste ich mich sehr lange an den neuen Sound gewöhnen und habe sehr lange die Wildersounds vermisst, aber dann doch Song um Song lieben gelernt und am Ende gar Home für einen der besten Songs aller Zeiten definiert und ihn auch einen halben Schwedenurlaub als Ohrwurm durch Skandinavien geschleppt.

Auch die anderen Tracks sind mir mittlerweile an Herz gewachsen und so würde auch ich behaupten, das Ultra schon zu den besseren Alben gehört ohne jedoch Violator zu erreichen, aber es dürfte tatsächlich in der Breite vielleicht besser sein, als so manche andere Platte.

CD Box – The Cure und Depeche Mode verlassen das Plattenregal

Ich bin nicht plötzlich lieber tot als Depeche Mode, aber ich probiere gerade zu Hause ein neues Regalkonzept aus, denn da jedes Jahr so etwa 20 neue Platten und 20 alte Platten dazukommen und die neuen meist nur noch Gatefolddoppeldick sind, ist der Platz im Plattenregal langsam sehr dahin.

Ich kann nicht mehr länger Beistellplatten aussortieren, sondern es wird langsam echt schwer, sich gegen einen Verbleib im Regal und ein Ausquartieren auf den Dachboden zu entscheiden. Darum habe ich jetzt alle The Cure und alle Depeche Mode Schallplatten aussortiert in eine 20l Schallplattenplastikbox für 50 Schallplatten. Da passen die so gerade alle rein und wunderbar rechts neben das Plattenregal, sodass man weiterhin schnellen Zugriff hat, aber auch Platz für weitere Plattenkäufe im großen Regal.

Mal sehen, wie lange ich das gut finde, die beiden Topbands nicht im Regal zu haben, wobei ich die Alben des Jahres und die beiden Singlescollections von The Cure auch mal als Platzhalter im Regal gelassen habe, falls ich das Konzept zurückändere.

Halte die Balance richtig

 

there’s more besides Joyrides …

Zwischen dem zweiten Depeche Mode Album The Broken Frame und dem dritten Construction Time Again, hat es eine Singleauskopplung, samt 12″ und 12″-limited gegeben: Get the Balance right.

Good Evening Everybody!

Das war das erste Stück mit dem neuen Bandmitglied Alan Wilder, der auch die Single B-Seite mit dem Track The Great Outdoors bestücken durfte, allerdings nicht bei der 12″-limited. Diese hat nämlich einen kleinen Ausschnitt aus den Livekonzerten 1982 als B-Seiten mit dem unvergessenen PC69 Klassiker My Secret Garden.

Limited

Man dimme also das Licht, flute den Raum mit Nebel, stelle den Turntable auf 33 RPM und starte die B-Seite. Zunächst Oberkornig, danach Secret Gardenig.

Komische Liebe

Zwei Wochen Urlaubspause mit großem Abstand zum Vinylregal sind vorbei.

Strange Highs and strange Lows

Der Entzug wurde direkt mit dem Musik for the Masses Album von Depeche Mode behandelt. Der Gesamtsituation ist es wohl geschuldet, wie hammergeil es dieses Mal war diese wunderschöne Platte zu hören. Einen Track muss ich dabei gesondert herausstellen: Strangelove – ist sonst immer Never let me down again der Song, der den Grundzauber des Albums bestimmt, war es dieses mal irgendwie anders. Aber ist ja nicht komisch, Strangelove ist eine super Vorabsingle zum Album und ein Song mit einem der gelungensten Songtexte, die dem Herrn Gore je aus der Feder geflossen sind.

Da es in der Urlaubszeit nur eine einzige neue Platte per Post gab, wird sich meine Wiedereingewöhnung wohl auf den wunderbaren alten Bestand konzentrieren.

Urlaubstrack des Jahres gibt es auch dieses Jahr, ist aber noch nicht bei Discogs bestellt. Dabei handelt es sich um einen TechnoTranceTrack oder wie man das nennen soll, der aber schon fünf oder sechs Jahre auf dem Buckel hat.

Einige großartige Belohnungen

Some great Reward ist das vierte Depeche Mode Album im vierten Jahr ihrer Bandgeschichte. Und der Titel ist keine schlechte Werbung, das Album hat tatsächlich neben 3 1/2 Singleauskopplungen noch fünf weitere Belohnungen für den Hörer in den Rillen.

We call it: Master and Servant

Somebody ist das erste Depeche Mode Stück, dass es auf eine Kuschelrock LP geschafft hat (und das als Single Doppel-A-Rückseite), wo bei gleich auf die nächste Ausgabe It doesn’t matter gehört hätte.

Stories of old, Riches untold

People Are People ist mit internationalen Preisen geradezu überschüttet worden und das obwohl Blasphemous Rumours der eigentlich besser Track ist und eine der traurigsten Stories im Songtext erzählt.

Das neun Liederalbum hat keinen Fehltrack bekommen, wie ich finde. Alle neun ziemlich gut. If you want ist hierbei der letzte von Alan Wilder geschriebene Song, was ja niemals oft genug gesagt werden kann, wie schade das ist.

Hab es damals mit Likesone sehr oft und sehr gerne gehört, der die graue Vinylpressung von dem Album im Regal hatte.

Letzter Gag für heute: Wenn man Master and Servant left round abspielt, lautet der Songtext in der Passage „Treat me like a dog“ nach „God is naiv“, wenn das kein blasphemisches Gerücht ist …

Nachgemachtes 1, 2 und sogar 3

Drei am dritten Advent: Martin L. Gore hat sich mittlerweile ja auch schon dreimal als Solist versucht und zwar insofern, dass er Musik gemacht hat zu der er allerdings keine Texte selber geschrieben hat. Das ist seiner Definition nach dann nämlich Depeche Mode.

You told me everything by saying nothing.

So hat er bei counterfeit e.p. (1989) und counterfeit2 (2003) Songs, die ihn prägten, gecovert. Im ersten Fall erinnert das meiste sehr an 80er Depeche Mode und im zweiten Fall haben wir nen ganzen Haufen Martin L. Gore Kunst, aber keinesfalls so abgefahren wie Macromicrokosmostracks.

Oh, my Love!

Nochmal zur Prägephase:

Seine Vorbilder sind keine geringeren als John Lennon, Bob Dylan, David Bowie, Sparks, Tuxedomoon, Lou Reed, Nick Cave, Brian Eno und der Nico?! (Das Lied vom einsame Mädchen)

1989 kam bei dem ersten Solotrack von der e.p. ein wenig Angst auf, dass das Ende von Depeche Mode bedeuten könnte. Depeche Mode war mit 101 gerade gefühlt auf dem Höhepunkt nach jährlich im Jahrestakt steigenden Albumerfolgen – hätte also sein können. Alle wissen, dass es anders kam und der größte Erfolg von Depeche Mode 1989 noch in der Zukunft lag.

Dong, Zosch, Dong.

Dann gab es noch MG, welches ein instrumentales Album ist. Kunstelekrisches Zeugs, was aber so für ein zwei Tracks okay ist und auch egal welche zwei Tracks.

Die Counterfeit e.p. ist übrigens meine zweite Kompaktscheibe 1989 gewesen und da Policy of Truth Ende 1990 mein erstes Depeche Mode Vinyl war, hatte ich Gore Tonträger vor Depeche Mode Tonträger. Sowas.

Träum weiter Anreger

Just Freelove

Der englische Begriff Exciter ist technisch verstanden eine Anreger, größerer technischer Maschinen, ein Schwungbringer oder auf den Menschen übertragen vielleicht ein Motivator. Genau, was das Exciter Album von Depeche Mode sein soll, aber nicht ist. Im Gegenteil, ich finde eher, dass dieses Album von allen aktuell vierzehn Studioalben das unmotivierenste ist und es daher vielleicht auch Breaker hätte genannt werden können.

Death becomes me – Heaven can you see what I see?

Es ist zwar gut untekühlte Synthiemucke, aber es hat nicht einmal in den drei ersten Singles (Dream On, Freelove, I feel loved) sowas wie eine entflammende Melodie. Erst der finale Track, der gleichzeitig die vierte Single ist, kann Herzen erwärmen. Ich habe das heute noch einmal durchgehört und kann leider meine Meinung nicht ändern. Man ist schon vor dem Refrain von Dream On leicht genervt und atmet erleichtert durch, wenn man bei Good Night Lover angekommen ist, wobei der vorletzte Track I am you auch ganz kuhl war – eventuell aber auch nur einen Vorfreudebonus.

Zwischendrin erreicht man bei Comatose – Kunstgetöse von Martin – erstmals Acheselzuck-Status.

Dabei ist das AlbumCover eines der hübschesten – habe ich sehr gerne an der Wand hängen.

Hunderteins

Let me see those Hands!

Gerade meine 103. Order bei Discogs gemacht, zlorfikTM, da hätte ich ja auch nen kleines bisschen besser aufpassen und den Kauf vom timing her in die letzte Oktoberwoche vorverlagern können. Was ich auch nicht gemacht habe – ich habe den Verkäufer nicht gefragt, ob die Platten nach Pachouli riechen, so wie früher die beiden Scheiben vom Nils.

Help me see things in a different light

Wie dem auch sei. Auf meiner ca . 100 minütigen Autofahrt letzte Woche habe ich das ganze Depeche Mode liveAlbum 101 komplett durchgehört und musste an Pacouli und die spätern 80er frühen 90er denken und an den Tag als wir auf dem Highway and er Abfahrt Passadena nicht zum Rosebowl abgefahren sind, um dort einmal laut zu rufen:

Good evening Passadena!

Das Album ist schon eine Livemeilenstein und einige der Liveversionen auch eine Idee besser, als die Studiostücke.

Ein zerbrochener Rahmen

Die 82er

Erstes Depeche Mode Album ohne Vince Clark und für meinen Geschmack das deutlich bessere Album als Speak and Spell. Schon hier erkennt man bei und zwischen den Tracks Leave in Silence und Sun & Rainfall, was für Supertracks Martin irgendwan mal schreiben wird.

Einen extra Beifall bekommen auch die Plattencover von Meaning of Love und See you, die noch so gar nicht nach Kunstfotografie like Anton Corbijn aussehen.  Auch der als Sensen-Ernte-Frau verkleidete Martin auf dem LP-Cover ist großartig.

A broken Frame habe ich die Oktober-Tage viel im Auto gehört und dann schließlich als letztes noch fehlendes LP-Vinyl beim Discogs-Dealer meines Vertrauens gekauft.

Geist

Depeche Mode Woche, das ist früher aufregend gewesen und heute auch.

Where?

Gestern kam schon die Vorabsingle (einen Tag vor dem Album) mit dem Musikexpress angeliefert. Mittlerweile kann ich mit dem Song ein bisschen was anfangen, es gab schon bessere Vorabsingles, aber die letzte und die von Exciter waren zB. schlechter …

There is so much Love in me

Heute dann einen Tag früher als erlaubt erwartet, das Album. Spirit – Zwölf Tracks verteilt auf drei Albumseiten (warum wohl so und nicht drei Tracks auf vier Seiten, man versteht die Presser nicht – keiner braucht das Logo auf Seite D?!)

Typografisch erinnert das ganze Innenleben an Violator, das ist sehr sympathisch. Klangtechnisch sind die Lieder natürlich nicht violatorich, sondern tatsächlich hier und da eher arctic-monkeyich, was an dem Producer James Ford liegen könnte – der auch z.B. das Album des Jahres 2008 produced hat übrigens …

Zeitlose Violator-Sans-Serifa

Auf dem letzten beiden Depeche Mode Alben konnte der Opener des Albums einiges, der ist diesmal eher etwas mau Going backward aber rockpopsynthiesounded zum letzten Drittel auch ordentlich ab. Irgendwie stereozischeln die Songs alle ganz geil, merke ich gerade mittig auf dem Sofa hockend, das finde ich ziemlich spaßig.

Ich suche noch das klassische Gore-Kunst-Lied, die Macromicrokosms scheinen es diesmal irgendwie nicht auf die Platte geschafft zu haben. Ach doch, aber Eternal ist nur zwei Minuten lang, das verpasst man wenn man ungeschickt ins Bad geht …

Die B-Seite ist neben diesem Kurztrack, Gahanwritten teils erinnert es an Soulsavers, aber löst immer spannend in Richtung Depeche Mode 21th CenturyTechniksounds auf – das gefällt auch sehr gut.


Strich drunter: Ich bin sehr angetan von dem Album, die zugegeben niedrigen Erwartungen wurde erfüllt und es ist durchaus abwechslungsreich und frei von Floppsongs. Das letzte Lied heißt Fail, bei dem bin ich mir noch nicht sicher, aber vielleicht lenkt mich auch der Name ab.

Schön, ihr alten Synthie-Popper.

Come on, people, you’re letting me down.

Ach witzig:
Es gibt sogar Songtextschnippsel, die bei uns im Palasthotel-Dialoge abbilden ...
Team: How could we commit the worst Crime?
mkernel: Pull the trigger!

Wahrheitsstrategie

kaleid
Never again is what you swore the time before.

Ich habe ja schon endlange nichts mehr über Depeche Mode hier verlauten lassen. Gerade eben habe ich meine allererste Depeche Mode Platte im Regal wiedergefunden. Policy of Truth (Capitol Mix / Beat Bass Mix) wo eine Frau auf dem Cover zu sehen ist, die „Enjoy the Silence“ empfehlend den Finger auf den Mund hält, daher glaub ich ja nen bisschen, dass die die Cover damals vertauschbaselt haben.

policy
Denk ich nach über die Wahrheit oder genieße ich die Ruhe?

Wie dem auch sei mag ich diese Lied und seine Geschichte sehr, diese Frage, was wohl passiert währe, wenn man hier und da mal die Wahrheit gesagt hätte oder eben nicht? Das alte hätte, wäre, wenn Spiel vertont von Martin Lee Gore.

Kaleid

Und dann ist da noch dieses durchaus andere aber sehr geile Stück auf der B-Seite. Vermutlich ist Kaleid das beste Instrumentalstück von Martin. Es ist keine Kunstballade, sondern kommt mit ordentlich Tempo daher und es ist auch völlig untauglich, um irgendwie mal auf ein Album gekommen zu sein, schon gar nicht auf Violator. Hmm, könnte man auch mal wieder komplett hören an diesem wunderschönen verregneten Novembersonntag …

 

Falsch

wrong
There’s something wrong with me, chemically …

Im 21. Jahruhundert hat Depeche Mode mittlerweile vier Alben herausgebracht und die sind alle vier lange nicht so gut wie die 80er und 90er Werke der Depeche Mode Jungs. Trotzdem gibt es da mindestens eine Ausnahme, nämlich den Song Wrong aus dem Sound of the Universe Album.

wrongcover
Platte in mehrfarbigem Vinyl? rot und rot!

Selten hat Martin L. Gore soviel Wortwitz in einen Song gepackt, selten kam der Songname so oft in einem Depeche Mode Song vor und selten war ein Depeche More Song tanzbarer. Ein großartiger Track, den auch meine Kids beide seit Jahren lieben und tatsächlich auch mitsingen können.

Das ich den Song mag ist so sehr aufgefallen, dass der Sascha mir ein kuhles T-Shirt dazu organisiert hat.

Oh well!

Das ist der Name der B-Side, die Martin und Dave (erstmals) zusammen geschrieben haben. Das Teil ist sehr kuhl, hätte irgendwie auch sehr gut auf das Album gepasst und dafür ein wenig weniger Martin-Kunst-Songs. Auf der anderen Seite ist eine kuhle B-Seite ja auch was besonderes.

Schwarze Feier

birthdayHappy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday Schwarze Feier, Happy Birthday to you!

Ich kann mich noch erinnern, wie ich den 20. Jahrestag der ersten Singleauskopplung von Black Celebration Stripped celebrierte indem ich jede Maxi und jede Single und B-Seite in allen Versionen durchgehört habe. Das war allerdings am 10. Februar 1996, der Tag an dem Stripped laut meines von Bayern3 erlangten Wissens*, der Song ein halber Oldie wurde.
*( in der Oldieparade von Bayern3 durfte 1984 ein Song teilnehmen, der mindesten 20 Jahre alt war)

3bcs
Stripped, A Question of Time/Lust

Heute wird eins der besten Depeche Mode Alben also 30 Jahre alt und ich sehe noch das (mein erstes) Musik-Video von A Question of Time im Marktkauf laufen und mich nicht wieder weggehen, weil das so kuhl war, Depeche Mode beim Singen zu sehen. (video – lat. ich sehe, macht Sinn!)

Mein Papa mag Depeche Mode nicht, darum gab es in meinem Elternhaus bis 1990 keine einzige Depeche Mode Langspielplatte. Auch das ganze Black Celebration Album (die non Single Tracks) lernte ich dann erst in den Neunzigern – Likesone hatte es als graue Platte und ich dann auch mal als extended Leihgabe von ihm – kennen. Gekauft habe ich Black Celebration erst dieses Jahr in Zürich und zwar Originalverpackt, sodass es heute zu seinem Geburtstag erstabgespielt werden kann.

back
To celebrate the fact …

Black Celebration Opener ist der gleichnamige Song Black Celebration und er ist, wie einige Depeche Mode Tracks einer, der auch als Single getaugt hätte. Nebenbei ist es denke ich auch der beste Album Opener überhaupt. Die synthetisch verträumte Düsterness dieses Albums ist unschlagbar.

Ein wenig neidisch bin ich ja auf den Hasen, dass der damals seine großen Schwestern schon beim Black Celebration in Echtzeit Echtträumen beileben durfte. Das ist eweng kuhler als alleine im Supermarkt vor dem Fernseher Musikvideos gucken …

side2
… the back of another black day.

Ach und ich sehe gerade, diese Lobhymne auf Tonträger ist tatsächlich meine 300ste – kommste gar nicht wieder raus aus dem Feiern.

 

Eismaschine

Es ließ mir ein bisschen das Blut in den Adern gefrieren, dieses YouTube Video, wo zuerst mal vier kraftwerkesquen Puppen an Schlagzeugen standen und dann diese eiskalte perfekte Popsongstimme von Susanne Sundfør zusammen mit RøyksoppElektroSounds Depeche Modes Ice Machine nachmusizierten.

Es ist mindestens die Coverversion des Jahres und ich möchte auch meinen, dass die Coverversion besser ist, als die Single-B Seite von Depeches Mode’s Dreaming of Me.
Auch die rote 10″ Vinyl ist ein echter Knaller.

Habe es gerade zweimal gehört und denke über einen drittes Mal nach …

ice
Leider stinkt die Plastikhülle unfassbar.