Der dritte Schimpanse

Das ist also das vierte Minialbum von Martin L. Gore und es ist vermutlich noch mehr Kunst als jemals zuvor, wenn man einen Blick auf das Cover und das bei dem Album beiliegende ArtWorkPrint legt. Wie dem auch sei, ist es meine erste neue Schallplatte von 2021.

Es geht in seiner Kunst auf Seite A um Brüllaffen, Mandrills (auf Seite B um) Kapuzineraffen und um südliche Grünmeerkatzen anders als man vielleicht denke mochte um Schimpansen. Allerdings scheint es mir um Geräuschwelten von Affen zu gehen. Kann man ja nicht sagen, ist ja in erster Linie Kunst.

Wenn es mal wieder komplizierter wird – hier eine Schnellanleitung von den grabbing Hands

Die beiden Äffchen auf der A Seite laufen schneller als die Äffchen auf der B Seite.

Da sich das keiner merken kann und man es auch sonst so nicht lesen kann, gibt es einen netten Spickzettel von mute.com

Der 3rd ist 1st 2021

2021

Der Traum lebt jetzt noch ein bisschen weiter, dass 2021 noch ein Depeche Mode Album dazukommt, wie es der Rhythmus prophezeien würde: 1997, 2001, 2005, 2009, 2013, 2017 und setz die Reihe einfach selber logisch fort bitte.

SSSSchulfreunde

ssss

Ich könnte mich eigentlich auch mal mit einem Schulfreund und ein paar krassen Synthesizern hinsetzen und elektronische Klangwelten schaffen. Martin L. Gore und Vince Clark haben das jedenfalls 2012 getan.

Das Ergebnis sind sehr entspannte Tracks ohne Gesang, die man wunderbar freitags zum Feierabend hin im Büro hören kann. Seit Anfang der Woche kann ich das jetzt auch auf Vinyl – irgendwoher sind ein paar erschwingliche originalverpackte Exemplare aufgetaucht.

Doppelvinyl – zwar 33 RPM aber – klingen super, ein bisschen schon wie Urlaub …

Regal – Tja, die Frage ist jetzt nicht so einfach, aber die Antwort ist vermutlich V – Wo sortiere ich die Scheibe denn jetzt ein?

Nachgemachtes 1, 2 und sogar 3

Drei am dritten Advent: Martin L. Gore hat sich mittlerweile ja auch schon dreimal als Solist versucht und zwar insofern, dass er Musik gemacht hat zu der er allerdings keine Texte selber geschrieben hat. Das ist seiner Definition nach dann nämlich Depeche Mode.

You told me everything by saying nothing.

So hat er bei counterfeit e.p. (1989) und counterfeit2 (2003) Songs, die ihn prägten, gecovert. Im ersten Fall erinnert das meiste sehr an 80er Depeche Mode und im zweiten Fall haben wir nen ganzen Haufen Martin L. Gore Kunst, aber keinesfalls so abgefahren wie Macromicrokosmostracks.

Oh, my Love!

Nochmal zur Prägephase:

Seine Vorbilder sind keine geringeren als John Lennon, Bob Dylan, David Bowie, Sparks, Tuxedomoon, Lou Reed, Nick Cave, Brian Eno und der Nico?! (Das Lied vom einsame Mädchen)

1989 kam bei dem ersten Solotrack von der e.p. ein wenig Angst auf, dass das Ende von Depeche Mode bedeuten könnte. Depeche Mode war mit 101 gerade gefühlt auf dem Höhepunkt nach jährlich im Jahrestakt steigenden Albumerfolgen – hätte also sein können. Alle wissen, dass es anders kam und der größte Erfolg von Depeche Mode 1989 noch in der Zukunft lag.

Dong, Zosch, Dong.

Dann gab es noch MG, welches ein instrumentales Album ist. Kunstelekrisches Zeugs, was aber so für ein zwei Tracks okay ist und auch egal welche zwei Tracks.

Die Counterfeit e.p. ist übrigens meine zweite Kompaktscheibe 1989 gewesen und da Policy of Truth Ende 1990 mein erstes Depeche Mode Vinyl war, hatte ich Gore Tonträger vor Depeche Mode Tonträger. Sowas.