Die Strafe für den ganzen Luxus

There’s a Hole where your Heart should be

Elektropop gegen Weltzerstörung durch anhaltenden Luxus, das mahnt OMD in dem Song The Punishment of Luxury an. Das gleichnahmige Album aus dem Jahr 2017 ist angeschafft worden, weil das Cover gut gemacht aussieht.

Gekauft riskierte die Platte dann nach langer Warteschleife in der Box direkt aussortiert zu werden, aber jetzt liegt sie seit ein paar Wochen im Homeoffice immer griffbereit neben dem OfficePlattenspieler und erfreut mich doch. What „langsam reinkommen“ ist all about.

Mittlerweile finde ich, dass doch zwei, drei OMD Songs drauf sind, die zwar klassisches orchestrales Dunkelheiten Manöver dahinspielt, aber egal – das ist ja schöner 80er Pop Leute. 80er Pop ist und bleibt 80er Pop, egal wie oft und egal wie oft versucht neu zu erfinden – es ist 1986 super gewesen und es wird auch 2026 super sein – würde mich freuen, wenn dann auch nochmal ein 80er OMD Album rauskäme, wo ein lustiges Lied wie Robot Man drauf wäre prima albern und Abschlusssongs wie The View from here – wunderschöner Traumpop.

Ich denke, ich sortiere sie doch wieder ins Regal zurück und bestelle mir auch gleich das wunderbare 90er Frühwerk Sugar Tax mal endlich auf Platte …

Lang lebe der Tod

Finger weg vom Stacheldraht?

Alles schon gesehen, alles schon gewohnt …

Am 13.7.2016 habe ich aus dem Strandkorb im Sommerurlaub das neue Casper Album Lang leben der Tod bestellt, noch bevor klar war, wie sehr ich mich in Kürze und für längere Zeit in mehreren Variationen mit dem Thema beschäftigen müssen würde.

Am 01.09.2017 also 415 Tage später, wurde die Platte dann auch mal veröffentlicht. Vorab gab es 2016 schon einen Song. Gemeinsam mit Dagobert und Blixa Bargeld entstand  ein Song der war oberdüster gemischt mit Dagobert-Poesie-Pop. (Über mein Dagobert-Album wollte ich unbedingt mal etwas schreiben, wenn ich mal mit einer Flasche Wein alleine bin.)

… und so sing ich ein Lied und noch ein Lied.

Thematisch hat das Album jedenfalls durchaus Zeug mein Album des Jahres zu werden. Es hat eigentlich alles, was sich das düster Popherz wünscht plus Textmaterial, was beim Verarbeiten von Vitasteps hilft.

Ein Absatz zum Produzenten Markus Ganter darf hier nicht fehlen: Der Herr hat schon zuvor Casper produziert, aber eben auch Dagobert, Sizarr und das Drangsal Album letztes Jahr. Jetzt schafft er es bei ein zwei Songs, seine Künstler alle zusammen nahezu perfekt zu vermischen. Der Track Keine Angst ist so ein Produkt dieser Mischkunst. Ich bin schwer verzaubert und hätte das Lied sehr sehr gerne mal mit dem Lieblingshasen gehört but goesn’t, nie wieder nicht Du nicht ich.

Es ist als ob man den Verstand verliert.

Im Radio gibt es seit Juni den Promotiontrack Sirenen, den ich auch schwer abgefahren finde. Seit Prodigy’s Fat of the Land hat es keiner mehr geschafft so dreckig und düster mit Synthesizern umzugehen. Auch Martin L. Gore nicht. Ist jetzt vielleicht etwas aggressiv, aber das passt schon.

Was mir gerade auffällt: Es gibt gar kein Rückspiel von Axel Bosse, auf dessen letztem Album Casper ja den besten Track mitgebaut hat.

Hat sich gelohnt so lange zu warten, es ist echt gut getimet.

Tatsachen und Figuren

The Legends machen brilliante 80er Popmusik, aber sie sind eine Band der Jetztzeit und haben 2006 ein nahezu perfektes Popalbum namens Facts and Figures gemacht, welches ich heute dank meines alleinseinswegen recht laut im Büro hören kann – ha.

figures
Here is a hand and here is a heart for you!

Ich weiß gar nicht mehr, wer mich drauf gebracht hat, dieses Album so herrlich zu finden, aber vermutlich einer der üblichen Verdächtigen, der Hase, der Slin oder 1live via Another Sunday vielleicht. Laut  Johan Angergård who is The Legends selber ist der Sound auf dem Album geprägt von Sounds der legendären (daher auch der Name) Pet Shop Boys, The Smiths und The Cure nur falls jetzt irgendwer noch nicht neugierig geworden ist – oder jetzt unverständlicher Weise erst recht nicht. Ich finde das angemessene Heldenverehrung und auch fantastische Helden.

Jedenfalls sollte das Palasthotel das Futura-ige Artwork auch gefallen. Mich erinnert es nen bisschen an alte OMD Cover und so klingen die Vinylbonustracks auch nen bisschen.

facts
PI :: Palasthotel Identity

Die The Legends Platte ist noch nicht in Kontakt gekommen mit dem heimischen Regel, daher bleibt noch nachzutragen, wo sich die Platte mal einsortiert. Irgendwo zwischen Kraftwerk und Madonna.