Lieder einer verlorenen Welt

Toll, Lieferschwierigkeiten und Feiertag, das neue The Cure Album kommt auf Vinyl weder am Allerheiligen noch am Samstag danach zu mir, dann muss ein Ströhmungsdienst ran. Direkt zweimal auf Spotify angehört und das Fazit ist gut – also in etwa so gut wie Wish aber ohne die Hits Friday, I’m in Love und High.

Hopes and Dreams are gone the End of every Song

Und dann kam das Vinyl doch, nicht weiß, nicht marmoriert, einfach schwarz und einen fantastischen Klang. Auf Synthieorchester und Gitarre ist nun etwas mehr Geräusch als aus der Strömungsleitung. Ich glaube, die Platte und das Inlay riecht ein bisschen nach Lakritz, aber vielleicht riecht auch das Lakritz im Nachbarregal nach Lakritz.

Freue mich,

dass es nochmal ein The Cure Album gegeben hat, 45 Jahre nachdem es das erst The Cure Album gegeben hat – muss man sich auch mal auf dem Zeitstrahl zergehen lassen. Es ist ein viel besseres Album, als das Stones Ding letztes Jahr.

Was ein kleines bisschen albern ist, dass es im Vorfeld schon ab und wann mal hieß, dass genügend Lieder für ein Doppelalbum vorhanden wären, es jetzt aber lediglich acht Songs sind, die zum größten Teil mit instrumental Wiederholungsschleifen ordentlich in die länge gezogen werden, sodass brutto eine Albumlänge von fast 49 Minuten erreicht wird. Netto – und das ist was nach der Steuer zählt – sind es vielleicht nur 20 Minuten? Merkt man, dass ich das Album zwei- dreimal gehört habe, während ich die Novemberbuchungen gemacht habe?

Letterspacing lowercase Letters is a typographic Heresy.

Ganz am Ende ist sogar noch ein bisschen was für den Typografen in mir dabei – wildes gar ketzerisches Sperren von Buchstaben im Booklet und auf dem Cover.

Du drehst mich rechts rum Schätzchen, wie eine Schallplatte

spinme
Like a Record, Baby!

Ja gibt es denn sowas – wir haben uns den halben Urlaub lang über Stock Aitken Waterman lustig gemacht und dass es mal eine Zeit gab, wo es nur Songs gab, die von denen produziert wurden und jetzt staune ich gerade Bauklötze, welches ihr erfolgreiches Erstwerk ist:

Dead or Alive – You spin me right round, Baby!

Das und ganz viel Kylie Minogue ist auch steiler Kram oder nicht. Naja jedenfalls, ist das glaube ich des Haussegens Zweitliebling 12″-Supersound-Maxi, allein dafür ist die Platte ja liebenswert. Aber tse, ich komme nicht ganz drüber weg, SAW-Production – geilo.

maxi
45 Rounds per Minutes

 

Lebensblut

Die Manic Street Preachers haben schon vier Platten bei mir im Schrank und die sind alle richtig gut. Ich mag Popmusik mit leichten Rockanteilen und dudeligen Melodien. Auf Lifeblood sind mit 1985 und The Love of Richard Nixon zwei Prachtexemplare solcher Songs.

lifeblood_a

2001 haben die Manic Street Preachers mit Ocean Spray den besten Song des Jahres nach genau diesen Vorlagen gemacht. Ach, über die Platte schrob ich ja noch nichts. Kommt noch. Lifeblood ist vom Artdesign und von dem allgemeinen Gefallen her mein Lieblingsstück im Schrank.

Die Platten stehen im Regal an einer lustigen Stelle neben Peter Maffey und Marillion.

Autobahn

autobahn

1974 ist ein guter Jahrgang, bin da doch immerhin ich geboren. Die Pioniere der von mir so sehr gemochten synthetischen Musik Kraftwerk veröffentlichten ihren Track Autobahn, der Jahre später noch in diesem schönen autobahnblauen Vinyl gepresst wurde.

Auch diese Platte habe ich zweimal ist mir gerade eingefallen, einmal 40 Jahre alt und schwarz und einmal noch sehr neu …