1989-swifteln

Wir Weihnachtswichteln mit einer größeren Familiengruppe und nutzen dazu seit letztem Jahr ein App. Hier bekommt man dann nicht nur sein Wichtelbeschenker genannt, sondern kann auch einen Wunschzettel pflegen. Da es hier nur um das mitbringen und überreichen und auspacken und so geht, ist es super, dass man sich in der App direkt einen Wunschzettel anreichern kann.

Hier habe ich mit 1989 von Taylor Swift auf die Liste gesetzt, da das Vinyl reduziert unser maximal Budget für Geschenke nicht überschritt und vorgeschlagen wurde, als ich Vinyl als Kategorie wählte. Die meisten anderen reduzierten Alben hatte ich bereits im Regal.

Ich hätte aber tatsächlich kein einziges Taylor Swift Lied benennen oder singen können, habe jetzt beim Hören aber ein paar wiedererkannt. Ist nur so ganz rudimentär meine Musik muss ich gestehen, aber es ist auch nicht wirklich schlechte Musik. Lustig ist, dass mich am Ende scheinbar meine eigene Kinderhand bewichtelt hat und der die Platte wohl nicht mochte.

Bauhaus Treppe

One million Years after now global Human Population is zero

Orchestral Manovers in the Dark in the Bauhaus

Als ich gelesen hab, dass das neue OMD Album Bauhaus Staircase heißen würde war ich schon begeistert – kurz danach habe ich mich auch über das sehr bauhausige Cover des Albums und dem roten Vinyl gefreut, blieb nur noch auf ein wenig gute Popmusik und etwas weniger Kunst als sonst zu warten, aber es hieß ja schon Bauhaus …

… und natürlich ist da Kunst (bei G.E.M. zB.) mit in den Songs, aber zwei drei Songs kann man gut laut im Autoradio hören. Bauhaus Staircase selber der Namensgebersong würde auf einer Best of nicht untergehen, der Rest der Songs eventuell schon.

Der Haussegen hatte noch einen Schlagersong auf der Seite 2 entdeckt, aber ich weiß nicht mehr welcher das war – aber OMD im ZDF-Musikantenladen wäre doch mal frisch.

4:13 Träume unter den Sternen

Oh I love, oh I love, oh I love what you do to my Head

Da geht es dahin das Cure Jahr. Hat kein neues The Cure Album gebracht, aber hier und da etwas Erholung, bei drei Urlauben. Allerdings auch hier und da echt mehr Stress als notwendig, beim Pleitenalarm in der Firma.

So hab ich aus der ExtraBox mal das aktuellste und dreizehnte The Cure Album herausgeholt und will es mal komplett durchhören – Alte Sounds in neuen Gewändern erleben, denn das ist hier und da gut gelungen. The only One jüngst auch dank Kalender aufgelegt sticht als der gelungenste Cure Track deutlich hervor.

Keine Mussichdringendhaben-Platten aber mir fehlen tatsächlich auch ein paar Alben (über 30% wie wir in der Buchhaltung sagen):

  • Three imaginary Boys
  • The Top
  • Wild Mood Swings
  • Bloodflowers

Vielleicht gibt es die irgendwann mal dazu, wenn ich gar nicht mehr weiß, was ich kaufen soll …

Carla und Jack aus der Mayonnaisefabrik

Eine Art veredelte Resteverwetung des Songs of Faith and Devotion Album von Depeche Mode könnte man das Unsound Methods Album von Alan Wilders Projekt Recoil betrachten. Da wurde viel guter Sound von 1993 recycelt aber auch massiv überarbeitet und mit extrem skuriellen Texten versehen, einer davon ist scheinbar die dunkelerotische Vorahnung von Recoil ak. Alan Wilder und seiner Texterin Maggie Estep, dass es mal sowas wie Shades of Grey geben würde.

luscious
Sex like boys have, Sex like girls have!

Und diese ihre Vorahnung war kurz zusammengefasst so:

Carla und Jack arbeiten zusammen in einer Mayonnaiseabfüllfabrik. In einer langweiligen aber wohl sehr verträumten Pause, ritzt Carla ein Gedicht über ihre sexuellen Phantasien in den Tisch, die durch ihre Vorstellung von Jack inspiriert werden. Sie findet nämlich, Jack sei ein „Luscious Apparatus“.

Jack ließt dieses Gedicht in seiner nächsten Pause und erkennt sich darin irgendwie als Gegenpart wieder und ritzt unter das Gedicht: „Luscious Apparatus war hier!“

Irgendwann danach ergab es sich, dass die beiden zusammen Pause machten und herausfanden, dass sie das zusammen in den Tisch geschnitzt hatten und gingen zu Jack nach Hause um die Phantasien auszuleben und zwar solange, bis Carla herausfand, dass ihr Luscious Apparatus auch Dinge in sich selbst ritzte und nun vor hatte, etwas in sie zu ritzen.

Sie bekam ziemlich doll Ansgt und floh und fand auch nicht länger, dass Jack ein Luscious Apparatus war. Paff. Ende der Durchsage aus der Mayonnaisefabrik!

Großartig, oder? – noch besser ist dann aber die höchst soundige Vertonung dieses knapp sieben Minuten Werks! Das haben Alan Wilder und seine sexgardenige Miranda sehr ordentlich hinbekommen. Wie auch den Opener Incubus und das Finale Shunt. Alles in allem ist das was Recoil macht wesentlich weniger massentaugliche Elektromusik für den Hintergrund, es musste neulich im Büro nach drei Minuten ausgemacht werden, weil sich alle einig waren, dass das dort gar nicht geht (inkl. mir!) – In Ruhe zu Hause mit ordentlicher Lautstärke und nix anderem zu tun, ist es eins der besten Alben, die ich im Plattenschrank habe. Das gilt eigentlich für alle neun Tracks auf dem Album.

Außerdem ist dieses Album für mich der extrahierte Sound, der bei allen zukünftigen Depeche Mode Alben mit Alan Wilder zusammen fehlte. Darum macht dieses Album auch traurig zugleich, da man eine Ahnung hat, was hätte mehr gehen können. Nach Violator und Songs of Faith and Devotion ist Depeche Mode genau um diese unsoundigen Methoden ärmer geworden.

Die beiden Recoilalben sind schon länger auf meiner Wunschliste gewesen und die Unsound Methods sind auch sehr lange aus Kanada zu mir unterwegs gewesen, aber dafür waren es nicht allzuviele Kandadischedollar. Die Tage ist auch das Bloodline Album vom Herrn Wilder von der Wunschliste verschwunden und in den Warenkorb gewandert. Ich freu mich drauf!

Recoil steht im Plattenschrank neben Rammstein und Red Hot Chilli Peppers.