Arolsen 2020 @ Heimunterführung

Dieses Jahr gab es kein Plattenauflegen in Bad Arolsen, keine Vinyl-Licht-Kuranwendung. Aber es gab einen virtuellen Ersatz mit Jitsi und ein paar zusammengemischte digitale Pakete, sodass zwei Party Mixdowns, ein Düsterparty Mixdown und ein Afterparty-Chill Mixdown dabei rumkamen.

Zu Hause gab es durch die Vorbereitung zum Glück eine ganze Menge Vinylmomente und Spaß mit der guten alten Videosoftware (Danke, Herr Magnifico!):

The flashing Underpass

Highlights waren die Platten von John Foxx mit dem Track The Underpass, sowie das gute alte Tonight von den New Kids on the Block, was so dermaßen ein Beatles Song sein könnte, mit dem ganzen Geigen und Tralala Zeugs innen drinnen.

Weil es am Ende alles digital wurde, konnten auch alle per WhatsApp erfolgreich geäußerten Hörerwünsche berücksichtigt werden und ein paar Track, die man seit 2007 nicht mehr gehört hat ebenfalls – hier der Knaller: Screwing you on the Beach tonight ein Track, den die Bloodhound Gang nicht in die Rille bekommen hat, leider.

Gute Rillen waren aber noch, Nena 7inches, Depeche Mode 12inches, neues und altes von den Pet Shop Boys, Scooter, U2 und so viel mehr – hab ich vergessen in den sechs Wochen.

Das Ende vom Lied war ein toller Freitagabend letzte Woche Freitag – Danke, Party People.

Ich bin nicht ein Hund in Ketten

Also leider klingt das aber alles so, wie in Ketten. Finde jetzt beim 1 1/2 malsten durchhören, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe weiterzuhören. Waren auf den letzten beiden Morrissey Alben noch mindestens zwei Topsongs drauf, ist das hier leer.

Da hilft auch rot transparentes Vinyl nicht drüber weg und auch der witzige Jim-Dog Zusammenhang nicht. 13th Album, Pechzahl irgendwie dann wohl.

Heißpunkt

Dreamland, I need you

24 Tage hat es gedauert das erste neue Album des Jahrzehnts kaufen zu können. Niemand geringeres als die Pet Shop Boys eröffnen meinen 2020er Kaufmarathon. Hotspot heißt ihr neuestes Werk. Über den Daumen ist der erste Eindruck eher mau: Dreamland ist nicht die beste Vorabsingle (auch Monkey Business nicht) gewesen, okay aber nicht der Hammer. Will-o-the-wisp (ein Irrlicht, wie süß!) ist ein kuhler ohrwurmiger Opening Track des Albums, welches dann aber danach belanglos daherplätschert. Ich lege mich direkt fest, das ist vermutlich das Album des Januars mangels Alternativen, aber 2020 wird es sehr hoffentlich noch ein besseres Album geben.

Kindermund: Best Cover ever, man kann echt gut was erkennen!

Burning the Heather (Hermman Löns es brennt die Heide, sagt man bei uns in Lippe) ist auch eins von diesen Dahindudelliedern. Ach naja, die Messlatte liegt immer so elendig hoch bei den Jungs, die ja auch schon fünf Alben des Jahres in der Vergangenheit herausgebracht haben und ja immer wieder was Neues ausprobieren müssen um nicht boring zu sein.

Die Seite B startet ebenfalls mit einem starken Opening Pop Song namens I don’t wanna habe ich gerade im zweiten Anlauf festgestellt. Vielleicht muss man da nur lange genug reinhören, dann wird es doch noch ein Knaller Album. Songs mit dem Namen You are the One hab ich schon in deutlich besser gehört.

Stuart Price hat das Album (zum dritten Mal hintereinander) produziert und eine beachtliche Distanz zu den beiden Alben davor mit den Boys erarbeitet. Wenn es wie bei I don’t wanna tanzbar wird, dann finde ich es viel intelligenter gelöst als noch bei den meisten Songs aus der Electric oder Super Abteilung. Track wie Happy People sind dann aber wieder Elysiumesque uninspiriert und nicht ernsthafte Soundweiterentwicklungen.

Mir reichen sowieso am Ende drei, vier kuhle Tracks um diese Platte zu mögen.