Unerlässliche Europatanzmusik

Forever in Love

Mit dem very Album haben 1993 die Pet Shop Boys schon einen Megawurf gemacht. Das Album ist aus meinem Regal nicht wegzudenken. Für die Kompaktscheibenspielgeräte gab es mit relentless damals schon ein Bonusalbum, auf dem abgefahrene Eurodance Musik von den Boys zu hören war.

Can lead to another

Zum 30. Geburtstag von very und relentless gab es jetzt die Bonuslieder auch auf Vinyl im Pet Shop Boys Laden zu kaufen – Slin hat sich netterweise um Zoll und Lieferung bis an die Haus gekümmert, sodass seit gestern goldgelbes Vinyl Tanzgeräusche ins Zimmer fegen.

Zwei von den relentless Liedern hatte ich mehr oder weniger vergessen und vermutlich knapp 30 Jahre nicht mehr gehört, denn von der Kompaktscheiben habe ich immer nur One Thing leads to another gehört, der Song der für mich aus dem very/relentless Ära zu den very besten gehört. Das Stück mischt 90erTechno und Boysmusik mit Anne Dudley Orchester und allem drum und dran unfassbar prima zusammen. Dicker Dank auch an Faithless, Du weißt schon wofür.

Nichtsdestotrotz – die Vorfreude auf Ende April steigt durch diesen Tonträger jedenfalls nochmal ein gutes Stück.

Aufführung

I almost believe that they’re real

Ein Live-Album ist ja eigentlich – ähnlich wie ein BestOf – kein Album, aber doch gibt es ein paar, die eine besondere Erwähnung finden. So ist es auch mit Show von The Cure.

Die letzten Jahre war es stets zu teuer, um es sich auf Vinyl nachzukaufen, aber nun ist es die Tage 30 Jahre alt geworden und in einer fetten 180g DoppelVinylPackung und einem RobertRemaster neu veröffentlich worden, für eine Zehntel des Mondpreises bei discogs.

Habe es heute morgen mit Kopfhörer einmal durchgehört und es ist und bleibt eine super Konzertliederliste (ohne die Zugaben übrigens) und erinnert an das vielleicht beste Livekonzert, das der junge Vinylabel jemals besucht hat. (Düsseldorf ’92)

Qualitativ ist das Remaster aus den Abbey Road Studios auch brillant und es macht Freude auf allen vier Seiten in Ruhe angehört zu werden.

Die Porzellandateien

Once I sang you a Story about Paul

Zum 30sten Geburtstags von Phillip Boa’s Boaphenia gab es nicht nur die weiße Boaphenia als neuaufgelegte Schallplatte, sondern eine neues Überraschungsalbum anbei – the Porcelain Files.

Trotz aller Sentimentalitäten mit dem 1993 Album bin ich auf den ersten Schlag verzaubert von dem Bonusalbum. Da sind zehn teilweise wunderbare Songs drauf, die beim ersten Hören direkt zum Tanzen, Springen und Träumen einladen.

Topüberraschung ist ein Song der featuring Pia ist, allerdings „nur“ alte Gesangsaufnahmen in den neuen Song eingebaut. Trotzdem sehr gelungen.

Meine Freude 2023

My Joy, the Pleasures I’ve missed

My Joy ist die Single-B Seite der vielleicht besten Depeche Mode Single (Walking in my Shoes) aus dem Jahr 1993. Nachdem 2022 das Jahr des Schreckens für in Bezug auf Depeche Mode war (Fletcher ist tot, das ist immer noch krass), könnte es jetzt schon ein Jahr der Freude auf ein für Ende März 2023 angekündigtes neues Album sein, welches dann ziemlich genau 30 Jahre älter ist, als diese Single, die ich im April 1993 bei Ween in Bielefeld gekauft habe.

Das Plattenregal ist also vermutlich Ende 2023 um ein, zwei DM-Vinyls voller als jetzt und das wo jetzt schon Depeche Mode den größten Teil an 12″ Vinyls und 7″Vinyls stellt, nicht zuletzt Dank der Spezial-Sammelungs-12″ aus den letzten Jahren.

Diese Sammelung könnte ich mir ganz gut zum Jahresauftaktsgehör vorstellen.

Zehn Geschichten von Sting dem Boten

There’d be nothing left for me to do

Vielleicht ist es bei diesem Album ein bisschen wie bei Songs von Mike & The Mechanics – das sind eigentlich gute Songs, aber sie klingen alle, als wenn sie fürs Belanglos-Radio produziert wurden, damit man dort einfach nur Radio hört ohne es auszuschalten, aber so richtig abgehen – wie zum Beispiel zu The Police Songs – kann man zu den Tracks hier nicht.

Wie dem auch sei, als ich es in den aktuellen Top100 verkaufter Schallplatten im August fand, fand ich gleichzeitig, dass ich diese Platte auch in meinem Regal haben sollte. Die A-Seite hab ich auch schon ganz schön oft gehört, dafür dass ich nicht mehr gerne Radio höre.

Sting steht im Regal zwischen Die Sterne und Suede.

Vinylockdown #27 – vor 27 Jahren – 1993

Vorsprung durch Technique

Du meine Güte, was für ein abgefahrener Spaß zwischen total irre und total wunderbar sind die In Utero Songs auf dem Nirvana Album – kaum am Stück hörbar, aber immer wieder durch tolle Songs deeskaliert und zum Schluß mit Cello und allem All Apologies?!

Bei dem U2, New Order und a-ha Album hätte jeweils eine Single plus zwei B-Seiten gereicht, aber auf Depeche Mode und Duran Duran hab ich mich schon beim Vorsortieren die Tage gefreut.

Naja, Duran Duran sind dann auch nur zwei Singles mit zwei B-Seiten.

In der Gebärmutter

I sit and drink Pennyroyal Tea

Das Nachfolgealbum zu Smells like Teen Spirit hat es wieder in Teilen in sich. Allerdings taugt für mich nur die Hälfte der Songs was, nämlich die vier die nicht nur Gitarrenkrach und Geschrei sind, oops, das ist sogar nur ein Drittel.

Die Lieder Heart-Shaped Box, Rape me, Pennyroyal Tea, All Apologies sind allerdings sehr sehr große Nummern wie ich finde.

Lange fiel mir gar nichts ein, was ich über dieses 4/12 Megawerk schreiben konnte, außer eben den vier Knallern und dem ziemlich gelungenen Cover. Schade, dass es keine weiteren 4/12 Meisterwerke mehr gegeben hat. Letztes Studioalbum, leider.

Republik

Vor kurzem ist ein Livealbum von New Order erschienen. Sowas ist ja nicht wirklich ein neues Album, sondern in der Regel alte Musik mit störendem geklatsche (so nannte mein Vater das immer). Trotzdem ist da ein Opener drauf, der so anders war, dass ich ihn nicht wieder erkannt habe und der der Grund war, endlich das Republic Album von New Order zu kaufen.

Listen – I may be wrong but you are missing.

Das hatte ich nicht einmal als Kompaktscheibe bis zu diesem Zeitpunkt und in Summe fand ich das auch nie richtig gut. Der Gag schlechthin ist aber, dass ich auch auf der Republic nach wie vor den Song Times Change nicht erwähnenswert finde, er aber als Opener auf dem Summe Album der Hammer ist und nicht wegen des Geklatsches.

Regret und Ruined in a Day sind allerdings Lieder, die auf Vinyl in reichweite im Regal zu finden sein sollen.

Ein leichter Fall von Überbomben und der Tempel der Liebe

Are you living for Love?

Die Sisters of Mercy sind mir tatsächlich schon aus der Schlagerralley auf die Kassette gekommen mit dem Greatest Hit Dominion. Danach sind sie erst mit Temple of Love 1992 wieder in mein Ohr zurückgekommen und auch mit der 7″ aus dem Saturnplattenladen in Köln – die vermutlich letzte Single, die ich aus einem Top 100 Regal gekauft habe im Herbst 1992.

Das Slight Case of Overbombing Greatest Hits Volume One Album habe ich erst zur Wiederauflage letztes Jahr gekauft, sind einfach so viele gute Lieder drauf, dass es sich lohnt, das Doppelschwarze Vinyl im Regal stehen zu haben, ohne dafür den Hammerpreis für eine 93er Presse zu zahlen.

Jedenfalls habe ich direkt die beiden Vision Thing und Floodland Alben in die Abstellkammer gebracht, da die guten Songs nun auch auf der Platte drauf sind und das Regal einfach nicht größer wird, wenn man sich Platten kauft ohne das Regal zu erweitern …

Das Hochzeitsalbum

Too much Information

Duran Duran

Wenn man über das Musikjahr 1993 berichtet, dann darf Duran Duran’s The Wedding Album nicht fehlen. Auch wenn nur maximal drei brauchbare Songs drauf sind, so sind Ordinary World, Too much Information und Come Undone schon mit die besten Duran Duran Tracks überhaupt und sind auch nicht die schlechtesten 93er Songs,

Leider ist 1993 eine Kompaktscheiben Hauptkaufzeit gewesen, so dass ich noch die beiden Maxis von Ordinary World und Come undone im anderen Regal stehen hab, die bemerkenswerte kleine Best of Minialben sind, da sie jeweils drei Hits aus den früheren Duran Duran Jahren beinhalten.

A View to a Kill um mal nur einen James Bond Hit zu nennen, den ich aber wiederum auch auf 7″ allerdings auf einem eher gammeligen Stück Vinyl haben.

Derzeit steht Duran Duran eingerahmt von The Drums und The Editors im Regal.

Vaterland am Vatertag

fatherland
Is this the day I used to call Fatherday?

Mein Album Krupps II ist vielleicht mein schönstes Vinyl. Dunkelblau/gelb-mamoriertes Vinyl und die Bonus Platte mit den nicht so kuhlen Demo-Tracks immerhin noch in hübschen rot/gelb-mamorierten Vinyl. Heute gab es zur Feier des Vatertages, statt sich albern mit Bier aus dem Bollerwagen zuzudröhnen, Fatherland und To the Hilt auf die Ohren, zwei wie ich finde super Düsterpopperlen mit Hang zum Industrial Rock.

Das ist ne Dröhnung.

Vielleicht sollte man sich mal nen Bollerwagen mit Platten und Turntables vollladen nächstes Himmelfahrt …

Die Krupps stehen im Regal neben Kruder und Dorfmeister und Lady Gaga.

Bodenstation an Major Tom

bowie

Leider wird einer der großen Musiker unseres Planeten ab heute nicht mehr Antworten und diesmal ist es nicht die von David Bowie erfundene Figur Major Tom, sondern er selber. Hmmm, der erste für mich wirklich erwähnenswerte Musiker, der seit es Vinylabel gibt starb. Der erste traurige Nachruf, quasi:

Major Tom selber habe ich ja von dem hochverehrten Peter Schilling völlig losgelöst präsentiert bekommen und den David Bowie erst viel später kennengelernt, aber ich weiß noch wann: An meinem 11. Geburtstag, da lief This is not America (shananananana!) ständig im Radio und das war sehr kuhl, damals mitten in den 80ern.

When the wind blows ist ein weiteres Lied, welches es ganz weit in meinen eigenen Vinylhimmel geschafft hat, so hoch, dass ich in den 90ern die Finger nicht von dem Maxivinyl lassen konnte um kurz darauf auch noch bei Ween die Triple LP The Singles Collection für fast 40 Mark zu kaufen.

Mein letzter Bowie Aufhörer war der Pet Shop Boys Remix von Hallo Spaceboy. Es ist einer der kuhlsten Remixe vom Disco 4 Album. Für mehr Bowie konnte ich mich dann aber nicht richtig begeistern, auch nicht so richtig für das nagelneue Album, was erst Freitag rauskam, zu Kunst – das ist nichts für mich Gestalter.

Es ist trotzdem traurig, dass der noch gar nicht so alte Mann jetzt keine neue Musik mehr macht, irgendwie. Danke, Major Tom!

Lieder vom Glauben und Hingeben

Am Montag den 22. März 1993 nach Schulschluss gab es noch einen der besondersten Einkäufe des Jahres. Songs of Faith and Devotion das Album des Jahres 1993 musste erworben werden und so sind drei Jungs in den Plattenladen gestiefelt.
(Das war genau 20 Jahre bevor Amazon die Delta Maschine per DHL zu mir schickte.)

This is the Dawning of our Love!

Auf dem Album war schon
die vorab Single I Feel You
und die von einem Orchester
getragene B-Seite One Caress
bekannt, die anderen acht
Juwelen sollten erst noch
kennengelernt werden.

Es gibt die beiden fantastischen Vorgänger Alben Music for the Masses und Violator, aber hinzugehen und unumstösslich zu behaupten, das sind die besseren oder die besten Alben ohne diese Alben zu erwähnen ist nicht drin.

sofad
I’m hanging on your Words … will I always be here!

Es gab diverse Momente im Leben (zum Beispiel beim Hören des Songs Judas), wo man auf den beiden eben genannten Alben einen besseren Track sucht und nicht findet. Oder da ist die Song des Jahres 1993 – Single Walking in my Shoes und der Songtext des Songs, der es sehr gut mit Never Let Me Down Again oder Policy of Truth aufnehmen kann. Alan Wilder hätte ich lieber mehr am Synthie als am Schlagzeug gehört, aber wenigstens konnte man ihn hier noch ein letztes Mal hören.

Schon weil er danach nicht mehr Depeche Mode war, ist dieses Album emotional sehr hoch zu hängen: Es ist Alan Wilders Abschiedsalbum. Rush – weg war er, zurück in die Kohle und seinen Mirinda Sexgarten.

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You’ll stumble in my footsteps, when you try walking in my shoes.

Und zuletzt sind da In Your Room und Higher Love, die es auch mal mit Enjoy The Silence aufnehmen versuchen können. Okay, die scheitern – aber auch nicht an jedem Tag im Jahr, aber so kurz nach Weihnachten schon.

1993 jedenfalls ist dieses Album völlig konkurrenzlos bestes Album des Jahres.

In Folge dieses Albums bin ich auf jeder Konzert-Tour der Britpopper am Start gewesen und das hatte bis zum letzten Auftritt in Düsseldorf 2013 auch stets Charme.

So, und zum Nachtisch: Unsound Methods mit Mayo.

Das Schutzenfest

schuetzenfest

Eigentlich handelt es sich bei dieser 7″ um das Faith No More Cover von Lionel Messi Riechie’s Easy aber viel erwähnenswerter ist hier auf jeden Fall die B-Seite.

Faith No More singt inspiriert vom Münchener Okotoberfest deutsch. Teils unverständliche aber dennoch lustige Passagen in denen Worte wie „Dödelschwanz“ und „Liebe machen im Schweintrog“ vorkommen.

Im Vergleich zu dem Easylangweiler (ich hab mich damals immer gefreut, dass die Schnulze nicht auf Angel Dust drauf ist) ein Partykracher.

Herzförmige Schachtel

Ich hatte ganz lange, Jahre lang, fast 20 Jahre lang nur eine einzige Nirvana Schallplatte und man kommt nicht drauf welche :: es ist die mit dem poisiealbumhaftesten Cover:
Heart-Shaped Box.

heartshapedbox
Hey, wait! I’ve got a new complaint:

Wenn man sich die ganzen obermainstreamigen vier Nevermind Singles mal satt gehört hat, dann ist das hier immernoch einer der besten Nirvanasongs muss ich sagen. Single-B-Seite Marigold ist im übrigen auch ein hörenswerter Song.

Ich mag das Gesamtpaket dieser 7zoll, ist eine meiner Lieblingsplatten, schön mal wieder beide Seiten gehört zu haben. Nevermind bleibt noch nen bisschen im Schrank, da erschrecken sich die Kinder immer etwas …

Versuch Du mal in meinen Schuhen zu laufen

try Walking in my Shoes – Auch mal eine Art und Weise sich entschuldigen zu wollen. Mittlerweile 20 Jahre her, dass dieser Track des Jahres 1993 auf dem Album des Jahres 1993 auftauchte.
Vermutlich ist es auch der beste Song von Depeche Mode seit 20 Jahren und wer weiß was wäre, wenn SoFaD nicht schon das achte Album von Martin, Dave, Alan und Mr. ClapYourHands wäre …

vogelUnd dann dieser Vogel ich habe ihn in der Oberstufe im Kunstunterricht nachgebaut, als immer wiederkehrendes MC Escher Objekt, einige erinnern sich sicher gerne :-)