Sich dem Tod erinnern

I’m listening, I’m here now, I’m found

Passend zum Frühlingsanfang, aber getreu dem eigentlichen Vierjahrestakt bei der Album Produktion zwei Jahre zu spät, kommt drei Monate nach Weihnachten das neue Depeche Mode Album Memento Mori. Bei dem Albumtitel schreit viel nach dem Tod von Fletch, da durfte man im Vorfeld gespannt sein, ob dort auch diese Tragödie künstlerisch verarbeitet wurde.

Kein Warten bis der Postmann kommt möglich …

Ein bisschen war also heute die Aufregung eines Geburtstagskindes zurück und warten auf den Postmann war daher nicht möglich. Es musste schon in der Früh eine Internetdienst aushelfen, die Neugier zu stillen.

Es finden sich definitiv auch so schon erste gute neue Lieder.

14:00 Uhr kommt dann die Post und bringt das opaque red almost double Vinyl und da ärgere ich mich wieder etwas, denn die vierte Seite ist unbehandelt, während auf den anderen drei Seiten vier Songs sind – das geht auch umgekehrt Leute?

Mal abgesehen davon, dass ich mit dem schon vorab bekannten Opener My Cosmos is mine Lied nicht klar komme, ist der Rest echt gut. Viele schöne Melodien mit dem Synthie vorgetragen, etliche schöne Gesangespassagen am besten gelungen in dem anderen vorab schon bekannte Track Ghosts again.

Am Ende hat Produzent James Ford, mit den beiden Depeche Mode Männern ein hörenswertes Album gemacht – da bin ich schon gespannt, ob er das auch mit den beiden Männern von den Pet Shop Boys im Laufe des Jahres auch so hinbekommt. Gespannt sei.

Mittlerweile das ganze Album mehrfach gehört und auch die Kopfhörer und Kredits dazu geholt, es ist schon eine ganze Menge gut und interessant an dem Album. Bonus Songwriter Richard Butler zB, der Martin beim dichten geholfen hat. Songs die Dave geschrieben und Martin und der Produktionstrupp fertig gemacht hat. Außer mit dem Opener (Dave seinem Favourite here) bin ich mit den anderen elf Liedern auf mehreren Ebnen, Text, Sound, etc. superfein. Ein tolles Album so direkt auf den Ohren.

Der Vinylbug, der einem einen Knacker mitten in Ghosts Again aufdrängt, ist leider sehr ätzend.

Der Kopf auf der Tür

If only I was sure that my Head on the Door was a Dream

The Head on the Door ist lange eins meiner absoluten Lieblings-The-Cure-Alben gewesen, denn neben den Singles, sind hier auch noch etliche gute und abwechslungsreiche Lieder mehr zu hören. Schockierender Weise hatte ich die Platte selber bis vor wenigen Tagen nicht im Schrank und habe mir daher eine Wiederveröffentlichung bestellt.

Allerdings gehören auch die 1985er Werke von The Cure noch zu den Songs, die mir im Radio nicht aufgefallen sind als sie aktuell waren. Fünf Jahre später im Kompaktscheiben The Cure Kaufrausch wurden auch diese Songs fix mit eingesammelt und lieben gelernt.

Die verdamelte Typografie und die psychodelischen bunten Bilder dazu machen die Platten noch ein bisschen liebenswerter. Leider spielt hier die dritte Single A Night like this das Artwork nicht mit, daher durfte sie auch nicht mit auf das Foto.

Gerne höre ich auch die Single B-Seite von Inbetween Days namens The exploding Boy, da der Song sehr gelungen ist und er mich zudem an den Hasemann erinnert, der das Lied ebenfalls sehr mochte.

Neongelber Alligator und Nadel 10

Die Tage hat mich eine neuer The National Song stark getriggert, da es sich hierbei stets um Musik vom Hasemann handelt. Mit Alligator fehlte mir bis heute ein Album, welches er mit auf eine einsame Insel nehmen wollte mir aber immer der Zugang dazu fehlte – sogar mit dem Song Abel kann ich unerklärlicherweise gar nichts anfangen.

Das die Platte neongelb ist und sie unter 25 EUR gekostet hat, war dann am Ende des Tages neulich der Kaufgrund.

Witzig in dem Zusammenhang, dass ich gerade Nadel 10 bestellt hatte und eigentlich immer mal eine Night Club von Ortofon ausprobieren wollte. Klingt gut und macht sich hier auch als Model spitze. Allerdings ist Nadel 9 gerade an den Start gegangen und wird jetzt erst seine 20’000 Plattenseiten machen, um dann von Nadel 10 ca. Ende 2025 abgelöst werden.

Zurück zum Alligator. Sie hat wirklich nur ein schönes Cover und eine tolle Plattenfarbe ist selbst aber nicht die Platte die randvoll mit Traumsongs für meine Unhasenohr hat.

Salzgebäckinsel

Stop, ‚cause you’re killing me

Die ComicBand Gorillaz hat ein neues Album gemacht. Diesmal treiben sie sich scheinbar thematisch auf Crackers Island herum. Aufmerksam gemacht hat die Single und das Video Silent Running, ein Track und ein Filmchen das einen tatsächlich drei Minuten und ein paar Sekunden ganz gut fesselt.

On Cracker Island I was born …

Der Rest des Albums hat auch etliche gute Momente, aber vermutlich wird keiner davon der Track des Jahres – allerdings ist das Album auch kein Kandidat, der in Kürze aussortiert wird. Ziemlich gut gelungen und bemerkenswert ist der Track mit Fleetwood Mac Stevie.

Die Vinylfarbe neon-lila ist tatsächlich auch ein Hingucker und wenn mal Comic Tag an der Platten-Cover-Wand ist, dann kann man sich auch das Cover dort gut ansehen.

Verhalten

Der Tag an dem mein Vater und ich gleichzeitig das 1990er Behaviour Album nachmittags mit nach Hause brachten, werde ich wohl nie vergessen. Zwei Kompaktscheibe. Das Vinyl habe ich tatsächlich erst in den ersten Discogszeiten nachgekauft, aber nun steht das auch schon über sechs Jahre im Regal, aber ich hab noch nichts drüber geschrieben.

In den sehr frühen 90ern habe ich dieses Werk gut abgefeiert und es erinnert so sehr an die Liebe zu Musik meines Papas, dass es zu lange zu traurig war. Letztes Jahr habe ich es aber mal wieder komplett gehört und es ist immer noch sehr gut, aber nicht das beste was die Boys je gemacht haben.

Schon damals war ich sehr beeindruckt, dass hier Harold Faltermayer und dem seine alten analog Synthesizer eingesetzt wurden, um den Songs einen anderen Klang zu geben – aber viel mehr sind mit Gitarren aufgefallen, die sich nach kurzer Zeit unter anderem als die Klänge von Smiths Gitarrist Johnny Marr herausstellten.

In the Nineteenninties

Was damals unter den neuen Sennheiser Kopfhörern schon nervte, nervt heute immer noch – Neils Stimme zischt, sowohl auf der Kompaktscheibe, als auch auf dem Vinyl. Das scheint Teil der Aufnahmeidee mit den neuen alten Synthies gewesen zu sein. Die monumentalen Songs wie This must be the Place I waited Years to leave hatten am Ende noch viel toller klingen können.

Dem Album entspringen dreieinhalb Singles, die vierte ist ein U2 Cover von Where the Streets have no Name mit einer Doppel-A-Seite namens How can you expect to be taken seriously? Zudem sind ein paar echt gute beinahe Singles auf dem Album, und ein paar Lieder, die ich als anstrengende Kunstlieder einstufen würde (My October Symphony zB). Ganz okay, aber auch ganz okay, wenn man sie nicht jedesmal mithört. Dieses Mal habe ich sie mitgehört, die Symphony. Die Symphony eröffnet die zweite Seite bevor der Smash Hit So Hard aus der Trägheit zurückholt in die Pop Disco. Leider habe ich mir diese erste Single über die viele Jahre auch sehr leid gehört (So Hard war meine zweite oder dritte KompaktMaxiScheibe, gekauft bei WOM in Nürnberg 1990).

Die letzten drei Songs werden aber auf Dauer unschlagbar bleiben:

  • Nervous Boy
  • End of the World
  • Jealousy

Jealousy ist vermutlich die beste Ballade von den Pet Shop Boys, leider natürlich überhaupt nicht tanztauglich, aber zeigt am Ende, wie sehr gerne und gut die Boys mit ganzen Orchestern arbeiten.

Losing my Mind

Meine Freude 2023

My Joy, the Pleasures I’ve missed

My Joy ist die Single-B Seite der vielleicht besten Depeche Mode Single (Walking in my Shoes) aus dem Jahr 1993. Nachdem 2022 das Jahr des Schreckens für in Bezug auf Depeche Mode war (Fletcher ist tot, das ist immer noch krass), könnte es jetzt schon ein Jahr der Freude auf ein für Ende März 2023 angekündigtes neues Album sein, welches dann ziemlich genau 30 Jahre älter ist, als diese Single, die ich im April 1993 bei Ween in Bielefeld gekauft habe.

Das Plattenregal ist also vermutlich Ende 2023 um ein, zwei DM-Vinyls voller als jetzt und das wo jetzt schon Depeche Mode den größten Teil an 12″ Vinyls und 7″Vinyls stellt, nicht zuletzt Dank der Spezial-Sammelungs-12″ aus den letzten Jahren.

Diese Sammelung könnte ich mir ganz gut zum Jahresauftaktsgehör vorstellen.

Wir sehen uns in den Sternen

Ein neues Album von dem Popperlenkomponist The Lightning Seeds aka Ian Broudie ist da und fast hätte ich es verpasst, weil das blöde Release Radar nicht weiß, was ich in den 90ern abgefeiert habe. Zum Glück hat Slin gut aufgepasst – vielen Dank.

See you in the Stars ist Zuckerpop und es ist ein bisschen schade, dass die Platte nicht nach Wald schnuppert, so wie das Album Jollyfication nach Erdbeeren. Aber sie klingt sehr gut, also nicht nur wegen der Musik, sondern wegen der guten Presse.

Elektronikkörpermusik

Mit einer kleinen Verspätung ist das neue Editors Album EBM eingetroffen. Dreimal drei Tracks auf einem Anderthalberalbum in sonnenorangenem Vinyl. Auf der unbesungenen D-Seite, ist der MC Escheresque EBM Würfel eingeritzt …

Lit by mobile Phone-Light

In den Streamingdiensten gab es drei Tracks vorab zu hören, Heart Attack, Karma Climb und Kiss. Letzterer hat mich einigermaßen geflascht, so hat er neben einer wunderbaren Melody einen irgendwie wohlbekannten Gitarreneffekt, ich komme aber nicht drauf woher ich ihn kenne, orte ihn aber irgendwo bei Depeche Mode’s Ultra. Aber was dort flasht ist ein synthiebassgewubber, welches zeitweise sogar ganz alleine rumwabbern darf.

Der Rest des Albums ist auch ganz gut, aber ich sehe die Editors nicht auf dem Niveau von 2018 oder 2015. Obwohl, wenn ich den Song Silence nochmal unter dem Kopfhörer höre, es ist schon super anzuhören.

Aber hey, es ist kein EBM, es ist eher Editors und Blanck Mass – und das ist auch völlig ausreichend.

EBM

Aufgabe zu den anstehenden Herbstferien für die Kinderhand: Cover mit Lego nachbauen – check.

Basiert auf einer wahren Geschichte

Vor ein paar Wochen kam für mich sehr überraschend ein neues Erasure Album in die Schallplattenläden: Day-Glo, based on a true Story. Überraschend obwohl ich immer noch den Erasure-Information-Service Newsletter bekomme und das schon bestimmt über 25 Jahre, denn es war mein erster Kontakt mit Newslettern überhaupt.

Das neon-grün begeistert mich als Farbe absolut, aber das musikalische Kunstwerk ist eher eins der nicht so spektakulären Gesang- und Sound-Experimente. Wenig Gesang aber viel Klang, den man irgendwie so oder ähnlich schon mal gehört hat, einen aber sehr wenig weder an ältere noch an neuere Erasurewerke erinnert.

Hab es ein paar mal angehört, funktioniert nicht besser je öfter man es macht.

Frankie geht nach Liverpool

Running scared and staying sane
Gemini Macke und Vogelschutzdecke

Nach dem ganzen ersten Hype um Relax und Power of Love hatte ich im Herbst 1986 bewusst mitbekommen, wie die ersten Songs des Frankie Goes To Hollywood Albums Liverpool ins Radio kamen und war ein bisschen angesteckt von dieser Erwartung des nächsten großen Wurfs.

In der NDR Musiksendung Maxis Maximal wurde eine bombast 12″Maxi von Warriors of the Wasteland so abgefeiert, dass ich heute noch ein bisschen Respekt habe, das Lied überhaupt „nur“ in der LP Version zu hören.

Aber ich habe nur aber genau deswegen dieses Vinyl, gekauft beim Ausverkauf von Gemini-Bielefeld – zu sehen an der Sägemacke im Cover.

Lass mich niemals gehen

Weil mir die Platte im Frühjahr zu teuer war und ich auch bei den Teaser Songs nicht so aufmerksam war, habe ich Never let me go von Placebo erstmal nicht gekauft. Zum Sommerbeginn habe ich dann aber beides nachgeholt und bin zudem auch von dem Plattencover angetan.

Am Ende aber zählt dann schon auch noch die Musik und die ist tatsächlich richtig gut. Es ist ein Hammer-Opener-Song namens Forever Chemicals der sehr sound-verspielt und ansonsten mit gutem Gemisch aus Gesang und Instrument daher kommt. Auf den anderen drei Plattenseiten bleibt das Niveau der Lieder auch konstant hoch, sodass man große Lust hat egal welche Seite einfach noch einmal zu hören.

Placebo hat seine Schaffenspause tatsächlich gut getan, ist ein bisschen das Comeback des Jahres bisher.

Vertrauen

In the Caves, all Cats are grey

Faith ist ein frühes Album von The Cure und sowohl das ganze Artwork Grau in Grau als auch die düstergrauen Soundfelder gefallen mir super. Es ist kein so richtiger Hit auf dem Album, der es auf die alten 80er Partys geschafft hat, aber All Cats are grey ist schon ein heimlicher Düster-Superhit.

Come to me scared Princess!

Es war so, dass ich mehrere unterschiedliche Lieder des Albums über ein paar Tage verteilt zufällig im Auto hörte und dann beschloss, bei JPC die Wiederauflage zu kaufen, welche dann allerdings Monate brauchte, bis sie jetzt vor ein paar Wochen endlich einmal hier am Regal angekommen ist.

Das auf dem Originalalbum die Herbst81-Single Charlotte Sometimes fehlt ist sehr schade, denn das ist der andere heimliche The Cure – Superhit aus dem Jahr 1981.

Komm schon, du weißt es

Das letzt Liam Gallagher Album war schon halb gar, dieses hier hat jetzt fast nur eine schöne Plattenfarbe. C’mon you know überzeugt mich tatsächlich mit keinem Lied so richtig. Für mich ist es das bislang am wenigsten gelungene Album des Jahres.

Es steht jetzt erstmal bis zum Jahresende in der Jahreskiste vor dem Regal und dann schauen wir mal, ob es auf das Dach zieht oder neben die schöne Weihnachtssingle von vor anderthalb Jahren.

Eine Nacht an der Oper

Queen Alben finde ich meist zu mindestens der Hälfte anstrengend, das gilt ganz bestimmt auch für A Night at the Opera. Allerdings sind hier auch mit Love of my Life und Bohemian Rhapsody gleich zwei der besten Queen Songs enthalten – wenn ich die besten zehn Queen Songs auf ein Album sortieren sollte, wären die beiden jedenfalls dabei.

Was ich bis eben gar nicht wusste, Love of my Life ist aus dem Jahr 1975 – wegen ständiger Duplexität von Ereignissen hätte ich da ja auch so drauf kommen können.

Voran, nicht das Vierte

Alles von The Verve wird vermutlich immer im Schatten ihres Gigantalbums stehen, aber ich bin die letzten Jahre immer mal wieder an Songs vom Album Forth hängen geblieben.

Und findige Orthographen gut aufgepasst, es ist zwar das vierte Album, aber es heißt Forth und nicht Fourth. Da bin ich beim lustige Überschriften Ausdenken gerade fast final drauf reingefallen.

Das 2008er Album ist lange nach Urban Hymnes und nach etlichen Soloalben von Richard Ashcroft entstanden, aber die Pause hat sich gelohnt, wie ich beim Hören finde.

Plastikzeitalter

Rewritten by Machine and new Technology

Musik an der Trevor Horn seine Ohren und Finger hatte feiere ich ja bestimmt seit weit über 30 Jahren ab, aber spätestens seit 1988 also seit der 12″. von Pet Shop BoysLeft to my own Devices. Das hier ist aber zehn Jahre älter und Herr Horn ist nicht nur Produzent, sondern The Buggles ist seine Band. Das Album The Age of Plastic ist auch ganz gut gelungen, wenngleich natürlich Video killed the Radiostar der Überhitsong des Albums ist.

Glück ist nicht beinhaltet

Die größte Überraschung des neuen Soft Cell Albums Happiness not included ist, dass der Song Purple Zone – anders als in der SingleVersion – nicht mit den Pet Shop Boys zusammen vorgetragen wird. Zu meinem Erstaunen macht das die Album Version besser, allerdings haben die Boys sich auch schon mal mehr Mühe gegeben, wenn sie anderer Leute Lieder geremixt haben.

Der Rest des Albums klingt wunderbar darkwavig, so wie man sich ein Soft Cell Album wünscht. Es ist natürlich 42 Jahre entfernt davon, so zu klingen wie Non Stop Erotic Cabaret, aber es sind ja auch 42 Jahre.

Art Design und gelbes Vinyl sind sehr nett geworden, ich denke das Album wird sich die nächste Zeit noch ab und wann in die Runde drehen.

Alphaspiele

Of Things yet to come

Hätte ich nicht in die Versandbestätigung geschaut, wäre mir ein kleine Überraschung für mich selber gelungen. Wann immer ich das neue Bloc Party Album Alpha Games gekauft habe, ich habe es vergessen, mich dann aber auf die Lieferung gefreut.

Mich erinnert es ein bisschen an die ersten Songs von Bloc Party, aber dann doch anders. Es kommt gesangstechnisch auch ein wenig wie frühes Artic Monkeys oder The Streets daher und hat musikalisch eine Menge prima Energie.

Von dem Traumalbum aus 2007 ist es tatsächlich aber meilenweit entfernt, obgleich der Charme von damals hier und da mal aufpoppt.

War ein etwas anderer Tanz in den Mai, dieses Album heute Abend laut beim Babysitten zu Hause zu hören.

Versteh die Nachricht!

Die zweite Single der Band electronic namens Get the Message fand ich am Anfang nicht so super, wie die erste Getting away with it. Mir fehlte eine Zeit lang die Neil Tennat / Pet Shop Boys Stimme, aber dann als mein Musikgeschmack etwas mehr nach Gitarre war, ist es eine Weile lang der beste Song in meinem Musikregal gewesen zumal auch Bernard Sumner hier fantastisch singt.

I don’t know where to begin

Zwischen 1991 und heute hat sich Johnny Marr sowieso mehr und mehr in mein Ohr gespielt und zählt für mich zu den Allergrößten.

Irgendwann in 1991 gab es in einer Abendsendung im Radio einen Typen, der behauptete, dass die 12″ Version von Get the Message noch besser gelungen wäre als die 7″ Version und die Album Version – beides konnte ich bis vor kurzem nicht verifizieren, aber jetzt hab ich beide Versionen auf der 12″ Maxi Vinyl eingekauft. Ich finde alle Versionen super.

Free Will die B-Seite der 12″ und 7″ ist allerdings eher eins der maueren Lieder von electronic.

Während ich versuche, nicht in Einzelteile zu zerfallen

Why every morning waking up must I try not to fall apart

Was ein wunderschönes Fazit zum Winterende, das jetzt mit ein paar Sonnenstunden endlich mal zu beginnen scheint. Mein zweites White Lies Album ist da und hat den fantastischen Titel: As I try not to fall apart

Diese Tracks sind zwar nicht von Flood produziert, wie bei dem letzten Album, aber es ist trotzdem durchgängig gut. Tolle Melodien, tolle Instrumente, gleiche Gesangstimme – für den Moment bin ich verzaubert. Suede und Pulp Prozent Ed Buller kann also auch etwas mit guten Bands auf Vinyl bringen.

Das Cover kommt mir bekannt vor. Annelise Keestra die Designerin ist wohl auch Fan von dem Shout Out Louds Album Our ill Wills oder Schifffahrtsschildern:

Andere Länder andere Farben, aber bei den Formen sind sich Schweden und England scheinbar einig.
Im S ist eine rechteckige Form und im I ein Kreis.

Extralange Liebesschulstunden

Da bin ich erst mehrfach beim Radio8080’s hören über den fantastischen Song Lessons in Love von Level 42 gestolpert, sodass ich schon halb in Planung war, mir das Debutalbum oder die Single zu kaufen, da habe ich die Extended Version auf dem Dachboden wiedergefunden.

Mr. Actually Produzent Julian Mendelsohn hat den Track auf angenehme exakte sieben Minuten verlängert. Die Basics des Songs bleiben erhalten und es kommen ein paar gelungene Dameleien dazu. Danach wird er sich vermutlich aufgemacht haben It’s a Sin und Co. hübsch zu machen …

Unbekannte Freuden

I’ve lost Control again

Aus der Kategorie Meilensteine habe ich seit 1991/92 eine Schallplatte im Schrank, die ich auf einem Physik Kurstreffen für unfassbar wenig Geld – ich schätze 20 D-Mark (aber da war noch ein Joy Division und ein Visage Album dabei) meinem Physiklehrer aus dem Keller abgekauft habe. Platten hatte dank der Kompaktscheiben 1992 keine Zukunft mehr – schon damals wussten selbst die besten Physik-Lehrer nicht alles über Ton und Schall.

Unknown Pleasures von Joy Division ist also jetzt eine meiner ältesten Platten, und eine die ich schon über 30 Jahre im Regal stehen habe. Die Ausgabe ist erst 1980 produziert worden und zählt so nicht zu den unbezahlbaren Sammlerstücken, aber dafür hat sie einen unglaublich guten Sound. Weil mich das Album tendenziell gut in den Abgrund zieht, da es wirklich abartig traurig ist, habe ich das auch sehr selten gehört und der Physik-Lehrer scheinbar auch.

Heute, zum Soundtest des neuen Denon-Schallaufbereiters, haben es aber beide Seiten einmal geschafft komplett durchzulaufen – jetzt brauche ich aber gleich dringend einen Spaziergang durch die Aprilsonne.

Immer wieder brillant ist auch das Cover. Ich hatte mir schon die 3D Daten besorgt, um es mir bei Gelegenheit einmal mit Holzgranulat ausdrucken zu lassen. Später. Ich muss an die Sonne.

Und vielen Dank für die Linien in der Rotationsgrafik an https://joylines.artfly.io/

Rosengarten

Enjoy

Kein Cover findet sich in meiner Tonträgersammelung so oft, wie die Violator Rose und ihre Adaption auf der Single von Enjoy the Silence. Die Art der Tonträger ist in den letzten 32 Jahren auch auf etliche Art und Weise erweitert worden. Von Violator kam zuletzt sogar die MD ins Haus. Das Vinyl von Violator wäre vermutlich die älteste Platte hier in der Sammlung, aber die ausgestellte Variante ist eine Nachpressung. Das 1990 bei Phonac in Bielefeld gekaufte Original ist im Dauerverleih beim Medienherz zu Hause.

Vier Überlebende aus der Schuldisco

Auch die CD gibt es im Haushalt mindestens doppelt, da auch der Haussegen die Silberscheibe schon in den 90ern besaß – eventuell gibt es eine dritte Ausgabe, deren Cover aber im Kunstunterricht in meiner Depeche Mode Disco (wir mussten unsere LieblingsDisco in einen Schuhkarton bauen) verbaut wurde.

Die Hauptdarsteller der Disco haben die 30 Jahre überlebt, allerdings ist – wie auch im echten Leben – hier und da der Lack etwas ab.

Rose im 21. Jahrhundert

Die neusten Platten aus der Rosengarten stammen aus der 12″-VinylBox, die es erst vor ein paar Monaten dazugab – Qualitativ sehr hochwertige Tonträger, die ihrerseits in eine rote Box mit Rose sortierbar sind – allerdings hat diese Rose ein Designupdate bekommen und passt für mein Gefühl so nicht in die Reihe der Originalrosen.

Weiß eigentlich irgendwer, wo mein MiniDiscPlayer ist – ich hab die Violator glaub ich noch nie darauf gehört. Und wann gibt es endlich mal was gutes Neues?

Wolkenkuckucksheim

All I want, all I wanna do is make you listen from now on
Pure and simple everytime!

Eine meiner ersten Schallplattem, die ich von Rilleralle abstaubte als er noch auf dem Busch wohnte, war die 7″ Pure von den Lightning Seeds.

Fand ich sehr angenehm poppig und so durfte ich die Platte im Sommer 1990 mit nach Hause nehmen.

Stop what’s going on, you better listen from now on

Da ich Cloudcuckooland ganz bestimmt schon unter meinen ersten 30 Schallplatten hatte, werde ich mir die kurz danach wohl gekauft haben. The Lightning Seeds habe ich dann ab 1996 – als Football’s coming Home unendlich oft zu hören war – nur noch ganz ganz wenig gehört, bis ich die Erdbeerschallplatte bekommen hab, die alle Candypoperinnerungen wieder ans Tageslichtgeholt hat.

Die bunte Vinyl-Maxi von Joy habe ich einen halben nachmittag auf dem Dachboden gesucht, aber nicht gefunden – ich denke nämlich, dass die auch ein lustige Farbe hatte.

Werde fertig

Mehr New Order hören und vor allem im Regal wiederfinden:

Zum Ende des Sommersemesters und Mitten im HighNoon der Typografieprüfungen kam dieses super minimal durchgestaltete New Order Album heraus.

Das Plattencover hat mich so geflasht, dass ich – zum Glück für das Geldkonto heute – es mir auf Vinyl bei Ween gekauft habe. Es lief schon eine Weile Crystal als Vorabsingle im Radio und so war die Vorfreude auf die Musik ebenfalls riesig.

Get Ready ist im Gesamtkatalog der New Order Alben eher unauffällig, mir war zum Beispiel gar nicht aufgefallen, dass ich noch keinen Ton über dieses Album hier schrob. Die Platte hatte ich auch ewig nicht in den Fingern und im Vinyllockdown2 habe ich es auch komplett übersehen.

Es sind eigentlich alle Songs auf dem Album hörenswert insbesondere Turn my Way bei dem Billy Corgan singt. Aber auch der erste Track der B-Seite Slow Jam fasziniert. Sehr kuhl war es, New Order in dem Sommer als Vorband von Robbie Williams in Köln zu sehen und zu hören.

Um die Platte im Regal nicht mehr zu übersehen, werde ich die jetzt immer ein bisschen vorstehen lassen, damit sie zwischen den Gatefoldsrücken der anderen Alben von New Order nicht verschwindet.