Ach Käse, da habe ich leider ordentlich in Langeweile investiert. Das „neue“ U2 – Album Songs of Surrender mit vierzig U2-Klassikern, die The Edge und Bono minimalistisch in neue Gewänder gespielt haben. Leider kann man davon immer nur ein zwei Lieder hören und dann macht man es gelangweilt aus oder sucht hektisch nach dem Original.
Ich dachte ja, das wäre viel viel besser und habe mir die „40“-Lieder Vinyl Edition besorgt, wo dann jeder Track 2,75 EUR kostet, aber keiner 2,75 EUR wert ist. Mal gewinnt man und mal die Plattenindustrie.
Das einzige was lustig ist, ist das alles auf der ersten Platte mit dem Song „One“ anfängt und auf der vierten und letzten Platte mit dem Psalmklassiker „40“ aufhört.
Passend zum Frühlingsanfang, aber getreu dem eigentlichen Vierjahrestakt bei der Album Produktion zwei Jahre zu spät, kommt drei Monate nach Weihnachten das neue Depeche Mode Album Memento Mori. Bei dem Albumtitel schreit viel nach dem Tod von Fletch, da durfte man im Vorfeld gespannt sein, ob dort auch diese Tragödie künstlerisch verarbeitet wurde.
Kein Warten bis der Postmann kommt möglich …
Ein bisschen war also heute die Aufregung eines Geburtstagskindes zurück und warten auf den Postmann war daher nicht möglich. Es musste schon in der Früh eine Internetdienst aushelfen, die Neugier zu stillen.
Es finden sich definitiv auch so schon erste gute neue Lieder.
14:00 Uhr kommt dann die Post und bringt das opaque red almost double Vinyl und da ärgere ich mich wieder etwas, denn die vierte Seite ist unbehandelt, während auf den anderen drei Seiten vier Songs sind – das geht auch umgekehrt Leute?
Mal abgesehen davon, dass ich mit dem schon vorab bekannten Opener My Cosmos is mine Lied nicht klar komme, ist der Rest echt gut. Viele schöne Melodien mit dem Synthie vorgetragen, etliche schöne Gesangespassagen am besten gelungen in dem anderen vorab schon bekannte Track Ghosts again.
Am Ende hat Produzent James Ford, mit den beiden Depeche Mode Männern ein hörenswertes Album gemacht – da bin ich schon gespannt, ob er das auch mit den beiden Männern von den Pet Shop Boys im Laufe des Jahres auch so hinbekommt. Gespannt sei.
Mittlerweile das ganze Album mehrfach gehört und auch die Kopfhörer und Kredits dazu geholt, es ist schon eine ganze Menge gut und interessant an dem Album. Bonus Songwriter Richard Butler zB, der Martin beim dichten geholfen hat. Songs die Dave geschrieben und Martin und der Produktionstrupp fertig gemacht hat. Außer mit dem Opener (Dave seinem Favourite here) bin ich mit den anderen elf Liedern auf mehreren Ebnen, Text, Sound, etc. superfein. Ein tolles Album so direkt auf den Ohren.
Der Vinylbug, der einem einen Knacker mitten in Ghosts Again aufdrängt, ist leider sehr ätzend.
If only I was sure that my Head on the Door was a Dream
The Head on the Door ist lange eins meiner absoluten Lieblings-The-Cure-Alben gewesen, denn neben den Singles, sind hier auch noch etliche gute und abwechslungsreiche Lieder mehr zu hören. Schockierender Weise hatte ich die Platte selber bis vor wenigen Tagen nicht im Schrank und habe mir daher eine Wiederveröffentlichung bestellt.
Allerdings gehören auch die 1985er Werke von The Cure noch zu den Songs, die mir im Radio nicht aufgefallen sind als sie aktuell waren. Fünf Jahre später im Kompaktscheiben The Cure Kaufrausch wurden auch diese Songs fix mit eingesammelt und lieben gelernt.
Die verdamelte Typografie und die psychodelischen bunten Bilder dazu machen die Platten noch ein bisschen liebenswerter. Leider spielt hier die dritte Single A Night like this das Artwork nicht mit, daher durfte sie auch nicht mit auf das Foto.
Gerne höre ich auch die Single B-Seite von Inbetween Days namens The exploding Boy, da der Song sehr gelungen ist und er mich zudem an den Hasemann erinnert, der das Lied ebenfalls sehr mochte.
Die Tage hat mich eine neuer The National Song stark getriggert, da es sich hierbei stets um Musik vom Hasemann handelt. Mit Alligator fehlte mir bis heute ein Album, welches er mit auf eine einsame Insel nehmen wollte mir aber immer der Zugang dazu fehlte – sogar mit dem Song Abel kann ich unerklärlicherweise gar nichts anfangen.
Das die Platte neongelb ist und sie unter 25 EUR gekostet hat, war dann am Ende des Tages neulich der Kaufgrund.
Witzig in dem Zusammenhang, dass ich gerade Nadel 10 bestellt hatte und eigentlich immer mal eine Night Club von Ortofon ausprobieren wollte. Klingt gut und macht sich hier auch als Model spitze. Allerdings ist Nadel 9 gerade an den Start gegangen und wird jetzt erst seine 20’000 Plattenseiten machen, um dann von Nadel 10 ca. Ende 2025 abgelöst werden.
Zurück zum Alligator. Sie hat wirklich nur ein schönes Cover und eine tolle Plattenfarbe ist selbst aber nicht die Platte die randvoll mit Traumsongs für meine Unhasenohr hat.
Die ComicBand Gorillaz hat ein neues Album gemacht. Diesmal treiben sie sich scheinbar thematisch auf Crackers Island herum. Aufmerksam gemacht hat die Single und das Video Silent Running, ein Track und ein Filmchen das einen tatsächlich drei Minuten und ein paar Sekunden ganz gut fesselt.
On Cracker Island I was born …
Der Rest des Albums hat auch etliche gute Momente, aber vermutlich wird keiner davon der Track des Jahres – allerdings ist das Album auch kein Kandidat, der in Kürze aussortiert wird. Ziemlich gut gelungen und bemerkenswert ist der Track mit Fleetwood Mac Stevie.
Die Vinylfarbe neon-lila ist tatsächlich auch ein Hingucker und wenn mal Comic Tag an der Platten-Cover-Wand ist, dann kann man sich auch das Cover dort gut ansehen.
Beds are Burning und The dead Heart sind zwei der ersten Lieder, die mir nach den ersten Discobesuchen im B-Movie und PC69 als Kaufgrund im Ohr blieben. Darum hatte ich schon sehr früh Midnight Oil in meinem Plattenregal.
Mir war bis gerade eben gar nicht klar, dass dieses Album aus dem Vinylstartjahr 1987 ist, da ich es entsprechend meiner ersten Hörmomente in die sehr frühen 90er getimet hatte.
Das Album steht immer noch links neben Milli Vanilli im Plattenregal und das dann nun auch schon seit über 30 Jahren
Seit fast einem Jahr ist Krieg. U2 hatte schon vor exakt vierzig Jahren ein ganzes Album über oder gegen den Krieg gemacht. Ich fand das Album in den 90ern nie wirklich gut, da man die beiden wirklich guten Lieder auf der Platte viel zu oft in den Tanzlokalen der Stadt gehört hat. Aber vor ein paar Tagen hat mich so ein U2-Moment hart getriggert und so zum Kauf einer vierzig Jahre alten Schallplatte gebracht.
Cover in der Kiste
Die meisten War-Songs habe ich ja auf dem Live-U2 Album Under a bloodred Sky – aber dann eben in live – der Inhalt meines ersten Eintrags hier bei vinylabel war.
Gar nicht diese späte Novembersingle Move to Memphis von a-ha selber war es, die mich 1991 verzauberte, sondern die sechs unplugged Songs, die auf der Platte und auf der Kompaktscheibe dabei sind. Anfang November hatte ich mir die vorab Single zum Greatest Hits von a-ha Album zunächst auf Kompaktscheibe gekauft und war völlig hin und weg von den Bonustracks – unplugged Versionen, die aber im Studio ohne Zuschauer aufgenommen schienen.
Als mir ein paar Wochen später die 12″ in die Finger kam, bemerkte ich, dass dort drei andere Tracks in unplugged Versionen drauf waren – so passierte, was in den frühen 90ern nicht oft passierte: Ich erwarb den digitalen Tonträger und den analogen Tonträger gleich mit, sodass eine kleine a-ha unplugged Sammelung zusammenkam:
Erstes 2023er Vinyl ist da. Zwar steht auf dem Album 2022, aber das Veröffentlichungsdatum ist der 13. Januar 2023. Es ist meine allererster Belle & Sebastian Tonträger überhaupt, dabei plane ich seit über 20 Jahren mir von den Schotten Musik anzuschaffen.
Auch dieses Album Late Developer wäre komplett an mir vorbeigegangen, wenn Slin mir nicht die wunderschöne Single I don’t know what you see in me vorgestellt hätte. Der Rest drumherum gefällt auch gut.
Beim Plattendealer in Georgsmarienhütte gab es die schwarze und die orange, aber die orange war günstiger, da hab ich es lieber es wird von der Orangen gespielt.
Neben dem orangigen Vinyl ist auch das Artwork sehr gut gelungen, schöne Schrift, schöne Bilder, alles in einem großzügigen 12″ Büchlein zum mitlesen und hübsch finden optimiert.
Belle & Sebastian wandert erstmal in mein Zwischenregal 20er Jahre würde aber in dem großen ganzen zwischen Jacob Bellens und den Beginnern Platz finden.
Der Tag an dem mein Vater und ich gleichzeitig das 1990er Behaviour Album nachmittags mit nach Hause brachten, werde ich wohl nie vergessen. Zwei Kompaktscheibe. Das Vinyl habe ich tatsächlich erst in den ersten Discogszeiten nachgekauft, aber nun steht das auch schon über sechs Jahre im Regal, aber ich hab noch nichts drüber geschrieben.
In den sehr frühen 90ern habe ich dieses Werk gut abgefeiert und es erinnert so sehr an die Liebe zu Musik meines Papas, dass es zu lange zu traurig war. Letztes Jahr habe ich es aber mal wieder komplett gehört und es ist immer noch sehr gut, aber nicht das beste was die Boys je gemacht haben.
Schon damals war ich sehr beeindruckt, dass hier Harold Faltermayer und dem seine alten analog Synthesizer eingesetzt wurden, um den Songs einen anderen Klang zu geben – aber viel mehr sind mit Gitarren aufgefallen, die sich nach kurzer Zeit unter anderem als die Klänge von Smiths Gitarrist Johnny Marr herausstellten.
In the Nineteenninties
Was damals unter den neuen Sennheiser Kopfhörern schon nervte, nervt heute immer noch – Neils Stimme zischt, sowohl auf der Kompaktscheibe, als auch auf dem Vinyl. Das scheint Teil der Aufnahmeidee mit den neuen alten Synthies gewesen zu sein. Die monumentalen Songs wie This must be the Place I waited Years to leave hatten am Ende noch viel toller klingen können.
Dem Album entspringen dreieinhalb Singles, die vierte ist ein U2 Cover von Where the Streets have no Name mit einer Doppel-A-Seite namens How can you expect to be taken seriously? Zudem sind ein paar echt gute beinahe Singles auf dem Album, und ein paar Lieder, die ich als anstrengende Kunstlieder einstufen würde (My October Symphony zB). Ganz okay, aber auch ganz okay, wenn man sie nicht jedesmal mithört. Dieses Mal habe ich sie mitgehört, die Symphony. Die Symphony eröffnet die zweite Seite bevor der Smash Hit So Hard aus der Trägheit zurückholt in die Pop Disco. Leider habe ich mir diese erste Single über die viele Jahre auch sehr leid gehört (So Hard war meine zweite oder dritte KompaktMaxiScheibe, gekauft bei WOM in Nürnberg 1990).
Die letzten drei Songs werden aber auf Dauer unschlagbar bleiben:
Nervous Boy
End of the World
Jealousy
Jealousy ist vermutlich die beste Ballade von den Pet Shop Boys, leider natürlich überhaupt nicht tanztauglich, aber zeigt am Ende, wie sehr gerne und gut die Boys mit ganzen Orchestern arbeiten.
Auch 2023 habe ich wieder mit einem 7″ Set aus dem Schwarzwald gestartet, nachdem die Singles letztes Jahr so gut waren muss ich auch diesmal gestehen, dass „near mint“ eben manchmal auch wirklich so gut wie neu ist. Brillant Peter, vielen Dank!
Außer den Bangles bringen alle anderen vier Platten eine fantastische Cover-Gestaltung mit. Leider bringt keine eine hörenswerte B-Seite mit, aber ich hätte direkt Lust, das Cover der beiden OMDs in größer zu bekommen, um sie in die Bilderrahmen zu stecken.
My Joy ist die Single-B Seite der vielleicht besten Depeche Mode Single (Walking in my Shoes) aus dem Jahr 1993. Nachdem 2022 das Jahr des Schreckens für in Bezug auf Depeche Mode war (Fletcher ist tot, das ist immer noch krass), könnte es jetzt schon ein Jahr der Freude auf ein für Ende März 2023 angekündigtes neues Album sein, welches dann ziemlich genau 30 Jahre älter ist, als diese Single, die ich im April 1993 bei Ween in Bielefeld gekauft habe.
Das Plattenregal ist also vermutlich Ende 2023 um ein, zwei DM-Vinyls voller als jetzt und das wo jetzt schon Depeche Mode den größten Teil an 12″ Vinyls und 7″Vinyls stellt, nicht zuletzt Dank der Spezial-Sammelungs-12″ aus den letzten Jahren.
Diese Sammelung könnte ich mir ganz gut zum Jahresauftaktsgehör vorstellen.
Die letzten Jahre war ich immer ein bisschen unischer, welches mein Album des Jahres wird. 2022 habe ich lange das Tears for Fears Album The Tipping Pointgefeiert, als Album einer 80er Band, die nicht banal ein 80er Album produziert hat. So wie zB Soft Cell das dieses Jahr gemacht hat, obgleich nicht ganz schlecht, aber trotzdem recht banal.
Und da waren starke Bands mit neuen Alben dabei: Eels, Editors, Erasure, Shout out Louds, Bloc Party, Rammstein – alle schon mit Alben der Vorjahre im oberen Regalfach sondersortiert.
Aber 2022 war mir recht schnell klar: bringt Röyksopp ein Album (acht Jahre nach deren Album des Jahres) raus, dann wird das Aufgrund der Lieder, die man im zwei bis drei Wochentakt seit Januar auf Spotify geteasert bekam, sehr sehr stark.
Es wurde dann noch besser, denn es gab ein DreifachAlbum mit 30 Liedern drauf und während ich in den letzten Jahren auch bei den Songs des Jahres mehrfach nochmal reinhören musste, habe ich fünf der besten Songs 2022 auf Profound Mysteries 1, 2 oder 3 gefunden.
Zwei der vier Röyksopp Liedern mit Susanne Sundfør auf dem Album sind es, die dieses Jahr wieder und wieder alles für ein paar Minuten wunderschön gemacht haben.
If you want me und Stay awhile.
Am Ende eher enttäuschend sind bei mir Tocotronic, Liam Gallagher und Erasure wegsortiert worden – gerne und viel habe ich in der ersten Jahreshälfte allerdings noch White Lies / as I try not to fall apart und Arcade Fire gehört.
Auch die erste von den vier Seiten ZeitAlbum von Rammstein sind gut anzuhören, aber der Rest ging da irgendwie gar nicht. Kaum spannend war auch das erste der beiden Red Hot Chili Peppers Alben aus 2022, das zweite kann ich nicht beurteilen, da kam gar nicht erst Interesse auf.
Hätte Röyksopp kein Vinyl aus den 30 Liedern gemacht, dann wäre aber vermutlich House von den Shout out Louds oder Never let me go von Placebo mein Album des Jahres geworden. Bis zum 18. November hat auch deren beiden A sowie B Seite oft auf dem Plattenteller rotiert.
Kinderhand 2022
Topp auch die drei Seiten (bitte nächstes mal vier Seiten und 45RPM, man?!) von den EBM-Editors. Dabei der sehr lustige Bausteinetask.
Ohne groß Reinzuhören habe ich mir dieses Vinyl bestellt, nur auf Grund der Tatsache, dass es sich um himmelblaues Vinyl handelte und um Porcupine Tree mit dem Macher Steven Wilson, der mich zuvor so sehr zu beeindrucken wusste mit seinem Album The Future bites.
Ich hab es zwei dreimal angehört, aber konnte nicht zuhören, es hörte sich nicht an – dieses Album ist bestimmt 2022 mein größter Fehleinkauf gewesen, um schon mal dem Jahresabschluss vorweg zu greifen.
Naja, sie ist limitiert auf 2000 (in Gütersloh produzierte) Doppelvinyls – wenn sie wer haben möchte, ich höre mir Gebote an …
Ein Baum unter dem Baum, der mittlwerweile 36 Jahre im Vinylregal gefehlt hat. Der Haussegen hat einen in Georgsmarinenhütte gefällt, damit es sich dieses Weihnachten ändert.
It’s all I can do
Etwas despektierlich habe ich oft behauptet, dass The Joshua Tree Seite A mit den drei Wunderliedern und acht weiteren U2 B-Seiten ist. In Wirklichkeit kann man sich aber alle vier Seiten des 30ster-Jahrestagsalbum wunderbar anhören, kommt aber immer wieder zurück zu der A-Seite.
Im gesamten Plattenregal würde ich wohl kaum ein weiteres Album finden, dass mit drei derart starken Openern loslegt – (Pretty Hate Machine vielleicht?!) und hey Pet Shop Boys, hier ist actually das Original einen Hauch besser, schon weil die Brian Eno Orgel einen Schlag mehr kann, als das Faltermayer-Axel-F-Keyboard.
Mein Bassistenstubenkamerad@bundeswehr94 hat hingegen oft gesagt, U2 Bass wäre voll langweilig und da muss man quasi nix machen – ist wohl der Grund, warum selbst ich sehr fix die Bassline von With or without you mitspielen kann.
Aber ich würde ja tatsächlich lieber die Orgeltastengriffe erlernen, die es für die ersten Minuten von Where the Streets have no Name braucht und eine Kirche mit Kirche mit Kirchenorgel – naja, alles bekommt man halt nicht unter den Baum.
Die lange und intensive Liebschaft zu The Cure begann mit diesem Album. Auf einer frühen 90er Party gab es eine Diskussion von mir und Partybesuchern wohingegen auch ältere The Cure sehr wohl Synthiesounds in Liedern hätte. Ich sollte mir mal The Singles kaufen …
Da ich im Prinzip Boys dont’t cry und Close to me gut genug fand um 25 Mark zu investieren, kaufte ich die Woche drauf bei Phonac die Kompaktscheibe Staring at the Beach. Es blieb nicht bei 25 Mark. Die Sammlung an Kompaktscheiben von The Cure ist etliche Zentimeter breit und noch in den 90ern nahezu vollständig geworden, mindestens was die Alben angeht.
Selbiges ist im 21. Jahrhundert im Vinylregal passiert, hier ergänzt um ein paar 12″ Maxis, die es gar nicht als Kompaktscheiben gibt und soweit bezahlbar auch über zwanzig 7″ Singles inklusive A Forest.
Lost in a Forest
The Cure zählt zu den großen vier Platzverbrauchern in meinem Vinylregal und aktuell ist es sehr schön, auch mal The Singles ein paar mal hintereinander aufzulegen.
Robert Smith hat es 2022 nicht mehr geschafft ein Album rauszubringen, aber ich habe ihn sehr abgefeiert für seinen Beitrag bei den Cvrches.
Es ist eins der besten Alben 1989 und ich hatte es über 30 Jahre lang weder als Kompaktscheibe noch als Vinyl. Roxette – The Look – Als Marie Fredriksson vor zwei Jahren starb, musste ich es mir endlich kaufen. Jetzt habe ich es, in durchsichtigem Vinyl. Es ist eine Rock und Popperle – es sind wirklich alle Songs auf dem Album gut und einige mindestens außergewöhnlich.
Hitting like a Hammer
Darum habe ich auch die beiden Maxi Vinyls: The Look und Dangerous – erstere bei Karstadt Bielefeld und letztere aus zweiter Hand aber sogar in Schweden gekauft.
Auf meiner allerersten Maxi-Kompaktscheibe ist übrigens der wunderbare von diesem Album ausgeliehene Song Paint als Bonustrack, sodass Roxette 1990 auch ein bisschen Tonträgergeschichte bei mir zu Hause mitgeschrieben hat.
Ansonsten hat Roxette eine Menge Passagen im Soundtrack meines Lebens hinterlassen – Konzert auf der Bielefelder Alm, Schweden Urlaube in den späteren 90ern und die lustige 89er Revival Halloweenparty 2002.
Ein neues Album von dem Popperlenkomponist The Lightning Seeds aka Ian Broudie ist da und fast hätte ich es verpasst, weil das blöde Release Radar nicht weiß, was ich in den 90ern abgefeiert habe. Zum Glück hat Slin gut aufgepasst – vielen Dank.
See you in the Stars ist Zuckerpop und es ist ein bisschen schade, dass die Platte nicht nach Wald schnuppert, so wie das Album Jollyfication nach Erdbeeren. Aber sie klingt sehr gut, also nicht nur wegen der Musik, sondern wegen der guten Presse.
Seit etlichen Monaten – genau genommen schon das ganze Jahr – schwirren bereits neue Röyksopp Songs durch das weltweite Netz. Erst nur instrumental, dann einer mit Alison Goldfrapp als Sängerin. Nach einer Weile wurde bekannt, dass diese Tracks zu einem Album gehören werden, welches Profound Mysteries heißt. Wiederum ein paar Wochen später gab es dann dieses Album, aber man konnte es nur auf einer Kompaktescheibe oder Musikkassette (das war einigermaßen lustig, aber auch blöd ohne Kassettenspieler) erwerben. Vinyl sollte irgendwann später kommen …
from: vinyl@jpc.de
Dann kamen weitere Tracks in das Internet, die nicht auf dem Album Profound Mysteries enthalten waren und nach und nach entlüftete sich auch das nächste tiefgreifende Geheimnis: Es sollte auch ein Profound Mysteries II geben und auch ein Profound Mysteries III und eine alle drei Alben Megabox für 123 EUR – was ein Preis, für neues immerhin dreifach doppel Vinyl.
Heute am 18.11. ist die Vinylbox aus Georgsmarienhütte hierher gekommen.
18.11. am Veröffentlichungstag von Achtung Baby – große Dinge passieren immer Mitte Dezember …
Am Ende sind es 30 Lieder geworden, die laut den beiden Norwegern, jede ihrer kreativen Schaffensphasen über die letzten über zwanzig Jahre abbildet. Egal wann, die waren scheinbar immer schon mega geniale Synthiegötter.
Es gibt vier Lieder, welche die wunderbare Susanne Sundfør singt, wovon eins If you want me mein Track des Jahres wird – ganz bestimmt (wunderschön: die Kinderhände versuchen es auf dem neue Klavier von Familie B aus Bi nachzuspielen).
Allerdings gibt es ja überraschender Weise zwei Lieder bei denen Alison Goldfrapp ihr Debut bei Röyksopp gibt – die sind fantastisch, aber ob sie es in die Profound Mysteries Top 10 schaffen bin ich nicht sicher. Dorthin schafft es aber sicherlich die Songs
Unity von und mit Karen Harding PM2 und
Breathe PM1 und Just wanted to know PM3 von und mit Astrid S und
This Time, this Place PM1 von und mit Beki Mari und
Me&Youphoria PM3 von und mit Gunhild Ramsay Kovacs
und und und Denimclad Baboons ohne Vocalista – großartig
The Night PM3 von und mit Alison Goldfrapp ist auch super, allerdings besonders ab Minute 4:55 wo sie mit Singen fertig ist
Seite 12 – you feel it – believe it
Ein paar Songs von dem PM Teil 3 sind noch ganz neu und konnten in den vergangenen Woche noch nicht im Internet rauf und runter gehört werden, da wartet noch mehr Jamie Irrepressilble und Susanne Sundfør. Und
Could it be the right Time?
Stay awhile ist ein Duett von Susanne und Svein Berge himself – es treibt erneut ein paar Kanäle in die Tränen …
Die etwa 160 Minuten Klänge, Geräusche, Stimmen, Stimmungen, Beats alle verteilt auf so viel Liedgut, es ist Stand jetzt das beste, was ich seit langer langer langer Zeit um die Ohren und in den Händen hatte. Das Konzept Röyksopp macht fantastische elektrisch Musik und Gastsänger und -spieler helfen mit analogen Instrumenten und Stimme ist großartig, aber insbesondere Stay awhile zeigt, dass am Ende auch Svein selber auch ordentlich singen könnte und kann.
Dickes Doppel und dreifach Doppeldanke nach Norwegen – ihr macht den November 2022 so hell, als wäre wochenlang Midsommer!
Ey und ich habe sehr wohl gemerkt, dass Feel it PM3 eigentlich das selbe Lied ist wie Unity PM2 nur mit dem PetShopBoys-Heart aka Wetten dass…? -Sound und einer andern Performerin. Aber auch stark performt!
Wo ich kaum etwas anfangen kann sind die 3D Kontrukte, die es zu jedem einzelnen Track gibt. Als Bilder und auch als animierte Videos mit Rundumflug und Tiefenzoom. Das ist eine andere Kunst, die eben nicht klingt sondern sieht – ich sehe es nicht, ich höre lieber weiter – vielleicht nochmal Seite 9 …
Durch Krankheit gab es ein bisschen Langeweile die Tage. Ein Album auflegen, dass ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gehört habe, war soeben meine Task …
Seine Schuhe steh’n in Reih‘ und Glied
Es ist ein fantastisches Album und mit Songs wie Was soll das? und Vollmond zwei Gassenhauer und mit Halt mich und Bist du taub? zwei Balladen, die einen auch ordentlich im Herzen erreichen. Die kAbelle könnte sich mal das neue Klavier, das Cello und das Saxophon schnappen und ein bisschen „halten bis wir schlafen können“.
Und dann ist da noch das fantastische und minimalistische Cover aus Typographie und Comic.
Ein Ö mit Augen und Frisur! Mehrere Kreativsternchen im Nachgang von mir für den Künstler und Maler Josef Bowle. Ich habe selten Typographie so wundervoll angewandt gesehen.
Mit dem Album Neon Bible und dem Song Intervention ist die Band Arcarde Fire mitten im iTunes Zeitalter in mein Ohr eingezogen, sodass ich lange gar keinen Tonträger von der Band hatte.
Das hat sich zunächst mit den 2022er Album We geändert. Kurze Zeit später habe ich das eigentliche Werk auf Platte bestellt. Lieferschwierigkeiten später ist das dreiseitige Vinyl bei mir eingetroffen. Aber auch die neue Pressung ist ein Meisterwerk.
Mit einer kleinen Verspätung ist das neue Editors Album EBM eingetroffen. Dreimal drei Tracks auf einem Anderthalberalbum in sonnenorangenem Vinyl. Auf der unbesungenen D-Seite, ist der MC Escheresque EBM Würfel eingeritzt …
Lit by mobile Phone-Light
In den Streamingdiensten gab es drei Tracks vorab zu hören, Heart Attack, Karma Climb und Kiss. Letzterer hat mich einigermaßen geflascht, so hat er neben einer wunderbaren Melody einen irgendwie wohlbekannten Gitarreneffekt, ich komme aber nicht drauf woher ich ihn kenne, orte ihn aber irgendwo bei Depeche Mode’s Ultra. Aber was dort flasht ist ein synthiebassgewubber, welches zeitweise sogar ganz alleine rumwabbern darf.
Der Rest des Albums ist auch ganz gut, aber ich sehe die Editors nicht auf dem Niveau von 2018 oder 2015. Obwohl, wenn ich den Song Silence nochmal unter dem Kopfhörer höre, es ist schon super anzuhören.
Aber hey, es ist kein EBM, es ist eher Editors und Blanck Mass – und das ist auch völlig ausreichend.
EBM
Aufgabe zu den anstehenden Herbstferien für die Kinderhand: Cover mit Lego nachbauen – check.
Im diesjährigen Dänemark Urlaub wollte ich musikalisch was typisch dänisches hinzufügen und hab das Trentemölleralbum Fixion mit einem modernen Internetdienst laufen lassen und bin dann über den perfekte 80er düsterSong Complicated gestolpert.
Gesanglich unterstützt von Jehnny Beth und an der Bass Gitarre von Lisbet Fritze kommt dieser Song wie ein Faithsong von The Cure rüber, der aber von Siouxsie and the Banshees performt wurde.
Der Rest des Albums sind – wie schon bei Observer – eher B-Seiten, die man sich aber gut anhören kann.
Vor ein paar Wochen kam für mich sehr überraschend ein neues Erasure Album in die Schallplattenläden: Day-Glo, based on a true Story. Überraschend obwohl ich immer noch den Erasure-Information-Service Newsletter bekomme und das schon bestimmt über 25 Jahre, denn es war mein erster Kontakt mit Newslettern überhaupt.
Das neon-grün begeistert mich als Farbe absolut, aber das musikalische Kunstwerk ist eher eins der nicht so spektakulären Gesang- und Sound-Experimente. Wenig Gesang aber viel Klang, den man irgendwie so oder ähnlich schon mal gehört hat, einen aber sehr wenig weder an ältere noch an neuere Erasurewerke erinnert.
Hab es ein paar mal angehört, funktioniert nicht besser je öfter man es macht.
Ich besitze gar keinen Lacrimosa Tonträger außer dem Smashhit.ch Alles Lüge aus den frühen 90ern, der sich aber im Kompaktscheibenlager befindet.
Irgendwie also aller höchste Zeit, hier einmal – 30 Jahre danach – etwas Schweizer Düsterkultur auszuprobieren und das neue Album Leidenschaft – in rotschwarzem mamorierten Vinyl gegossen – einzukaufen und anzuhören.
Was soll ich sagen, ganz kuhl! Brachialer als erwartet und durchaus mit sehr hörenswerten Passagen, allerdings auch ohne auf vier Seite über einen Hit zu stolpern.